Stubeck
Hüttenwirt Willi Staudacher übergibt seine Frido-Kordon-Hütte

Bei der Übergabe am letzten Tag als Hüttenwirt: Hüttenwart Kurt Kabusch, AV-Sektionschef Hans Jury, Willi Staudacher, Nachfolger Thomas Krabath, Köchin Frieda Winkler, Bürgermeister Josef Jury und Vizebürgermeister Claus Faller | Foto: Niedermüller
  • Bei der Übergabe am letzten Tag als Hüttenwirt: Hüttenwart Kurt Kabusch, AV-Sektionschef Hans Jury, Willi Staudacher, Nachfolger Thomas Krabath, Köchin Frieda Winkler, Bürgermeister Josef Jury und Vizebürgermeister Claus Faller
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GMÜND (ven). Mit 70 Jahren hat sich der bekannte Hüttenwirt Willi Staudacher nun entschlossen, kürzer zu treten und übergab die Frido-Kordon-Hütte am Stubeck in die Hände von Thomas Krabath und seiner Frau Johanna. 

Zeit für die Familie

"Nun habe ich mehr Zeit für die Familie, mit immerhin sechs Kindern, neun Enkeln und einem Urenkel", so der umtriebige Hüttenwirt, der in den vergangenen Jahren stets ein Auge auf den Fortschritt hatte, sei es durch Veranstaltungen oder auch mit der Infrastruktur der Hütte.

Die neuen Pächter der Alpenvereinshütte stammen ebenfalls aus Gmünd und haben die Gelegenheit gleich beim Schopf gepackt. "Wir haben immer schon gesagt, wenn die Kinder älter sind, möchten wir Hüttenwirte werden", so Krabath zur WOCHE. Als Musikant will er den Hüttenzauber wieder aufleben lassen, die offizielle Eröffnungsfeier mit der Stadtkapelle Gmünd soll am 1. Mai statt finden. Der Betrieb unter Krabaths Feder startet im Feber. 

Beliebtes Ausflugsziel

Seit 1976 ist der Name Willi Staudacher untrennbar mit der Hütte am Stubeck verbunden. Aus gesundheitlichen Gründen hat er sich von seiner Laufbahn als Maschinist und Zimmermann verabschiedet, um Hüttenwirt zu werden. "Der damalige Alpenvereinschef Otto Wutte hat mich angesprochen, ob ich es nicht versuchen möchte." Im Laufe der Jahre hat er die Selbstversorger-Hütte in eine bewirtschaftete Hütte umgebaut und dient nun als Rodel- und Skitourenstützpunkt sowie beliebter Start von Schneeschuhwanderungen. Dazu kommen die Gipfelmessen am 1. Sonntag im August und der Almkirchtag.
Das gastronomische Interesse war bei Staudacher immer schon vorhanden. 

Oft der Zeit voraus

Nun will er seine wohlverdiente Pension genießen - mit Bergtouren, Skifahren und Radfahren. Sein Busunternehmen hat er bereits vor einem Jahr an die Firma Bacher verkauft. "Selbstverständlich werde ich meine Hütte vermissen, aber mit 70 muss man ein bisschen kürzer treten", sagt er zur WOCHE. Es sei eine wunderschöne Zeit gewesen, mit Höhen und Tiefen. "Ich möchte keine Stunde davon missen, natürlich war nicht immer alles leicht. Ich war mit meinen Ideen und Vorhaben oft der Zeit voraus, was nicht immer einfach war", blickt er zurück. 

Benannt nach Alpinist Frido Kordon

Die Gründung des Wintersportvereines Gmünd 1912 gab den Ausschlag, dass man im Frühjahr 1937 eine Skihütte am Abhang des Stubecks errichtete. Die Frage des Baugrundes war rasch geklärt, da Karl Gigler vlg. Dürer in Kreuschlach diesen kostenlos zur Verfügung stellte. Das Bauholz konnte zudem günstig von ihm erworben werden. Den Bauplatz begutachteten Meißnitzer, der Alpinist und Schriftsteller Frido Kordon und Hofrat Maurilius Mayr. Kordon gab auf die Bitte Meißnitzers die neue Hütte „Frido-Kordon-Hütte“ benennen zu dürfen gerne seine Zustimmung. Als Fertigstellungstermin war der Winter 37/38 fixiert worden. Nach einem Plan des Zimmermeisters Matthias Oberlerchner sen. begann man sofort mit den Arbeiten.

