Beruf Pfarrer: Wo ist der Nachwuchs?

Mario Vara Prasad Polimetla | Foto: KK/KHKronawetter
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Evangelische Kirche sucht Pfarrer für Spittal, Katholiken helfen sich mit Priestern aus dem Ausland.

BEZIRK SPITTAL (ven). In puncto Geistlichkeit gibt es im Bezirk Spittal einige Wechsel. Auf der evangelischen Seite wechselt Pfarrer Oliver Prieschl ins Lieser-Maltatal, bei den katholischen Geistlichen ist Josef Granig – Pfarrer in Irschen – in die wohlverdiente Pension gegangen. Dennoch tut man sich – auf beiden Seiten – mit dem Nachwuchs schwer.

Wagner-Rauca kehrt zurück

Prieschl hat sich auf die freie Stelle des Gemeindeverbandes Lieser-Maltatal beworben und wurde laut Superintendent Manfred Sauer auch ausgewählt.
"Zurzeit gibt es für ihn noch keine Nachfolge. Seit 1. September wird die Pfarrstelle in Spittal von Seniorin Dagmar Wagner-Rauca und mir administriert." Wagner-Rauca war zwei Jahre in den Gemeinden Dornbach und Eisentratten tätig, nun ist sie wieder für die Pfarrgemeinde Unterhaus-Millstätter See zuständig. 

Pfarrstelle ausgeschrieben

Ab 1. Dezember wird Christian Kohl als Gemeindeleiter mit 60 Prozent in die Gemeindearbeit einsteigen. Für nächstes Jahr wird die Amtsführung der Pfarrstelle wieder ausgeschrieben, "und wir hoffen, dass sich da eine Pfarrerin oder ein Pfarrer bewirbt", so Sauer zur WOCHE.

Personalwechsel im Drautal

Auch bei den Katholiken gibt es Personalveränderungen: Mario Vara Prasad Polimetla, der bisher als Pfarrmoderator für die Pfarren Oberdrauburg und Zwickenberg verantwortlich war, wurde zum Provisor der beiden Pfarren bestellt. Der bisherige Pfarrer von Irschen Josef Granig ging in den Ruhestand.

"Gibt attraktivere Angebote"

Die WOCHE sprach mit Ordinariatskanzler Jakob Ibounig von der Diözese Gurk: "Wir können Berufsanfängern nichts anderes versprechen als Verachtung und das Austragenmüssen von dem, was in der Vergangenheit falsch gelaufen ist." Für die Jugend gebe es auf den ersten Blick natürlich attraktivere Angebote. "Dennoch ist es ein sehr erfüllender Beruf mit vielen Möglichkeiten, aber medial wird er natürlich anders vermittelt und es herrscht eine gewisse Verdüsterung."

"Mangel an Christen"

Die Zahl der nachrückenden Pfarrer sei nicht signifikant zurückgegangen, das Verhältnis von Priester zu Katholiken sei gleich geblieben. "Es kommt auf die Qualität der Seelsorge an und wie der Glaube auch nach außen hin gelebt wird. Es gibt eher einen Mangel an überzeugten Christen."

Auswahl wäre gut

Wenn Priester aus ausländischen Diözesen nach Österreich kommen, leiste man damit sogar ein bisschen "Entwicklungshilfe. 2019 sollen aus anderen Diözesen aus dem Ausland wieder Anwärter kommen. Wir schicken sie in Sprachkurse, zeigen ihnen unsere Kultur. Sie leben in der Pfarre mit und werden nach ein oder zwei Jahren als Kaplan eingesetzt. Eine Auswahl wäre gut, denn man kann natürlich auch nicht jeden nehmen." 

Andere Art der Familie

Dennoch werde es nicht besser. Geburtenschwache Jahrgänge und mangelnde Unterstützung in den Familien, sollte sich jemand zu dem Schritt entschließen, tragen das ihrige dazu bei. "Diejenigen entscheiden sich eben für eine andere Art der Familie." Ibounig spricht auch von einer Art Personalmarketing. "Wir müssen Orte des Erlebnisses schaffen. Wenn Priester in den Pfarren eher kauzige Zeitgenossen sind, ist das eher kein gutes Signal nach außen."
2017 wurden drei Personen zum Priester geweiht, 2018 gibt es fünf Weihen zum Diakon und nur einer davon ist ein Priesteramtskandidat.

Zur Sache:

In der Diözese Gurk gibt es derzeit insgesamt 255 Priester (210 Diözesan- und 45 Ordenspriester); davon stammen 95 Priester nicht aus Österreich.
Die Priester nicht-österreichischer Herkunft kommen aus 17 verschiedenen Nationen; die meisten davon aus Polen (33 Priester), aus Indien (16 Priester) und aus Deutschland (11 Priester).

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