Wirbel um Biker-Clublokal in der Innenstadt
Bedenken gegen Vereinslokal werden in der Umgebung laut. "Keine bösen Menschen" so die "Homeland Squads" zur WOCHE.
SPITTAL (ven). Die Bikergruppe "Homeland Squads" hat das ehemalige Petzl-Bräu als Vereinslokal gemietet. Prompt erreichte die Redaktion ein E-Mail eines besorgten Bürgers, der den Verein lieber nicht in der Bogengasse sehen möchte.
Bedenken werden laut
"Haben wir in der Bogengasse nicht schon genug Probleme? Auf der einen Seite werden Hundestreifen und Street Worker in die Gegend geschickt, auf der anderen Seite werden Lokale an solche Gruppen vermietet", brüskiert sich "Sepp Müller" in seinem Mail an die WOCHE. "Solche Vermietungen erhöhen den schlechten Ruf der Bogengasse und Brückenstraße", sagt er. In der Umgebung der Straße werden Bedenken gegen das Vereinslokal laut.
Kurzfristig kündbar
Das Lokal ist im Eigentum der Stadtgemeinde und wurde per Stadtratsbeschluss an den Verein mit Präsident Hans Gerhard Oberlercher vermietet. Zuvor diente es als Clublokal des Eishockeyclubs "Ultras". "Wir sehen uns das an. Sollte wirklich etwas vorfallen, ist der Mietvertrag sehr kurzfristig kündbar", so Stadtrat Gerhard Klocker auf Anfrage.
"Keine bösen Menschen"
Die WOCHE nahm Kontakt mit dem Verein auf und konfrontierte Sekretär Steve Ayling mit den Ängsten. "Wir sind keine bösen Menschen", sagt er. "Wir sind eine Motorradfahrgemeinschaft, die irgendwann ein Motorradclub (MC) werden möchte. Wir wollen sogar Benefizveranstaltungen und Charity-Events organisieren", erklärt er.
Open House für jedermann
Die Vereinsmitglieder - derzeit neun an der Zahl - seien laut Ayling allesamt Familienväter mit ordentlichen Berufen, denen sie auch nachgehen würden. "Außerdem ist es ja auch kein öffentliches Lokal, sondern ein Vereinsheim, das auch für Benefizveranstaltungen verwendet wird." Zwei Mal im Monat sei sogar jeder Interessierte eingeladen, sich im Rahmen des "Open House" (mit Vereinsmitgliedschaft für einen Tag) ein Bild davon zu machen. "Mit den Einnahmen des Getränkeausschanks wollen wir ja auch Geld für den guten Zweck sammeln. Bisher konnten wir bereits einem krebskranken Kind helfen, das Geld soll ja auch Spittalern in Not oder der Kinderkrebshilfe zugute kommen", so Ayling weiter.
Er glaubt, dass die Kritik vor allem aus Richtung einiger Wirte in der Bogengasse komme, die im Vereinslokal eine etwaige Konkurrenz sehen. "Aber wir haben ja nur ein- bis zweimal im Monat geöffnet", entkräftet er.
Hell's Angels als Paten
"Klar, man braucht in der Gründungsphase einen Patenclub, so wie bei uns die Hell's Angels, aber die lassen in Österreich auch nicht wirklich was von sich hören." Dabei verweist er auch auf die Vereinsstatuten: "Konfessionslos und politisch neutral", distanziert er sich von vornherein etwaigen Vorwürfen.
Eröffnung des Clubhauses:
Am 4. November, ab 18 Uhr
Mit einem Stand von Support 81 von Big Red Machine Graz
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