Klima- und Energiemodellregionen
Per E-Bike quer durch Österreich
BEZIRK SPITTAL (ven). Die KEMs (Klima- und Energiemodellregionen) Millstätter See, Lieser- und Maltatal sowie Großglockner/Mölltal-Oberdrautal lassen von sich hören. Die beiden KEM-Manager Simon und Herwig aus Oberösterreich besuchten die Regionen im Rahmen ihrer "Giro to zero" Tour durch alle KEMs in Österreich und machten mit ihren E-Lastenrädern Station. Dabei legen sie in fünf Wochen rund 2.500 Kilometer zurück und animierten die ansässigen KEM-Manager sowie weitere Radler zum Mitfahren.
15 Regionen
In Kärnten gibt es 15 KEM-Regionen mit insgesamt 89 aktiven Gemeinden. Sie starten mit ihren Managern Klimaschutzprojekte, tragen zur Stärkung der regionalen Wertschöpfung bei und verfolgen das Ziel, den neuen Herausforderungen des Klimawandels gerecht zu werden.
Kasperl in der Schule
Die jüngste KEM in Oberkärnten ist die KEM Großglockner/Mölltal-Oberdrautal mit Manager Gunther Marwieser. "Unser wichtigstes Projekt ist derzeit eines in Zusammenarbeit mit Puppenspieler Andreas Ulbrich. Er geht mit dem Kasperln in die Schulen und macht dort in einem Stück die Kinder auf die Themen Umwelt und Energie spielerisch aufmerksam", sagt Marwieser zur WOCHE.
PV-Anlagen für Gemeinden
Georg Oberzaucher (Millstätter See) widmet sich nach der Eisblockwette (die WOCHE berichtete) auch einem Projekt, bei dem Gemeindegebäude mit Photovoltaik-Anlagen bestückt werden. "In Lendorf wurden fünf Anlagen auf gemeindeeigenen Gebäuden fertiggestellt, nun arbeiten wir an einer auf dem Kulturhaus in Seeboden", so Oberzaucher und Umweltreferentin Lorene Stranner unisono. Dazu gab es in Spittal auch eine Info-Veranstaltung.
Bringservice für E-Autos
Im Lieser- und Maltatal werkelt auch Hermann Florian als KEM-Manager fleißig. Er kutschierte beim Stopp der beiden Radler bei der Galerie August in Gmünd Herwig mit einer E-Rikscha in Richtung Eisentratten. Er will das E-Carsharing-Angebot in den beiden Tälern noch verbessern und ein Bringservice einführen. "Eine allgemeine Herausforderung ist die Erreichbarkeit der Autos in kleineren Gemeinden. Wenn man das Auto nicht zu Fuß erreichen kann, ist die Nutzung kompliziert." Ein Probebetrieb soll im Herbst starten.
In der Gemeinde Trebesing wurden letztes Jahr zahlreiche Photovoltaik-Anlagen errichtet, dieses Projekt soll nun weiter ausgedehnt werden. "In jeder Gemeinde soll auch mindestens ein öffentliches Gebäude mit einer PV-Anlage mit Batteriesystem ausgestattet sein, das im Falle eines Blackouts eine Notstromversorgung für wichtige Kommunikation auch für BürgerInnen bieten kann."
Florian will auch den Breitbandausbau mit Hilfe der KEM weiter unterstützen und begleiten.
Mehrere Stationen
In Seeboden wurden die beiden Radler von einer Abordnung der neu gegründeten örtlichen "Fridays for Future"-Bewegung begleitet, in Gmünd machten die Radler bei der Galerie August von Jens August Station. In Eisentratten trafen die beiden auf Bürgermeister Johann Winkler, bevor es in Richtung Steiermark weiterging.
Fotos: Niedermüller, Florian, Aichholzer, Marwieser
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