Bezirk Schwechat: Multiversum droht "Oberaufseher"
Betrug wäre ein Fall für den Staatsanwalt, die Turbulenzen generell ein Fall für einen Staatskommissär.
SCHWECHAT. Im Sommer die Insolvenz des "Multitraining" mit mehr als 630.000 Euro Schulden, wenig später die Schließung der Halle zu einem Notbetrieb. Ende November kam die Verkaufsankündigung des Multiversums, kurz vor Weihnachten das Aus für die Tischtennis-Akademie von Werner Schlager.
Der Weltmeister zeigte sich überrascht im Gegensatz zu dessen Geschäftsführer. Laut "Creditreform" und "Kreditschutzverband von 1870§ sei die WSA einem Betrüger aufgesessen. Und: wegen der undurchschaubaren finanziellen Situation der Veranstaltungshalle.
Wegen Betruges ist bei der Polizei keine Anzeige eingelangt. Damit würde sich die Begründung auf eine Schutzbehauptung reduzieren. Der Eigentümer der Halle müsste schon wegen der Auswirkungen auf den Verkaufswert reagieren.
Das finanzielle Konstrukt hat infolge der Tischtennis-Insolvenz möglicherweise fatale Auswirkungen. Die Millionen-Förderungen von Bund und Land sind auch an eine 30-jährige Betriebsgarantie der Schlager-Akademie geknüpft. Im Sportministerium fällt jetzt das Wort "Staatskommissär" immer öfter.
Die rot-grüne Stadtregierung, die das Multiversum innerhalb der nächsten drei jahre verkaufen wollte, könnte vom Zug der Zeit überrollt werden. Werden Förderungen rückwirkend zurückverlangt?
Auch im Team Stronach sieht man einen Staatskommissär auf Schwechat zukommen. "Die finanzielle Gebarung der Stadt ist so nicht mehr länger tragbar. Eine Pleite ist unabwendbar", so ein Sprecher. Die Einsetzung eines Staatskommissärs wäre nicht nur ein finanzpolitisches Regulativ von oberster Stelle. Der Team Stronach-Sprecher: "Das politische Signal wäre fatal, wenn eine der an sich reichsten Städte Österreichs unter Kuratel steht."
Kritik am Multiversum-Desaster kommt auch aus anderen Gemeinden, die ebenfalls vor der Zusammenlegung mit dem Bezirk Bruck stehen.
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