Schwechat: Fremde Eroberer in der Botanik
Tujen statt Hainbuchen, Oleander statt Holler. Fremde Arten mischen sich ins Grün, mt ihnen Insekten.
Statt voll Holler zeigt sich das Schloss Thürnlhof in Kaiserbersdorf voller Oleander. Besitzer Hans Hallwirth ist dem Zauber der Strauchblüten ebenso erlegen wie Hunderte Gartenbesitzer in der Region.
Laut dem Biologen Andreas Pichler kann man die zunehmende Erderwärmung durchaus auch aus den Gewohnheiten der Hobby-Botaniker herauslesen: "Die vielen milden Winter in Folge haben auch dazugeführt, dass man Palmen ohne weiteres im Freien stehen lassen kann." Diesen Winter kam jedoch der Schreck: Viele Pflanzen überlebten die Kälte nicht. "Aber nicht nur aufgund der tiefen Temperaturen", weiß Anita Pozzobon vom gleichnamigen Schaugarten in Schwechat. "Viele haben einfach vergessen, ihre Pflanzen an den wärmeren Tagen dazwischen ausreichend zu gießen." Auch Oleander-Fan Hans Hallwirth hatte heuer zahlreiche Topf-Riesen an die Witterung verloren.
Wilder Wein und Efeu
Anita Pozzobon hat Gartenkunst über Generationen vererbt von ihrer Mutter gelernt. Heimische Arten werden ihrer Meinung völlig unterschätzt: "Efeu ist die beste Kletterpflanze und die beste Fassadendämmung vor allem Sommer." Berberitzen, Hortensien, Flieder, Astern, Pfingstrosen müssen "eingewanderten" Arten wie Zitrusbäumchen, Zypressengwächsen und fremden Rosenarten häufig Platz machen und verändern so das Gesicht der Region.
Veränderung in Donau-Auen
In den Mannswörther und Fischamender Donau-Auen sind eigentlich Feld-Ahorn und Stiel-Eichen heimisch.„Vorrangige Aufgaben des Forstamtes in den Auwäldern sind die Entnahme nicht heimischer Baumarten wie z. B. Hybridpappeln sowie die Forcierung heimischer Hölzer. So werden Eschenahornbestände durch einheimische Baumarten ersetzt", sagt Forstdirektor Andreas Januskovecz von der zuständigen MA49.
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