Indianerfischen

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Am Kalten Gang, in der Triesting, aber auch in der Schwechat südlich von Wien finden die
Blutsbrüder der Indianerfischerei ideale Jagdgründe und bei guter Gewässerkenntnis sind kapitale Forellen möglich.

Die Fischerei in einem kleinen verwachsenen und verwilderten Bach ist sicherlich nicht einfach, noch dazu mit der Fliegenrute. Aber die Ausrede, dass man in einem Biotop wie dem Kalten Gang, einem Grundwasserfluss nur wenige Kilometer südlich von Wien sowie in der Triesting aber auch in der Schwechat nicht fischen kann, ist nur beschränkt zu akzeptieren.
Für mich liegt gerade darin der Reiz, da man sich in diesen Gewässern jeden Fisch erarbeiten und verdienen muss. Freilich, es ist eine Tatsache, dass man im schwierigen Gelände weit mehr Wurf-Technische Probleme zu bewältigen hat
als auf einer weitläufigen Schotterbank.
Eine kurze Bachrute mit einer Länge von sieben bis maximal acht Fuß ist natürlich von Vorteil. Man kann sich ja vorstellen, dass bei überhängenden Äste, aber auch beim Annähern durch dichtes Gestrüpp, eine Rute mit 2,75 Meter Länge wesentlich schwerer zu handhaben ist. Es gibt zwar Künstler unter den Fluganglern, welche mit einem Besenstiel werfen können, ich bevorzuge allerdings an diesen Bächen eine Rute mit sieben Fuß Länge, Schnurklasse 5 und mittelschneller Aktion.
Trotzdem bringen die ersten Versuche mit der Fliegenrute in solchen Gewässern etliche Probleme mit sich, vor allem viele Verluste an Trockenfliegen, Nymphen und Streamern. Daher sollte man sich zunächst möglichst genaue Ortskenntnisse von dem Bachabschnitt, den man befischen möchte, verschaffen. Man sollte also den Bach lesen lernen, um schon beim vorsichtigen Anpirschen an das Ufer die kleinen Gumpen, Rinnen und Unterstände aus Wurzelstöcken oder Steinplatten zu kennen; sehr interessant sind übrigens auch die Wasserrinnen und Einläufe, welche
das Futter an eine Stelle schwemmen. An diesen so genannten „Hotspots“ halten sich immer wieder kapitale Fische auf.

Dicke Aitel. Dass sich auch in einem so kleinen Bach ansehnliche Exemplare an Forellen oder auch Weißfische, vor allem Aitel, aufhalten, beweisen so manche Fangmeldung. Sogar der Fang eines Karpfen mit vier Kilogramm ist mir schon mit der Fliegenrute geglückt; er konnte einer gelben Nymphe nicht widerstehen.
Große Mengen an Schwemmholz und viele Biberlöcher begünstigen das Aufkommen großer Raubforellen, die dem Fischbestand in Teilabschnitten des Baches ziemlich zusetzen können.
Bei solchen Fischen ist Vorsicht und List geboten. Die größten Chancen auf eine Forelle in der Größenordnung von 60 bis 70 Zentimetern hat man in den frühen Morgen oder späten Abendstunden.
Dort, wo die Wasseroberfläche halbwegs frei von überhängenden Ästen ist, kann man bachabwärts ganz gut mit der Nassfliege fischen. Die „Downstream“ Methode, das Fischen mit einer abtreibenden Nassfliege, der man ein wenig Leben einhaucht, ist aber für mich nicht die einzige Art in meinen Bächen zu fischen. Auch mit kleinen Streamern wie Muddler Minnow, Wooly Bugger oder Yellow Mallard konnte ich in den verschiedenen Gumpen der Wehren und alten Mühlen und Turbinen, die in einigen Bereiche unserer Bäche vorkommen, immer wieder große Fische überlisten. Es ist in so kleinen Bächen wie die Triesting oder die Schwechat, nicht notwendig, mit der Sinkschnur oder Sinktipp zu fischen. Eine Schwimmschnur tut es in diesem Fall auch, da der Streamer selbst genug Gewicht hat, um ausreichend abzusinken.
Besonders im Frühjahr kann man auf diese Art kapitale Bachforellen überlisten und manchmal sogar den einen oder anderen Hecht.
Trocken im Bach. Mit genügend Ortskenntnis und Erfahrung ist es durchaus auch möglich, an manchen Stellen mit Rollwürfen und gefühlvollen Schlenzen eine Trockenfliege bachaufwärts zu befördern. Staudenhänger muss man dabei in Kauf nehmen. Beim Trockenfischen verwende ich sehr gerne „Terrestrial-Muster“. Diese Landinsekten (Käfer, Ameisen oder Heuschrecken) fallen bei Wind und Regen immer wieder von überhängenden Ästen ins Wasser; wer genau hinschaut, kann feststellen, dass sie eine willkommene Beute für die Fische sind. In der kurzen Zeit des Maifliegenschlupfes gibt es für mich nichts Schöneres, als mit einer an der Oberfläche abtreibenden Ephemera danica aus Fell und Federn gebundenen Fliege auf Bisse zu warten. Nach einigen Lehrjahren an diesen kleinen Gewässern traue ich mir mittlerweile zu, einen ganzen Nachmittag mit fünf Nymphen auszukommen. Vorsichtig bachaufwärts watend und mit vorsichtigen Rollwürfen, kommt man recht gut an die Fische heran, denn aufwirbelnder Schlamm verscheucht die flussab stehenden Fische sofort. Mit Köcherfliegen aller Art, ob als Trockenfliege oder Nymphe angeboten, macht man an Bächen südlich von Wien nichts falsch.

Petri Heil beim Fischen im kleinen Bach wünscht Rudolf Thurner

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