Obervellach
Haltestellen-Schließung beunruhigt
- Seit Mitte Dezember warten Fahrgäste in Oberfalkenstein vergeblich auf einen Zug.
- hochgeladen von Thomas Dorfer
In Obervellach findet am Freitag eine Bürgerversammlung zur Zukunft der ländlichen Region und der (geschlossenen) Bahnhaltestelle Oberfalkenstein statt.
OBERVELLACH. Die Schließung der letzten Bahn-Haltestelle der Gemeinde Obervellach durch die ÖBB (österreichischen Bundesbahnen) ist ein Warnsignal für die gesamte Region! Aus gegebenen Anlass haben sich Betroffene zusammen geschlossen und laden am Freitag, 31. Jänner 2020 ab 19.00 Uhr, zur Bürgerversammlung nach Obervellach ins Erlebnishotel Mölltal. Das Thema lautet: Zur Zukunft der Bahnhaltestelle Oberfalkenstein. Menschen aus der Region fragen sich "Wo führt das hin? Werden wir zum Museum Mölltal? Erwin Maier, ein betroffener Vater, ist aufgebracht: "Man hört überall von der Stärkung des ländlichen Raums, doch hier passiert genau das Gegenteil. Hier muss man auch die Verantwortung des Landes in Frage stellen. Im ländlichen Raum muss die Infrastruktur erhalten bleiben, damit die Region nicht zum Museum wird!"
Doppelte Fahrzeit
Maiers Sohn Bastian wird ab September das Bundesrealgymnasium (BRG) in Spittal besuchen. Wenn die Bahnhaltestelle Oberfalkenstein geschlossen bleibt, wird der Bub täglich zwei Stunden anstatt der bisher üblichen einen Stunde mit öffentlichen Verkehrsmittel unterwegs sein. Bereits jetzt sind zwei Kinder betroffen. Sie werden seit einem Monat um 6.00 Uhr in der Früh von einem Bus-Taxi am Pfaffenberg abgeholt und nach Obervellach gebracht. Von dort geht für die Beiden die Fahrt dann mit dem Omnibus weiter in die Lieserstadt. Die Heimfahrt ist ebenfalls eine kleine Weltreise und am schnellsten noch mit dem Zug über Mallnitz und dann "retour" mit dem Bus zu bewältigen. Vorher fuhr der Zug jeden Tag um 6.50 Uhr am Pfaffenberg ab und war nach 20 Minuten in Spittal. "Für die Betroffenen entstand durch die Haltestellen-Schließung ein erheblicher Mehraufwand, sie müssen nun bereits um 5.00 Uhr aus den Federn um ins Gymnasium nach Spittal und zu einer guten Schul- und Lehrausbildung zu kommen", ärgert sich Organisator Johann Keuschnig.
Anfang vom Ende
Durch den Wegfall der lokalen Bahn-Haltestelle(n) wird es für die Land-Bevölkerung, insbesondere aber für ältere Menschen, immer schwieriger in den Zentralraum zu kommen. In Oberfalkenstein hielt der Zug bis Mitte Dezember 2019 in beide Richtungen jeweils zwei Mal. Ein großes Anliegen und der Wunsch der Anrainer wäre es daher, dass die ÖBB die Haltestelle in beide Richtungen zumindest ein Mal täglich (6.50 Uhr und 17.30 Uhr) wieder anfährt. "Wir wollen ein Zeichen setzen, denn es ist nur eine Frage der Zeit bis die nächste Infrastruktur in der Region weg bricht. Dabei wäre es so wichtig den ländlichen Raum zu stärken", so Johann Keuschnig. Bürgermeisterin Anita Gössnitzer und ein Behördenvertreter haben ihr Kommen zur Bürgerversammlung Ende Jänner zugesichert. Ein Nachrüsten der Beleuchtung wäre mittels einer Photovoltaik-Anlage rasch geschafft. Betreffend der Anforderungen Behindertengerecht und Fahrkartenautomat erhofft die Bürgerinitiative von der ÖBB Infrastrukturabteilung genau Infos zu bekommen.
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