6.500 Schilling Baukosten

Die feierliche Eröffnung der Hütte fand zu Weihnachten 1937 in Anwesenheit des damaligen Präsidenten des Kärntner Skiverbandes, Albert Bildstein, statt. Sie diente nun vielen Skifahrern und Bergwanderern als Selbstversorger-Unterkunft. Die Baukosten betrugen rund 6.500 Schilling, nur zehn Prozent davon waren in barem Geld vorhanden. Durch Eigentumsübertragung an den Alpenverein bekam man ein zinsloses Darlehen zur Finanzierung.

Blutige Tragödie

Mit Beginn des Krieges nahmen die Besucherzahlen deutlich ab. In den Kriegsjahren wurden immer wieder BDM-Lager und Lager der Hitlerjugend abgehalten. Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges ereignete sich auf der Hütte eine blutige Tragödie. Im Jänner 1945 sprangen im Bereich des Stubeck fünf Männer mit Fallschirmen ab, um auch in unserer Gegend den Widerstand gegen das Nazi-Regime zu organisieren und quartierten sich in der Kordonhütte ein. Die Gruppe bestand aus zwei amerikanischen Geheimdienstoffizieren und drei ehemaligen deutschen Soldaten, die vermutlich in Italien in Kriegsgefangenschaft geraten oder zu den Alliierten übergelaufen waren. Ein Ortskundiger unter ihnen verhielt sich offenbar zu unvorsichtig, sodass ihn einer der beiden Offiziere im Schlaflager der Hütte im Schlaf erschoss. Man verscharrte den Toten notdürftig in der Nähe der Hütte. Erst nach Kriegsende wurde er exhumiert und man beerdigte ihn menschenwürdig in seiner Heimatgemeinde Eisentratten.

20 Jahre Selbstversorgerhütte

Nach dem Krieg beschlagnahmte ein neugegründeter Sportverein die völlig ausgeplünderte Hütte. Erst nach Einsatz des damaligen Vorsitzenden, Hofrat Maurilius Mayr, gelang es nach jahrelangen zähen Verhandlungen, die Hütte wieder 1949 in den Besitz des rechtmäßigen Eigentümers zurückzuführen.
Für einige Zeit wurde wurde die Hütte dann an Heinz Gritzner ,Zirmersohn' am Maltatberg, verpachtet, der sie mit seiner Frau bewirtschaftete. Dann war sie wieder für etwa zwei Jahrzehnte Selbstversorgerhütte und diente in dieser Zeit verschiedenen Jugendgruppen als Unterkunft. Die Hüttenwarte Lorenz Adenberger und Toni Klampferer betreuten die Hütte in dieser Zeit.

Umbau 1985

Nun machte sich doch das Fehlen geeigneter und ausreichender sanitärer Anlagen bemerkbar. Zunächst wurde 1964 eine Wasserleitung von der „Birnbaumer“-Quelle verlegt und man errichtete nach einem zusätzlichen Grunderwerb einen Zubau mit je zwei Schlaf- und Waschräumen sowie eine Klosettanlage mit Fließwasser. Inzwischen hatte sich im Umfeld der Hütte vieles gewandelt. Mit Beginn des Jahres 1978 wurde die Hütte an die Familie Staudacher verpachtet. Für eine dauernde Bewirtschaftung waren aber sowohl die Küche als auch der Gastraum zu klein. Auch die sanitären Anlagen waren nicht mehr Stand der Technik. 1985 wurde sie also um etwa 1,1 Millionen Schilling umgebaut und wiedereröffnet.

Am Stand der Technik

Das Stubeck entwickelte sich in den folgenden Jahren zum ganzjährigen Naherholungsgebiet der Gmünder Bevölkerung. Nach der Jahrtausendwende wurde laufend renoviert und saniert, 2015 folgte der Anschluss an das Kanalnetz, 2016 die Elektrifizierung der Hütte. Diese Maßnahmen ermöglichen nun eine zeitgemäße und umweltfreundliche Bewirtschaftung der Hütte.

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