Wien-Simmering: Der Pickerl-Streit geht weiter
Skurril: Häftlinge stimmen mit, die Zoneneinteilung lässt Fragen offen.
SIMMERING. Die Diskussion ums Parkpickerl findet kein Ende. Begonnen hat es mit dem Streit, wer alles befragt werden muss. Anschließend wunderten sich die Simmeringer über die Zusatzfragen. Dann stellte sich heraus, dass ein Pflegeheim keine Stimmzettel bekommen hat.
Häftlinge stimmen mit
Nachdem nun auch die Bewohner des Pflegeheims zum Thema Parkpickerl abstimmen dürfen, kommt der nächste Knüller: Auch die rund 500 Insassen der Justizanstalt Kaiserebersdorf dürfen über die flächendeckende Kurzparkzone befinden.
Große Verunsicherung
Die Bewohner der Siedlung Neugebäude haben ihre Stimmzettel bekommen, sind aber verunsichert, wo ihre Stimme zählt. „Wir gehören zur mittleren Zone, sind aber für den äußeren Teil gekennzeichnet", so Siedlungs-Obmann Herbert Hofmann, der auch den ungenauen Plan kritisiert, der mitgeschickt wurde.
Das Problem ergibt sich aus der Einteilung in Wahlsprengel: Die Siedlung Neugebäude zählt zum Sprengel 54, zu dem auch noch der Zentralfriedhof zählt. „Während dieser Teil rund 40 Abstimmungsberechtigte hat, wohnen bei uns rund 700 Simmeringer", wundert sich Hofmann über die Zuordnung. „Ich weiß auch von anderen Grätzeln, die ähnliche Probleme haben."
Die Zonen dienten nur zur Orientierung, heißt es dazu von Bezirksvorsteher Paul Stadler (FPÖ). So könnte nach der Auszählung auch individuell auf einzelne Bereiche eingegangen werden. Eine Vorgangsweise, die Neugebäude-Obmann Hofmann nicht versteht: „Das eröffnet die Möglichkeit, nach der Abstimmung nach Gutdünken zu entscheiden." Auch verwundert ihn, dass die Zukunft der Friedhofs-Parkplätze noch nicht klar wäre.
Park-and-Ride bleibt
Laut Stadler bleibt der Platz vor dem 2. Tor wie bisher ein Park-and-Ride Parkplatz. „Über den Parkplatz beim Krematorium werde ich mit allen Fraktionen reden", so der Bezirksvorsteher.
Die Umfrage läuft noch bis 18. Oktober 2017. Die retournierten Fragebögen werden am 30. Oktober in Simmering von allen Fraktionen und einem Notar ausgezählt, so Stadler: „Unabhängig, ob der zweite Zettel mit den Zusatzfragen ausgefüllt wurde oder nicht."
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