Er fegt musikalisch durch das Land

Walter Grechenig ist Musiker aus Leidenschaft und Frontman der "Fegerländer" | Foto: KK/Grechenig
  • Walter Grechenig ist Musiker aus Leidenschaft und Frontman der "Fegerländer"
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PATTENDORF (ven). Walter "Feger" Grechenig, wie er sich selbst auf Facebook nennt, ist der musikalische Mastermind und Kopf der "Fegerländer". Die WOCHE sprach mit ihm über sein Leben voller Musik.

Aus Musikerfamilie

Bei Grechenig zuhause sei immer viel musiziert worden. "Mein Vater war bei der Blasmusik, meine Mutter Chorsängerin, auch meine Geschwister haben Instrumente gelernt", erinnert sich Grechenig. Er habe von klein auf schon immer mitgetrommelt. "Als Vierjähriger noch mit dem Kochlöffel." Mit acht Jahren besuchte er dann die Musikschule in Spittal - rund zehn Jahre lang. "Mit Karl Unterkofler hatte ich einen Spitzenlehrer!" 

Gründungsmitglieder aus Schulzeiten

Seine schulische Laufbahn führte ihn in den Musikzweig des Borg Spittal. "Dort ist man mit gleichaltrigen Musikinteressierten zusammen, das war toll. Dort habe ich Leute getroffen, mit denen ich die Fegerländer gegründet habe", sagt er. 

Musik als Beruf und Hobby

Mit 18 Jahren kam er zum Bundesheer, die Militärmusik war der logische Schritt. "Das ist eine tolle Geschichte für alle, die ein Instrument spielen. Ich war dort ein Jahr lang mehr oder weniger Berufsmusiker", so der Jungvater. Sein Weg führte ihn dann ans Konservatorium Klagenfurt, wo er seine Ausbildung vertiefte. "Ich hatte auch drei Jahre lang als Nebenfach Zugposaune." Die wenigsten in diesem Alter würden wissen, was sie wollen. Für Grechenig ergab sich die Möglichkeit, neben seiner Ausbildung selbst in der Musikschule Mölltal als Schlagzeuglehrer tätig zu sein - heute zusätzlich auch in Feistritz. 
"Ich kenne mich bei anderen Dingen auch aus, nicht nur am Schlagzeug. Das ist ein Vorteil." Bereits in der Musikschule war er in vielen Ensembles tätig, auch in der Schülerbigband von Michael Samitz.

Egerländer mit einem F

2006 gründete er die "Fegerländer" mit 13 Personen. Doch wie kam die Formation zu dem Namen? "Es gab damals die legendären Egerländer, sie waren weltbekannt. Deren Musik is volksnah und sehr beliebt. Damals hatte ich wenig Erfahrung und man muss schließlich mit einem Repertoire starten. Aus einem Jux heraus stellten wir das F vorne dran." Heute würde Grechenig einen eher regionaleren Namen wählen. 

Beliebte Formation

Grechenig fing an, die Formation bei diversen Wettbewerben anzumelden. "Das ist für die Gruppe motivierend, aber nicht so einfach, so viele zu den Proben zusammenzubringen." Um bekannt zu werden, gehöre auch viel Medienarbeit. Dann der Riesenerfolg: "2010 wurden wir Europameister der Blasmusik. Das wird wahrscheinlich nicht mehr so schnell in Kärnten passieren", ist er stolz. Viele Auftritte auf Festivals folgten. "Da sehen dich viele und wir wurden auch gut für Folgeauftritte gebucht", sagt er. Auch Plattformen wie Youtube seien beim Karrieresprung sehr hilfreich.
Er, sein Bruder Johannes und Peer Leitner sind für die Musik bei den Fegerländern verantwortlich. Im März veröffentlichte die Gruppe ein Album mit ausschließlich eigenen Stücken. 

Produziert selbst

Privat hört Grechenig gerne "echte Musik, wo ich weiß, dass sie von Musikern gespielt wird", - wie zum Beispiel Michael Bublé, oder auch Songcontest-Teilnehmer Cesar Sampson. "Die Brandbreite ist groß. Traditionelles bis hin zu aktuellen Charts. Wichtig als Musiker ist es, offen für alles zu sein. Auch Chormusik oder die Oberkrainer haben ihre Qualität", erklärt er. Abschauen könne man in allen Bereichen etwas. "Wenn man selbst glaubt, man sei der Beste, dann bekommt man Scheuklappen." Sein Vorbild ist der kanadische Musikproduzent David Foster. Deshalb habe er auch angefangen, selbst zu produzieren. "Das war vor 20 Jahren noch unvorstellbar. Damit beschäftige ich mich jetzt viel mehr als mit Üben." Er fände das Gesamtpaket spannend: Komponist, Arrangeur und Produzent sein. "Weil man den Projekten den eigenen Stempel aufdrücken kann. Das hat etwas mit Selbstverwirklichung zu tun."

Privat eher schüchtern

Privat wirkt der junge Familienvater eher schüchtern, auf der Bühne eine Rampensau? "Ich weiß nicht, vielleicht ist das mein Ausgleich. Ich war in der Schule schon der Klassenclown und hab für Unterhaltung gesorgt. Die Lehrer machten sich Sorgen, was aus mir werden würde", lacht er. Er selbst hatte autoritären Unterricht, ob er selbst nun in den Musikschulen Mölltal und Feistritz ein strenger Lehrer ist? "Es kommt drauf an, dass es Sinn macht, wenn man den Kindern Leidenschaft und die Liebe zur Musik vermitteln kann. Dann kann es eine Freude sein."

Schüler als Talente

Ein Talent, auf das Grechenig sehr stolz ist, ist sein Musikschüler Daniel Semmelrock, der bereits internationale Bewerbe gewonnen hat. Er unterrichtet ihn in der Musikschule Feistritz. "Er hat die Musikschule mit Auszeichnung abgeschlossen, er hat in acht Jahren das durchgezogen, was andere in zehn Jahren machen. Er will aufs Konservatorium und dort Jazzschlagzeug lernen." 

Wichtige Institutionen

Musikschulen seien eine wichtige Institution in den Tälern. "Dass die Kinder keine Lust darauf hätten, stimmt nicht. In Musikerfamilien hat man einen anderen Zugang dazu. Ich bin in Schule und Kindergärten unterwegs, da kann ich Kinder dazu motivieren, ein Instrument zu lernen."

Zur Person:

Name: Walter Grechenig
Geburtstag: 3. August 1986
Familie: Verheiratet, eine Tochter
Hobbys: Laufen, Gartenarbeit, Familie
Motto: Nichts ist selbstverständlich, man muss dankbar und fröhlich sein, Gutes tun und die Spatzen pfeifen lassen.
Lieblingsplatz: Zuhause in Pattendorf
Vorbild: David Foster
Nächste Ziele: Projekte als Musikschullehrer; Fegerländer XXL im März 2019 in Spittal. 

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