100 Jahre Republik
Kochen wie vor 100 Jahren
Zum Jubiläum von 100 Jahren Republik suchten die WOCHE nach Kochrezepten von damals.
SPITTAL (aju). Die demokratische Republik Österreich feiert heuer ihren 100. Geburtstag – und was braucht es für eine Geburtstagsfeier? Richtig – Essen und Getränke. Deshalb hat die WOCHE ihre Leser gebeten, Rezepte von vor 100 Jahren einzusenden. An dieser Stelle gilt unser Danke deshalb vor allem Rosina Grabner aus Seeboden, die uns aus einem Kochbuch ihrer Schwiegermutter Rezepte übermittelte. Petra Heregger aus Irschen hingegen sendete uns Rezepte aus dem Familienkochbuch, von ihrer Oma an sie weitergegeben. Rudolf Tomasche, ebenso aus Seeboden, gab uns sogar Einblick in das Kochbuch seiner verstorbenen Frau, mit den Worten: "Aber bitte gut darauf aufpassen, denn das sollen einmal meine Kinder erben." Welche Schätze sich in diesen Büchern so alles befinden, das lesen Sie hier:
Rezept für einen Apfelkuchen von Karla Weber aus Spittal: Man rührt 125 Gramm Zucker, 125 Gramm Mandeln, beides fein gestoßen, mit sieben Eigelb recht flaumig. Dann werden acht große Äpfel abgeschält und aufgerieben. Von einer Zitrone nimmt man die Schale, ein wenig Zimt und tut den Schnee daranrühren. Ein Blech wird mit mürbem Teig ausgefüllt, die Masse daraufgegossen und langsam im Ofen oder Rohr gebacken.
Rezept für gespickte Gansleber aus dem Kochbuch von Rosina Grabner: Eine große, weiße, fleischige Gansleber wird in kochendes Wasser gegeben, schnell herausgenommen und in kaltes Wasser eingelegt, woraus man sie, wenn sie kalt geworden ist, herausnimmt, nett spickt, mit Salz und Gewürz bestreut und mit Milchrahm übergießt. So zubereitet wird sie in eine kleine Kasserolle eingelegt, in der Röhre durch eine halbe Stunde gedünstet und währenddessen fleißig begossen. Ist selbe nun fertig gebraten, so bestreut man sie mit Semmelbröseln, lässt selbe noch etwas gelb werden, richtet sie dann, wenn sie mit Maccaroni garniert ist, an und setzt den passierten Saft bei.
Kalbshirn mit Aspik aus dem Kochbuch von Rosina Grabner: Das blanchierte Kalbshirn wird in einer Beize, die gut gesalzen ist, gekocht, auskühlen gelassen, in feine Streifen geschnitten, zwischen Aspik in eine kleine Form eingelegt, gestürzt und in Stücken angerichtet.
Rezept für sehr feinen Lebkuchen aus dem Kochbuch von Petra Heregger: 30 Dekagramm Mehl, 20 Dekagramm Zucker, fünf Dekagramm Honig, 5 Dekagramm Nüsse, 7 Dekagramm Aranzini, 5 Dekagramm Feigen, 5 Deka Rosinen, einen Suppenlöffel Natron, 2 Gramm Zimt, 2 Löffel Rum, 2 Löffel Essig, Zimt, Nelken, Zitronenschalen, ein grob geriebener Apfel. Alles in einer Schüssel zusammengeben, gut vermengen und backen.
Spinatschnitzel aus dem Buch von Rudolf Tomasche: Drei Achtel Kilo Spinat wird gekocht und passiert. Dann mehrmals dick eingekocht, zwei Eier werden geschlagen, das Ganze wird gesalzen, gepfeffert und mit zwei Löffel Bakin (Backpulver) vermengt. Nun gibt man so viele Semmelbrösel hinein, dass man Schnitzel formen kann, paniert diese und lässt sie in heißem Schweineschmalz backen.
Mehr zum Thema:
www.meinbezirk.at/100Jahre
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