Tag der Pflege
Die SPITTALER WOCHE hat mit einer Pflegerinnen mit Herz gesprochen.
BERG IM DRAUTAL. Annalena Unterwaditzer kommt ursprünglich aus Berg im Drautal und ging nach der Matura nach Graz, um an der Schule für allgemeine und Krankenpflege das Diplom zu erwerben. In Kooperation dazu legte sie auch an der Uni Graz ihren Bachelor ab. Seit 2019 ist sie in einer geriatrischen Klinik als diplomierte Pflegeperson tätig.
Herzensaufgabe
„Das Schönste an meinem Job sind die unterschiedlichsten Tätigkeitsbereiche und die Vielfältigkeit. Ich liebe die Zusammenarbeit mit Menschen und genieße die ganzen Momente, in denen ich spüre, dass ich mit meiner Arbeit Gutes tun kann“, schwärmt Annalena, dessen Vater zusammen mit ihrem Onkel die Tischlerei Unterwaditzer in Berg im Drautal führt.
Herausforderung
Momentan ist das ununterbrochene Arbeiten mit den FFP2-Masken die größte Herausforderung für Annalena. „Beim Mobilisieren von Patienten oder auch beim Duschen von ihnen ist das für mich körperlich sehr anstrengend und mit der Maske wird es nicht leichter.“ Doch eine allgemeine Herausforderung ist auch der tägliche Umgang mit Menschen, gibt die Drautalerin zu. „Kein Tag ist gleich und man selbst ist ja auch nicht jeden Tag gut drauf. Patienten sind ehrlicherweise nicht immer freundlich, dennoch muss man sie gleich gut behandeln und sich bemühen!“ Empathie braucht man für diesen Job auf alle Fälle.
Anerkennung
Durch die Corona-Pandemie ist die Wertschätzung gegenüber Pflegepersonal deutlich gestiegen. „Doch bei Weitem ist die Wertschätzung immer noch nicht so wie verdient! Seit Corona sind Dinge, die man davor als selbstverständlich gesehen hat, publiker und präsenter. Doch es ist noch ein weiter Weg.“ Für Annalena ist klar: Pflege ist nichts Selbstverständliches und diese Anerkennung braucht das Personal. Diese Berufssparte ist so wichtig in der Gesellschaft, doch oft wird man belächelt. "Dieser Job hört nicht beim Waschen von Patienten auf, da geht es um so viel mehr. Pflegepersonal hat ein unglaubliches fachmännisches Wissen und die Tätigkeiten sind oft auch sehr medizinisch."
Berufung
Vor ihrem Job in der geriatrischen Einrichtung hat Annalena elf Praktika gemacht: unter anderem in der Dermatologie, Rheumatologie, im HNO-Bereich und auch im OP. Abschließend gibt Annalena einen wichtigen Rat: „Jeder Mensch, der gern mit Menschen arbeiten und sie unterstützen will, soll sich für einen Job in der Pflege entscheiden!“ Das medizinische und therapeutische Fachwissen kann man sich eventuell anlernen, doch die Empathie und die Freude zu helfen sollten schon davor gegeben sein. Ein motivierendes Gespräch.
Radenthein
Sabine Pfeiffer aus Untertweng wusste seit ihrer Kindheit, dass sie Diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin werden möchte. Im Jahr 2010 absolvierte die 30-Jährige die Ausbildung zur Pflegeassistentin, worauf sie nach vierjähriger Berufspraxis eine weitere Qualifikation zur Diplomierten Gesundheits- und Krankenpflegerin erlangte. Heute geht Sabine aus voller Leidenschaft ihrer Berufung im AHA Seniorenzentrum Radenthein nach.
Aus Liebe zum Menschen
„Für andere da zu sein ist wohl das Schönste an meinem Job“, erzählt Sabine Pfeiffer begeistert. Für sie war es von Kindesbeinen an klar, dass sie einmal Krankenschwester werden möchte. „Mein Beruf ist unglaublich vielseitig, man kann sich in den verschiedensten Bereichen entfalten und was ich besonders daran schätze ist, dass man nie stillsteht. Meine Aufgaben sind nie die gleichen und man wird mit Wertschätzung der Heimbewohner und der Angehörigen belohnt“, so Sabine.
Mitbegleiten
Dass ein Job in der Pflege besonders herausfordernd ist, wurde durch die vergangenen Monate pandemiebedingt noch sichtbarer. „Bei mir im Altersheim ist die Begleitung der Bewohner bis zum Tod eine große Herausforderung. Wir bauen zu den Bewohnern eine innige Beziehung auf, da sie teilweise jahrelang bei uns leben. Es ist fordernd für uns, die Grenze zwischen Beruflichem und Privatem nicht aus dem Auge zu verlieren. Auch das Mitbegleiten der Angehörigen ist eine Aufgabe, die sehr fordernd ist. Wir sind im AHA Seniorenzentrum ein wirklich tolles Team, dafür bin ich sehr dankbar. Das Wichtigste in unserem Berufsfeld ist der Austausch mit den Kollegen, um belastende Situationen nicht mit nach Hause zu nehmen“, erzählt Sabine.
Schwere Zeiten
Durch die Pandemie hat sich besonders das Leben in den Heimen im Land verändert. Sabine versteht, dass es für Angehörige erschwert war bzw. ist, ihre Liebsten zu besuchen. „Wir verstehen natürlich die erschwerte Situation, die mit Corona einhergeht, um Angehörige besuchen zu können. Die Anerkennung hat da manches Mal zu wünschen übrig gelassen. Natürlich verstehen wir, dass man seine Liebsten besuchen möchte, aber es ist wichtig, sich an die Regeln zu halten. Im Sinne unserer aller Gesundheit.“
Leidenschaft
Allen da draußen, die auch gerne in der Pflege arbeiten möchten, rät Sabine Leidenschaft zur Sache: „Einerseits sind es die vielen Möglichkeiten, die man mit dieser Ausbildung hat, andererseits kann man Menschen helfen, das finde ich großartig an unserem Job“, so Sabine. Besonders erfüllend findet sie, dass man das Leben der Heimbewohner bereichern darf. „Man kann den Menschen ein schönes Lebensende bieten und versucht, ihnen auch ein Gefühl von Familie zu vermitteln. Die Leute sind dafür sehr dankbar, das finde ich wunderschön“, schließt Sabine Pfeiffer das Gespräch.
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