Sozialpsychiatrisches Zentrum in Spittal feierte fünfjähriges Bestehen
Das Sozialpsychiatrische Zentrum Spittal (SPZ) von pro mente kärnten lud zu fünf Jahren am Standort Gartenstraße 1. Umrahmt wurde die Veranstaltung von einem Tag der offenen Tür.
SPITTAL. Das Sozialpsychiatrische Zentrum (SPZ) von pro mente Kärnten feierte sein fünfjähriges Jubiläum am Standort Gartenstraße 1 und öffnete auch gleichzeitig seine Türen für Interessierte.
Individuelles Angebot
Das SPZ sei laut den Verantwortlichen seit vielen Jahren ein Anker für Menschen in psychischen oder sozialen Belastungssituationen. Es ermöglicht rasch, kostenlos und unbürokratisch Hilfe und erarbeitet gemeinsam mit den Klienten adäquate Lösungen. „Je nach Unterstützungsbedarf wird ein individuelles Angebot für die Betroffenen erarbeitet“, erklärte Elfriede Meilinger, Regionalkoordinatorin und Leiterin des Krisenwohnhauses Spittal. Neben dem Krisenwohnhaus umfasst das SPZ die Bereiche des Tageszentrums, der Nachbetreuung und des Sozialpsychiatrischen Dienstes. Ziel sei eine Stabilisierung der seelischen Gesundheit, betonte Margit Neuwirth, Leiterin des Sozialpsychiatrischen Tageszentrums Spittal.
One-Stop-Shop
Der Psychiatrieplan des Jahres 2000 sei der Ausgangspunkt für die Entwicklung der Betreuungsmöglichkeiten in Spittal gewesen, rief Paul Streit, Geschäftsführer von pro mente kärnten, in Erinnerung. Im Sinne eines One-Stop-Shops seien die Angebote an einem Standort vereint worden. Streit hob die Bedeutung der Qualitätssicherung hervor und verwies auf Evaluierungskonzepte, die für den mobilen und ambulanten Bereich erarbeitet worden seien.
Koordinator wichtiger Baustein
Ferner ging Streit auf Rahmenbedingungen für die Arbeit von pro mente wie den Regionalen Strukturplan Gesundheit ein. Die geplante Einsetzung eines Psychiatriekoordinators sei „ein wichtiger Baustein für eine positive Entwicklung“. Zu den aktuellen Verhandlungen über die Verträge für die Dienstleistungen in Spittal meinte Streit, eine gerechte Entlohnung für den stationären und außerstationären Bereich sei ein zentrales Thema: „Die Mitarbeiter sind das wichtigste Qualitätskriterium für hochwertige Dienstleistungen“.
Migration als Herausforderung
Als eine Herausforderung für die Zukunft nannte er die Migration. Die Frage sei, mit welchen Konzepten man eine gelingende Integration gewährleiste. „Hier kann der psychosoziale Bereich einen wichtigen Beitrag leisten“, so Streit. Als „Vorzeigeprojekt“ bezeichnete Andrea Kaltenbrunner, Fachärztin für Psychiatrie, in einem Vortrag das SPZ. Bei Lebensgestaltung, Wohnen und Arbeit würden Menschen persönlich begleitet, betreut und unterstützt. Als wichtiges Prinzip für die Sozialpsychiatrie führte sie in diesem Zusammenhang die Inklusion an: „Das bedeutet, Andersartigkeit zu akzeptieren und zu integrieren. Hier sind wir in Spittal auf einem guten Weg.“ Menschen solle trotz psychischer Erkrankung ein erfülltes Leben ermöglicht werden.
Zur Sache:
Das SPZ besteht in Spittal seit mehr als 13 Jahren, am Standort in der Gartenstraße 1 seit fünf Jahren. 820 Menschen wurden im Vorjahr im SPZ Spittal betreut und 11.000 Klientenkontakte verzeichnet. Finanziert wird das Zentrum durch das Land Kärnten und die jeweilige Sozialversicherung.
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