Penker Stenker
Lärm der Verbund-Pumpen bewältigt
Premiere für neue Mädchengarde der Penker Stenker.
REISSECK-PENK. Ein vierstündiges Pointenfeuerwerk entfachte die Faschingsgilde Penker Stenker in ihrer Premierensitzung im vollbesetzten Dorfsaal. Vor 124 begeisterten Zusehern nahmen sich die Narren um Kanzler Christoph Raunig vornehmlich lokaler Probleme an, schauten aber auch über den Mölltaler Tellerrand hinaus in die internationale Politik. Natürlich durften die zweideutigen Anspielungen auf Ungereimtheiten zwischen den Geschlechtern, die letzlich eindeutig sind, nicht fehlen.
Premiere der Mädchengarde
Eine fulminante Premiere feierte die neu zusammengestellte Mädchengarde mit Leonie Aichholzer, Jana Brandstätter, Lisa Aichholzer, Johanna Golger, Sabrina Wabnig und Laurentine Thaler. Für den richtigen Schliff sorgte Gardeministerin Theresa Kerschbaumer. Da musste sich die von Silvia Keuschnig einstudierte Männergarde mit Benjamin, Reinhold und Michael Keuschnig sowie Herbert Peitler ganz schön ins Zeug legen.
Ein weiterer Stern, der an diesem Abend im Faschingshimmel aufging, war der in vielfältigen Rollen zu erlebende Sportminister Kurt Fürstauer. Der Mühldorfer Vizebürgermeister, bis dato nur Stammgast in der ersten Reihe links, freute sich diebisch, unter den Aktiven zu sein. Mit einem gehörigen Schuss Selbstironie nahm er das Publikum mit auf seine erste Ausfahrt als 51-Jähriger mit einem L-17-Führerschein. Dabei merkte er an, eigentlich müsste ihm "Blumen-Brandstetter" in Möllbrücke eine Prämie zahlen, weil die hinter ihm schleichenden Autofahrer jedes Angebot in Ruhe studieren könnten.
Lokale Probleme gelöst
Lokale Probleme lösten die Penker Stenker auch: Nach einem Interview mit der fiktiven Verbund-Verantwortlichen Dr. Wattens-Voltaire, das im Pumpen-Lärm unterging, hieß es, anstelle der Kraftwerkspumpen befördere nunmehr ein Pensionist das Wasser in Eimern hinauf. Und die marode gesperrte Fußgängerbrücke über die Möll wäre mit Manneskraft oder mit Gasgefüllten Luftballons am Leben zu erhalten. Wenn das nicht klappen sollte, bietet sich noch immer eine geführte Flussüberquerung an.
In die internationale Politik entführte Hugo Portwisch alias Herbert Peitler, der auch wieder als "Nalele aus Mirtschach" für mehrere Lacher sorgte. Der Moderator merkte an: "Ein Staubsaugervertreter verkauft Staubsauger, ein Volksvertreter verkauft das Volk." Oder: "Im Burgtheater werden gute Schauspieler schlecht bezahlt, im Parlament schlechte Schauspieler gut." Schließlich: "80 Prozent der Bevölkerung plädiert für eine Sahara-Kohalition: Ab in die Wüste!"
Überzeugende Sänger
Überzeugend der Auftritt der zu den Gitarrenklängen von Soundminister Alfred Seger live singenden Arnold Rindler und Bernd Pichler, die sich einen vokalen Wettstreit zwischen Schlagern à la Roy Black und ACDC lieferten. Sparmaßnahmen nahm Bürgermeister Kurt Felicetti vor, indem er im Schriftverkehr Buchstaben ausließ. Seinen Stellvertretern Thomas Stefan und Johann Unterweger wurde ein ultimatives Haarwuchmittel empfohlen.
Schließlich sorgten, wie immer, sexuelle Anspielungen für Gebrüll. Etwa, wenn Nanele auf Partnersuche ist und im 1.600 Meter hohen Asten sich ob des "hohen Niveaus" gute Chancen ausrechnet. In den köstlich von Melanie Biedermann und Paul Ebner erzählten "Bettgeschichten" erwidert der Ehemann, warum er immer so spät nach Hause kommen müsse: "Ich muss nicht, ich mach das freiwillig!" Und als sie sehnsüchtig darum bat, an drei Stellen geliebt zu werden, klärte sie ihren willigen Alois auf: "An der Cote d'Azur, auf Mallorca und auf Hawaii!"
Unter den Gästen trafen wir die Spittaler Gemeinderätin Barbara Samobor in Begleitung von Jörg Steuer, Tochter Christina und deren Partner Daniel Egger, vom lokalen Verschönerungsverein Obmann Gerhard Wultsch mit Gattin Inge sowie Edith Ortner, von der Laienspielgruppe Reißeck Obfrau Stephanie Petutschnig mit Sepp und Ingrid Aichholzer an.
Weitere Vorstellungen folgen am heutigen Samstag sowie am 2., 8. und 9. Feber, jeweils ab 19.30 Uhr im Dorfsaal. Karten gibt es unter Telefon 0650/41 51 174.
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