Noch immer kein Supermarkt für Reißeck
Die Gemeinde im Mölltal hat noch immer keinen neuen Nahversorger. Bürgermeister Kurt Felicetti ärgert sich über Vorgehensweise von bisheriger Supermarkt-Kette.
REISSECK (ven). In der Gemeinde Reißeck ist es derzeit recht turbulent. Nachdem Verbund dem Betrieb der Reißeck-Bahn nun eine endgültige Absage erteilt hat, hat sich noch immer kein Betreiber oder Pächter für einen Supermarkt in der 2.300-Seelen-Gemeinde gefunden.
Hohe Einstiegskosten
Bürgermeister Kurt Felicetti sucht seit November (wir berichteten) einen Pächter, der den geschlossenen Spar-Markt übernehmen könnte. "Ich hatte sechs Interessenten, nun sind nur mehr zwei übrig. Das Problem sind die Vorgaben von Spar. Ein Pächter müsse 150.000 Euro aufbringen, die Gemeinde solle noch 40.000 Euro dazusponsern." Damit wäre die Erstlieferung an Waren finanziert, jedoch bekomme man als Pächter nicht so leicht einen Kredit, um dies zu finanzieren.
Geschäftsführer soll gestellt werden
Felicetti wünscht sich einen Nahversorger, der auch gleichzeitig einen Geschäftsführer stellt. "Das wäre einfacher als ein Pächter, aber Spar gibt auch das Gebäude, das längst abgeschrieben ist, nicht her. Ich verstehe das nicht!", ärgert er sich. Spar selbst würde in dieser Größenordnung des Geschäfts selbst keinen Geschäftsführer stellen.
Pachtzins orientiert sich an Umsatz
Auch die Miete für den neuen Pächter wäre seiner Meinung nach hoch angesetzt. "Der weitere Haken: Der Pachtzins orientiert sich an einem Umsatz von rund 1,6 Millionen Euro. Wenn der Pächter nun fleißig ist und den Umsatz auf - sagen wir - zwei Millionen Euro steigern kann, dann erhöht sich auch der Pachtzins", so Felicetti. Auf jeden Fall eine schwierige Situation, in der es weiter warten heißt.
Bus als Zwischenlösung
Bis ein neuer Betreiber gefunden wird, bietet die Gemeinde Reißeck in Kooperation mit dem Transportunternehmen von Herbert Peitler einen Bus an, der vor allem ältere, nicht mehr so mobile Bürger zum Einkaufen nach Obervellach, Möllbrücke und Mühldorf bringt. "Das Service wird von der Gemeinde finanziert und das ist es mir wert. Ich bin als Bürgermeister dazu verpflichtet, diesen Service anzubieten", schließt er. Nun heißt es warten, ob und wann wieder ein Supermarkt in der Gemeinde aufsperren wird.
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