Ein Gespräch
Schönheit aus der Nähe
Der SPITTALER hat Werner Kristöfel, Naturfreund und Hobbyfotograf, besucht und mit ihm über das Wunder Natur gesprochen.
SPITAL. Wenn Sie vor die Türe gehen, was sehen Sie? Bemerken Sie den kleinen Marienkäfer am Grashalm? Beobachten Sie die Spinne beim Weben ihres Netzes?
Auf der Suche
In der Umgebung rund um das Haus Bethesda, wo Kristöfel lebt, sieht er die kleinsten Insekten und Tierchen und fängt diese mit seinem Fotoapparat ein. „Ich kann nicht an die frische Luft gehen, ohne die Natur genauestens zu betrachten. Es gibt so vieles zu sehen!“, meint der Naturfreund. Er ist immer auf der Suche nach dem Besonderen. Heute genauso wie er es auch schon immer getan hat.
Inspiration
Kristöfel lernte von seinem Großvater: „Anstand ist das Wertvollste, was man haben kann!“ Dieser Leitsatz begleitet den heute 81-Jährigen immer noch. Doch auch der Zen-Buddismus aus Japan hat ihm Werte gelehrt: Harmonie, Ästhetik und Einfachheit. Diese Werte findet man in der Fotografie von Werner, doch auch sein Leben richtet er nach diesen Leitsätzen. Was nicht vergessen werden darf: Werner Kristöfel inspiriert andere Menschen. Das gesamte Pflegeheim blickt auf ihn und seine Gabe, die Schönheit der Nähe zu entdecken. Kristöfel jammert nicht, er sucht Dinge, die ihm Freude bereiten. „Wir sind doch umgeben von kleinen Wundern!“, lacht der Naturfreund. Davon darf man sich auch als Leser und Leserin eine Scheibe abschneiden.
Kristöfel und die Fotografie
Bereits mit acht Jahren bekam Kristöfel eine Kamera zwischen seine Finger und diese hat er wohl bis heute nie abgelegt. Verschrieben hat er sich zwar der Naturfotografie, doch beim Bundesheer fotografierte er auch öfters und so hielt er viele historische Momente der Soldaten fotografisch fest. „Für atemberaubende visuelle Erlebnisse gibt es die Mikrofotografie!“, erklärt er. Beim Durchsehen seiner unzähligen Fotos bemerkt man: Harmonie, Ästhetik und Einfachheit.
Natur schätzen
Für viele ist die Natur einfach nur da. Doch Kristöfel weiß: „Die Natur hat so viel zu bieten und die Menschen nehmen es fast zu wenig wahr!“ Im eigenen Garten kann man so viel beobachten, wenn man sich die Zeit nimmt. Für großartige Fotografien muss man nicht weit fahren, schon zuhause kann man Schmetterlinge, Eidechsen und andere Tiere beobachten. Kristöfel verbrachte immer gerne viel Zeit in der Natur: „Mein Lieblingsplatzerl ist am Fratress bei Lurnbichel. Dort habe ich Tage verbracht!“ Doch auch in der Lagerstraße in Spittal findet er immer wieder eindrucksvolle Naturszenen, die er festhält. Die häufigste seiner Antworten auf die Frage, wo er das Foto geschossen hat, war: „Ja e dort glei vor der Tia!“
Highlights
Eines der größten Highlights war für ihn die Kunstausstellung in der Galerie Porcia 1991. Doch auch dass eines seiner Bundesheer-Fotos es als „Jahrhundert-Foto“ in die Kronenzeitung 1999 geschafft hat, macht den gebürtigen Lavanttaler stolz. Vielleicht erkennt Werner Kristöfel gar nicht, wie stolz die Gemeinschaft des Hauses Bethesda ist, den beeindruckenden Menschen bei sich haben zu dürfen. Er ist jemand, der die kleinen Dinge im Leben schätzt und Dankbarkeit so oft es nur geht ausdrückt. Werner Kristöfel, ein unglaubliches Naturtalent und ein ganz besonderer Mensch.
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