Am Leberberg in Simmering herrscht Angst vor Giftködern
Gefährliches Gassigehen: Bereits drei Hunde wurden in den vergangenen Wochen vergiftet. Nur einer hat überlebt. Seit drei Wochen liegt am Leberberg oft Gift frei herum, das die Vierbeiner umbringt.
SIMMERING. Es herrscht Angst unter den Hundebesitzern. Sie nutzen den schönen Gehweg direkt neben der Gärtnerei in der Lichnowskygasse regelmäßig zum Spazierengehen. Er liegt gleich in der Nähe der Straßenbahn-Station Leberberg, sodass viele hierher zum Spazieren kommen.
Seit vielen Jahren ist auch Brigitte Leiner in der Gegend mit ihren Hunden unterwegs. Doch vor kurzem endete der Spaziergang tragisch: „Plötzlich begann Tyron seltsam zu husten. Zuerst dachte ich, er hat Gras gefressen. Aber er konnte nicht erbrechen und wurde immer apathischer." Schnell machte sich die Simmeringerin mit ihrem Prager Rattler auf den Weg zum Tierarzt. Noch am Weg verstarb Tyron. Besonders tragisch: Leiner hatte den kleinen Rüden erst vor acht Monaten über Animal Hope aus einer ungarischen Tötungsstation gerettet. Der kleine Rattler wurde nur zwei Jahre alt.
Glück im Unglück
Mehr Glück hatte ein zweiter Hund, Schäfer-Collie-Mischlingsdame Zoey, wenige Tage zuvor. Auch sie wurde vergiftet, kam aber rechtzeitig ins Tierspital. Die Ärzte befürchteten, dass bereits die Schilddrüse angegriffen war. Doch mit Infusionen konnte sie schließlich gerettet werden. "Es grenzt an ein Wunder, dass sie überlebt hat. Aber sie ist natürlich auch viel größer und stärker als mein Tyron war", so Leiner. Die Hündin ist noch schwach und muss jetzt eine strenge Diät halten, weil die Magenschleimhaut zerstört ist.
Giftköder in Wurstradeln
Gut versteckt unter Grasbüscheln, direkt neben dem Weg fand Brigitte Leiner nach den ersten Anschlägen wieder Wurstradeln. Sie vermutet, dass diese wieder ein Giftköder waren. "Wir passen natürlich auf und warnen alle Hundebesitzer, besonders aufmerksam zu sein", sagt Brigitte Leiner, die sich hier regelmäßig mit anderen Hundebesitzerinnen trifft. "Wir hatten noch nie Probleme!", sagen Gabi, Miriam, Brigitte und Rita. Sie alle räumen die Häufchen ihrer Vierbeiner weg und auch den Müll, den andere oft hier hinterlassen. "Blechdosen oder zerbrochene Glasflaschen sind auch gefährlich", so die Leberberger.
Gefahr für Kinder
Für sie ist unverständlich, wer "so einen schrecklichen Hass auf die Hunde haben kann, dass er Gift auslegt!" Außerdem sei das nicht nur eine Gefahr für die Tiere, sondern auch für die Kinder, die hier zum Spielplatz gehen. "Wir können nicht ganz ausschließen, dass es auch in der eingezäunten Hundezone am Ende des Spazierweges am Leberberg Giftköder gibt. Aber weil unsere Hunde klein sind, gehen wir dort eher selten hin", so Leiner. Die dort spielenden großen Hunde und vor allem die riesigen Löcher im Boden der Hundezone seien einfach zu gefährlich für die kleinen Vierbeiner.
Am wichtigsten sei es jetzt, alle zu informieren und aufmerksam zu sein, damit nicht noch mehr Unglück passiert. Der Bezirk hat bereits die Polizei für Ermittlungen eingeschaltet. Auf der Facebook-Seite "Giftwarnung Wien und Umgebung" gibt es die Möglichkeit, Gefahrenstellen zu posten und zu finden.
Schutz vor Giftködern:
• Dem Hund beibringen, nur zu fressen, was Herrchen und Frauchen hergeben.
• Auf der Gassirunde das Tier nicht aus den Augen lassen.
• Im Dunkeln immer an die Leine nehmen.
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