Kelag: Bestens gerüstet für den Blackout

Der schwarzstartfähige Maschinensatz in der Innerfragant
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KÄRNTEN (ven). Stellen Sie sich vor, es gibt einen Blackout - ganz Kärnten ist ohne Strom. Ein Maschinensatz der Kraftwerksgruppe Innerfragant kann das Problem lösen: Er ist dazu in der Lage, das gesamte Kärntner Stromnetz wieder - Stück für Stück - aufzubauen und hochzufahren. Die WOCHE sah sich das genauer an.

Bisher noch kein Blackout

Robert Schmaranz, Leiter der Kelag-Netzführung: "Bei größeren Störungen, wie nach dem Sturm Yves, an dessen Auswirkungen wir immer noch arbeiten, sammeln wir uns im Krisenraum, dort koordinieren wir weitere Schritte. Eine Krise entwickelt sich in kleinen Schritten. Von einem Blackout sprechen wir, wenn das übergeordnete Netz betroffen ist - was bisher Gott sei Dank noch nicht eingetroffen ist."

18.000 Kilometer Netz

In der Kelag-Zentrale in Klagenfurt reihen sich im sogenannten "Backoffice" die Monitore aneinander. Teamleiter Mario Liesinger hilft bei Anrufen von Kunden, die den Störungsdienst wählen, weiter und schickt einen von rund 230 Monteuren zu auf den Weg. Er hat den Überblick über das 18.000 Kilometer lange Stromnetz mit 100.000en Masten. Auch die Wartung wird hier koordiniert. 

Rund um die Uhr besetzt

In der zentralen Netzleitstelle haben immer mindestens zwei Kollegen Dienst, die Leitstelle ist rund um die Uhr besetzt. Hier bewahrt man den Überblick über das gesamte Versorgungsgebiet. Kurt Komarek ist der "Captain" - und das seit 13 Jahren an dieser Position: "Wenn es sonst überall finster ist, hier brennt das Licht", erklärt er. Er überwacht das 110-kV-Netz der Kelag, das an drei Punkten an das Netz der Austrian Power Grid (APG) angebunden ist - und zwar in Lienz, Malta und Obersillach. Diese Punkte bilden die Verbindung zum europäischen Netz. "Eine Störung kommt selten allein", scherzt er. Seine Aufgaben im Ernstfall werden regelmäßig an Simulatoren geübt. 

Stabile Netzfrequenz

Über 500 Millionen Menschen sind elektrisch verbunden, die gesamte Erzeugung muss im Gleichgewicht mit dem Verbrauch sein, sonst schwankt die Netzfrequenz (50 Hertz) - mit riesigen Auswirkungen. Mit immer mehr Stromeinspeisern wie privaten Photovoltaikanlagen und Windkraft-Einspeisern steigt auch das Risiko eines Blackouts, denn das Netz wird instabil - Erzeugung und Verbrauch halten sich nicht mehr die Waage, erklärt auch Michael Marketz, Geschäftsführer der Kärnten Netz GmbH. 

Versorgung bricht zusammen

Nach einem Blackout fallen zuerst Festnetz-Telefon und Handys aus, Radio und Fernsehen, Aufladegeräte, Licht, Tankstellen, Industrie, Wasserversorgung sowie öffentlicher Verkehr wie Bahn, U-Bahn und Straßenbahn. Nach sechs bis 24 Stunden sind schon die Müllabfuhr, das Abwasser-System, Notstrom-Aggregate und lebenswichtige Einrichtungen wie Krankenhäuser betroffen. 

Schwarzstart

Die Kelag kann daher mit einem "regionalen Inselbetrieb" das Netz nach einem Blackout wieder aufbauen. "Wir brauchen zwei bis drei Stunden für den sogenannten Schwarzstart", so Marketz. Ein Magnetventil im Maschinensatz in der Innerfragant schaltet um und das Wasserrad beginnt dort zu laufen. Damit kann man einen Maschinensatz nach dem anderen wieder anfahren. Um den Großteil von Kärnten wieder ans Netz zu bekommen, dauert es ungefähr einen Tag. 

Vorreiter in Österreich

Einzelne Netzgebiete werden hinzugeschalten, denn was erzeugt wird, muss auch verbraucht werden, um die Netzfrequenz stabil zu halten. Wenn genug Last am Netz ist, werden weitere Gebiete hinzugeschalten. "So baut man schrittweise das Netz wieder auf", sagt Schmaranz. "Wir in Österreich sind dazu in der Lage wie kaum jemand in Europa - wegen der vielen Pumpspeicherkraftwerke und der Erfahrung, die wir haben. Wir sind Vorreiter auf diesem Gebiet."
Dazu werden auch regelmäßig Trainings abgehalten, um im Ernstfall gerüstet zu sein. 

Beispiel eines Blackouts:

Am 4. November 2006 wurde wegen einem norwegischen Kreuzfahrtschiff eine Abschaltung geplant, die schief ging. Aufgrund des Fehlens einer (Doppel-)Leitung in einem ungünstigen Moment kam es binnen 14 Sekunden zu einer Großstörung quer durch Europa. Rund zehn Millionen Europäer waren ohne Strom. In Österreich kam es im Zuge der Störung zu einer Auftrennung des Verbundnetzes zwischen West- und Ostösterreich: Während in Ostösterreich zu viel Leistung verfügbar war, mit einem deutlichen Anstieg der Netzfrequenz und mit der Folge, dass Kraftwerke kurzfristig vom Netz genommen werden mussten, war in Westösterreich zu wenig Leistung verfügbar. Kurzfristig wurden in Westösterreich daher Großverbraucher abgeschaltet und zusätzliche Speicherkraftwerke zur Stützung der Stromversorgung in Betrieb genommen. Durch die Umschaltungen kam es in Österreich zu Stromausfällen; diese dauerten Sekundenbruchteile bis (in manchen Regionen) einige Minuten. Nach einer knappen Dreiviertelstunde konnten die beiden Netzhälften in Österreich wieder synchronisiert und zusammengeschaltet werden.

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