Gernot Morgenfurt
MS-Erkrankter will wieder sehen lernen
Der an Multipler Sklerose (MS) erkrankte Gernot Morgenfurt trainiert hart für seine "neue" Sehkraft.
TECHENDORF. Gernot Morgenfurt ist seit 1984 an MS (Multipler Sklerose) erkrankt.
Die Krankheit
Der Auslöser war möglicherweise eine Zeckenschutzimpfung beim Bundesheer, nachweisbar ist es nicht. Heute weiß man, dass Multiple Sklerose eine Nebenwirkung der Impfung sein kann.
Zunächst litt er unter einer halbseitigen Gesichtslähmung. Nach mehreren Schüben war die gesamte rechte Körperseite betroffen und er saß im Rollstuhl. "Der letzte Schub 2005 hat mir schließlich das Licht ausgeknipst", erklärt Morgenfurt. Dank einer Kortisontherapie hat er noch zirka fünf Prozent Sehvermögen.
Trotz Medikamente verschlechterte sich sein gesundheitlicher Zustand und er erkannte, dass er in seinem Leben etwas ändern muss.
Mit seiner Einstellung und jahrelangem, hartem Training schaffte er es schließlich vom Rollstuhl aufs Einrad und als Profisportler zu den Paralympics 2018 in Pyeong Chang und der Paraski WM 2019 in Kranjska Gora.
Das neue Ziel
"Mein nächstes Ziel ist mein Augenlicht zurückzubekommen", versichert Morgenfurt. Mit Hilfe von Augentrainings soll dies gelingen. "Ich werde auch diese Herausforderung meistern", zeigt er sich positiv.
Multiple Sklerose
Multiple Sklerose (MS) ist die häufigste Erkrankung des zentralen Nervensystems bei jungen Erwachsenen. Schätzungen zufolge sind weltweit rund 2,5 Millionen Menschen davon betroffen. Auch geographisch ist die Erkrankung ungleich verteilt. Als Faustregel gilt, dass die Erkrankungshäufigkeit mit der Entfernung vom Äquator zunimmt.
In Österreich leben rund 12.500 MS-Betroffene. Jährlich kommen zirka 350 bis 400 Neuerkrankungen dazu.
Diagnostiziert wird MS am häufigsten im Alter zwischen dem 20. und dem 40. Lebensjahr.
Seltener sind Erstdiagnosen und Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen und bei Menschen nach dem 60. Lebensjahr.
Frauen sind doppelt so häufig davon betroffen wie Männer.
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