Firmenporträt
Schnell wie die Rohrpost
Die Firma Sumetzberger produziert in der Leberstraße Rohrpostanlagen und bildet auch Lehrlinge aus.
SIMMERING. Ein unauffälliger Zweckbau mit grauer Fassade ist Stammsitz von Sumetzberger. 1921 als Elektroinstallationsfirma gegründet, feiert man nächstes Jahr 100-jähriges Bestehen. Geführt wird der Betrieb von Walter Sumetzberger, der die Firma 1958 übernommen hat. Technische Gebäudeausrüstung vom Schaltschrank bis zur Brandmeldeanlage ist heute das Hauptgeschäftsfeld – sowie Rohrpostanlagen.
„Herzlich willkommen, wir erwarten Sie schon“, sagt Valentina Markovic und führt uns vorbei an der Produktionshalle in den Besprechungsraum. „Wir haben 280 Mitarbeiter und 36 Lehrlinge“, erklärt Markovic, „Lukas Stadler macht bei uns eine Lehre als Automatisierungstechniker.“
Der 17-Jährige kommt gerade vom Außeneinsatz bei einem Kunden: „Die Rohrpost-Stationen bauen wir vor Ort zusammen. Dort werden die Hülsen mit ihrem Inhalt eingelegt und auf den Weg geschickt“, erklärt der Lehrling die Funktionsweise von Rohrpostanlagen. Weil sie oft eingesetzt werden, um etwa Gewebeproben aus Operationssälen ins Labor zu schicken, wären Störungen problematisch: „Das System muss luftdicht sein. Die Dichtungen halten aber sehr lange, so sind unsere Anlagen meist Jahrzehnte im Einsatz.“ Schon Stadlers Vater war bei Sumetzberger beschäftigt. Wenn er in rund zwei Jahren ausgelernt ist, möchte der Lehrling ebenfalls im Betrieb zu arbeiten beginnen.
Den Überblick behalten
Jacqueline Topic ist als Bürokauffrau-Lehrling für die Verrechnung von Aufträgen verantwortlich. „Da bekomme ich oft meterlange technische Pläne in mein Büro, die ich dann ausrolle und die benötigten Einzelteile auf einer Liste notiere. So kann ich den Kunden eine genaue Rechnung stellen.“ Den Überblick über viele Aufträge zu behalten, ist entscheidend im Lehralltag der 17-Jährigen. Dass auch ihr Vater schon lange bei Sumetzberger beschäftigt ist, gestaltet sich da als Vorteil: „So habe ich schon als Kind viel mitbekommen, was ich heute gut brauchen kann.“ Auch Topic will nach ihrer Lehrzeit im Unternehmen bleiben: ein Familienbetrieb, denn auch die Eltern der Lehrlinge waren schon dort beschäftigt.
Stimmt der Eindruck, dass die Mitarbeiter von Sumetzberger recht zufrieden sind? Petra Tauber nickt: Sie ist seit 31 Jahren dabei. Nach einer Lehre als Bürokauffrau arbeitet sie heute in der Personalverrechnung. "Angefangen hat alles mit einer Zeitungsannonce: ‚Lehrlinge gesucht‘. Meine Eltern sahen die Annonce und dachten sich, dass das was für ‚ihr Mäderl‘ sein könnte“, erinnert sie sich.
Angehenden Lehrlingen rät sie, sich umzuschauen, "welche Lehrberufe es gibt und dann eine Entscheidung zu treffen. Wichtig ist, dass man etwas Interessantes macht und sich auch im Team wohlfühlt", so Tauber. Schmunzelnd ergänzt sie, dass man sich „dabei nicht von Äußerlichkeiten blenden lassen sollte, schließlich kommt es auf das Innere an – genauso wie bei Firmengebäuden.“
Infos auf www.sumetzberger.at
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