Verwaistes Sorgenkind in Spittal: Der Rathausmarkt
Christine Gabriel setzt sich für Belebung ein. Hausbesitzer wenig interessiert.
SPITTAL (ven). Engagierte Bürger wie Christine Gabriel braucht Spittal. Die ehemalige Obfrau von "Spittal 2000" setzt sich dafür ein, dass der Innenstadt - und vor allem der Rathausmarkt - wieder neues Leben eingehaucht wird. Dabei stößt sie auf allerlei Hindernisse.
Italien in Spittal
"Ich habe mit dem Immobilienbesitzer, der Imperial Immobilienanlagen AG, Kontakt aufgenommen, da ich denke, hier italienische Händler ansiedeln zu können", so Gabriel. Ein "Punto Italiano" solle entstehen - mit Gastronomie, Bekleidung, Spezialitäten aus dem Nachbarland. Die Flächen wären vorhanden, auch eine Tiefgarage. "Die müsste man aber wesentlich freundlicher gestalten. Derzeit ist es dort unten ja nur dunkel und unheimlich", so Gabriel.
Wenig Unterstützung
Bei Imperial stieß sie auf wenig Unterstützung für ihr Vorhaben. "Ich habe Kontakte mit italienischen Handelsvertretern aufgenommen. Leider besteht Imperial auf eine Handschlagqualität mit unseren Nachbarn, die ihrer Meinung nach nicht vorhanden sei", sagt die engagierte Frau.
Parkhaus in der Stadt?
Eine weitere Idee: "Man könnte doch einfach die vorhandenen Geschäfte - Egger Moden, der Army Shop, ein Kunsthandwerksmarkt und ein Büro - in das ebenfalls leerstehende City Center nur einen Steinwurf entfernt einquartieren und ein Parkhaus daraus machen. Dann gäbe es zumindest eine Verwendung." Doch die Besitzer müssten hier laut eigenen Aussagen zwei bis drei Millionen Euro investieren, und daran hätten sie kein Interesse.
Eine handvoll Mieter
Im City Center (ehemals Forum und Gerngroß) hat der Buchhändler Weltbild zuletzt seine Pforten geschlossen. Wo sich einst der kommerzielle Mittelpunkt Spittals mit einem großen Restaurant, einem Lebensmittelgeschäft und Waren aller Art befand, gibt es heute nur mehr eine Parfumerie, ein Nahrungsergänzungsmittelhersteller, eine Ausstellung einer Modelleisenbahn und das von Tamara Olivotto betriebene Café im Erdgeschoß: "Es ist so schade. Die Flächen hier stehen leer und in der Vorstadt wird immer mehr gebaut", sagt sie. Übrigens: Das Gebäude befindet sich derzeit in einer Konkursmasse.
Frequenz zieht ab
Das Thema Einkaufszentrum im Osten der Stadt ist im Gemeinderat nach wie vor präsent. "Ein Arbeitsplatz auf der grünen Wiese zieht drei Arbeitsplätze aus der Innenstadt ab", ist sich Gabriel sicher. Die Politik meint: "Dennoch würden Arbeitsplätze geschaffen werden."
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