Kraftwerk Rottau: Nun wird gemessen
Verbund und Bürgerinitiative einigten sich auf fünf Messpunkte, weitere fünf werden von BI und Gemeinde überprüft. Energieversorger will "Konsens und Lösung des Problems".
REISSECK (ven). In der Causa um die erhöhte Lärm- und Vibrationsbelastung von Anrainern des Verbund-Kraftwerkes Rottau in den Gemeinden Reisseck und Mühldorf hat sich die Bürgerinitiative Unteres Mölltal (BI) mit Verbund-Werksgruppenleiter Johann Mayrhuber nun auf fünf Messpunkte geeinigt. Weitere - bis dato unbekannte - fünf Punkte will die BI auf eigene Faust messen lassen. Man hofft, so die Lärmquellen ermitteln zu können.
Fünf Messpunkte
Die Sprecherin der BI Alexandra Königsreiner hat sich nach der ersten Zusammenkunft der BI mit dem Verbund am 18. Jänner mit der Gemeinde - vertreten von Vizebürgermeister und Umweltreferent Hans Paul Unterweger - abgesprochen, welche Punkte zur Messung herangezogen werden. Man einigte sich mit Mayrhuber nun auf drei in der Gemeinde Reisseck sowie zwei in Mühldorf.
"Wollen Ehrlichkeit"
Die Umweltabteilung des Landes könne von sich aus nicht messen, da kein Behördenverfahren im Laufen sei, habe aber Unterstützung zugesagt. Königsreiner sei es aber sehr wichtig, dass der Verbund nicht wisse, wann genau gemessen werde, "damit wir das Gefühl haben, dass alles auch korrekt ist und nicht genau zu dem Zeitpunkt das Pumpen eventuell reduziert werde", sagt sie.
"Arbeiten rechtlich sauber"
Mayrhuber habe aber selbst Interesse daran, das Problem für die Anrainer zu lösen. "Wir möchten einen Konsens und sehen uns die Situation an. Ich kann derzeit bestätigen, dass wir rechtlich 'sauber' arbeiten und keine Auflagen verletzen", betont er. Der Knackpunkt: "Wir haben keine Erklärung, warum die Pump-Emissionen hätten lauter werden sollen." Königsreiner und Unterweger glauben, dass die Druckrohrleitung Ursache für das wahrnehmbare Vibrieren sein könne, da sie als Resonanzkörper in Schwinung versetzt würde. Nun will man in einem Bereich von einem bis 1,5 Kilometer erstreckten Gebiet mit fünf Messpunkten die Ursache finden, der Rest könne mathematisch errechnet werden. Voraussetzung dabei: Windstille und kein Schnee, es soll außerdem noch im ersten Quartal stattfinden.
Weitere fünf Punkte
Anschließend soll man einen gemeinsamen Termin finden, um die Messungen zu besprechen. Königsreiner ist zufrieden, mithilfe eines Sachverständigen ihres Vertrauens sollen aber fünf weitere - sozusagen geheime - Messungen durchgeführt werden, die Ergebnisse will man anschließend abgleichen, um eine Lösung zu finden.
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