Projekt:
Familie & Beruf für Frauen vereinbar werden lassen
Projekt Initiative Zukunftswerkstatt Oberkärnten gestartet.
OBERKÄRNTEN (td). Frauen am Arbeitsmarkt haben auch im 21. Jahrhundert noch das Nachsehen. Die Gründe: Traditionelle Berufswahl, Kinderbetreuung und Pflege von Angehörigen sind nach wie vor vorwiegend Frauenthemen. Geringere Verdienst- und schlechtere Karrieremöglichkeiten sowie Teilzeitarbeit und eine daraus resultierende Altersarmut sind die Folgen. "Jede zweite Frau in Kärnten arbeitet in Teilzeit, bei den Männern ist es lediglich jeder zehnte. Obwohl Frauen Männer im Bereich universitärer Bildung längst überholt haben, spiegelt sich das in den Führungsetagen von Unternehmen aktuell nicht wider“, weiß Ingrid Manthei, Gleichstellungsbeauftragte des AMS.
Vereinbarkeit Familie/Beruf
Das Arbeitsmarktservice mit AMS-Spittal-Chef Johann Oberlerchner, das Land Kärnten und das Mädchenzentrum Klagenfurt starteten daher die regionale Initiative „Zukunftswerkstatt Oberkärnten". Dabei geht es darum, dem Fachkräftemangel und der Abwanderung entgegenzuwirken und Frauen eine nachhaltige, existenzsichernde Beschäftigung in zukunftsträchtigen Branchen vor Ort zu ermöglichen. "Durch die Globalisierung und Digitalisierung hat sich die Arbeitswelt verändert. Arbeitsplätze sind weggefallen, im ländlichen Raum gibt es oftmals längere Fahrzeiten zur Arbeit und so werden Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu einer großen Herausforderung. Abwanderung in den städtischen Raum ist die Folge und damit verbunden Fachkräftemangel in der Region", sagt Manthei.
Leitfaden
Das Projekt bringt Unternehmen, Organisationen und Spittaler Gemeinden zusammen. Alle Beteiligten erhalten die Möglichkeit, ihre eigene Zukunft ein Stück mitzugestalten. „Ziel ist es im ersten Schritt gemeinsam einen Handlungsleitfaden zu erarbeiten, um Frauen Perspektiven und bessere Chancen am Arbeitsmarkt zu ermöglichen“, so Landesrätin Sara Schaar. Der Handlungsleitfaden soll auf andere Bezirke ausgerollt werden. Mit der Initiative soll ein Dialog eröffnet werden. Vernetztes Denken und das Bilden von Synergien sollen helfen, die Gleichstellung weiter voranzutreiben.
Aufruf
Um herauszufinden, wie Frauen in der Region ihre eigene und allgemeine Situation in Hinsicht auf Kinderbetreuung, Jobsuche, Arbeit, Weiterbildung usw. sehen und was sie für ihre Zukunft als wichtig erachten, werden vom Mädchenzentrum Klagenfurt Interviews mit Frauen zu diesem Thema durchgeführt. Interessierte können sich telefonisch (0463/ 50 88 21 18) mit Petra Feier in Verbindung setzen.
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