Streit im Naturschutzgebiet: Der Müllparkplatz am Mauerbach

Der Parkplatz ist eine Müllhalde und das Übungsgelände einer Fahrschule. Dabei ist er als Grünland und Erholungsgebiet gewidmet. | Foto: privat
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  • Der Parkplatz ist eine Müllhalde und das Übungsgelände einer Fahrschule. Dabei ist er als Grünland und Erholungsgebiet gewidmet.
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  • hochgeladen von Elisabeth Schwenter

PENZING. Wildschweine, Rehe, Reiher, Biber und Füchse leben hier. Der Mauerbach schlängelt sich durch den Wald. Auf der Hohen-Wand-Wiese, kurz vor der niederösterreichischen Grenze, herrscht Idylle, möchte man meinen. Doch seit einigen Jahren müssen die Anrainer für den Erhalt dieser Idylle kämpfen. Der Parkplatz, der zur Sportstätte Hohe-Wand-Wiese gehört, ist zum Müllplatz und nun auch zur Übungsstrecke für Fahrschüler geworden. Mittlerweile seien auch die Tiere weg, so die Anrainer.

Cool aber knallhart?

Der Parkplatz der Hohen-Wand-Wiese, Eigentum der MA 51 der Gemeinde Wien, wurde vor einigen Jahren verpachtet. Dieser Pächter ist seit etwa einem Jahr kein Geringerer als Thomas Waldner, Geschäftsführer von Pro.Event und der Phat MTB & More GmbH. Waldner richtet unter anderem das Donauinselfest aus. Er ist einer, der den Zeitgeist erkennt. Denn mit dem Trailpark bei der Hohen-Wand-Wiese hat Wien die erste Strecke dieser Art bekommen – ein genialer Schachzug. Geworben wird mit der Natur, dem Biosphärenpark, individuellen Trails und einer coolen Atmosphäre. Doch klickt man sich durch die Homepage von Waldners größter Firma Pro.Event, liest man zum Beispiel folgenden Satz: "Erfolgreiches Projektmanagement ist die Kunst, ein Ereignis außen schön zu verpacken, obwohl im Kern einer genau durchdachten Hard-Selling-Strategie gefolgt wird."

Wer hat recht: MA21 oder MA51?

Ein Punkt, der die aktuelle Problematik brisant macht, ist die Flächenwidmung des Parkplatzes. Denn die "Grundfläche im Grünland/Erholungsgebiet ist der Errichtung von nicht überdeckten und unversiegelten Stellplätzen vorbehalten", so steht es im Flächenwidmungsplan. Das bedeutet, dass der Parkplatz nicht betoniert sein dürfte, wie auch die MA 21, Servicestelle für Stadtentwicklung, bestätigt. Auch für seine derzeitige Verwendung sei der Parkplatz nicht gedacht. Als Unterpächter hat der Trailpark nämlich einen Teil der Fläche an die Fahrschule "U3ver" vermietet. Diese hat zwölf Motorräder, einige Container und einen Lkw dort abgestellt und bietet ab 7.30 Uhr morgens Fahrübungen an.

Doch das Sportamt (MA 51) sieht das nicht so: Die Fläche sei 1970 von der Stadt Wien gekauft worden. Das derzeit gültige Plandokument sei mit dem Beschluss des Wiener Gemeinderates vom 15.12. 2006 festgesetzt worden und somit nur gültig, wenn nach 2006 ein Baubewilligungsbescheid erwirkt werden müsste. Und außerdem: "Hinsichtlich der Abhaltung von Übungsfahrten konnten wir herausfinden, dass solche bereits seit dem Jahr 1996 mit ausdrücklicher Genehmigung durch die damalige Bezirksvorsteherin Jutta Steiner durchgeführt werden dürfen." Das Sportamt weiß über die Flächenwidmung besser Bescheid als die zuständige Behörde? Kaum zu glauben. Dass seit über 20 Jahren genehmigte Übungsfahrten auf der Fläche stattfinden, davon wissen die Anrainer jedenfalls nichts. Ganz im Gegenteil. "Die MA51 hat einen Schranken aufgestellt, damit eben keine Müllablagerungen und Übungsfahrten stattfinden." Doch jetzt, plötzlich, klingt alles anders.

Der abgelagerte Müll

"Der Bereich hinter dem Parkplatz wird nun auch als öffentliche Toilette und zur Restmüllentsorgung genutzt", erzählen die Anrainer verzweifelt. Dass das etwas mit dem Trailpark und der Fahrschule zu tun habe, lässt Waldner nicht gelten. „Wir möchten darauf hinweisen, dass wir erst seit Juni 2016 Pächter der Sportanlage sind und das Problem der illegalen Müllablagerung am Parkplatz schon in der Zeit unseres Vorpächters entstanden ist.“ Doch die Anrainer berichten von Fahrschülern, die ihre Notdurft am Parkplatz oder im Wald verrichten. Man werde dem nachgehen und das in der Fahrschule besprechen. Zudem sei man sich der Verantwortung gegenüber anderen Naturnutzern bewusst, heißt es vom Betreiber. Doch, so die Anrainer, auch die angrenzende Futterwiese eines Bauern sei unbrauchbar geworden und im Bach liege der am Parkplatz entsorgte Müll. Und tatsächlich: Neben leeren Flaschen und Dosen liegt hier auch ein Teppich, der gemächlich, wie es der Mauerbach zulässt, vor sich hinschimmelt.

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