Streit um GmbHs
Wirbel um Mobilitätskonzept in Nationalparkregion Hohe Tauern
REGION HOHE TAUERN (ven). Wirbel gibt es derzeit in der Tourismusregion Nationalpark Hohe Tauern. Ein Mobilitätskonzept scheidet hier derzeit die Geister, es spießt sich an den Vergabekriterien.
Öffentlicher Verkehr
Zur Vorgeschichte: Bis Dezember 2019 regelt ein Vertrag den öffentlichen Verkehr inkl. Gästetransport im Mölltal. Derzeit übernehmen das Postbus und Kärntenbus. Läuft der Vertrag aus, muss der öffentliche Verkehr neu vergeben werden. Dazu wurde ein Mobilitätskonzept von "Family of Power" erstellt. "Ein optimales Verkehrskonzept mit dem vorhandenen Budget mit Verkehrsknotenpunkt Mallnitz", erklärt Gerhild Hartweger, Aufsichtsratsvorsitzende der "Hohe Tauern – die Nationalpark-Region in Kärnten Tourismus GmbH". Sämtliche Bürgermeister vom Lurnfeld bis Heiligenblut haben das Konzept mitgetragen.
Zwei GmbHs notwendig
"Christian Heschtera (Kärntner Linien) sagte uns nun, man könne nicht mehr direkt an einen Vertragspartner vergeben, man bräuchte eine Trägergruppe, und zwar bestehend aus zwei Infrastruktur-GmbHs, die die Tourismusregion aber nicht ist", so Hartweger zur WOCHE. Mühldorf und in Großkirchheim stellten ihre Infrastruktur GmbHs zur Verfügung.
"Ziehe GmbH zurück"
Der Großkirchheimer Bürgermeister Peter Suntinger sieht dies differenziert: "Für rund eine Million Kilometer man braucht man drei GmbHs – pro 300.000 Kilometer eine", und stellte den Antrag in der Generalversammlung, den Gesellschaftervertrag der RegionsgmbH dahingehend zu ändern, damit auch diese herangezogen werden kann. Andernfalls zieht er seine GmbH als Träger ebenfalls zurück.
Der Aufsichtsrat habe getagt und keine Empfehlung für die Änderung des Gesellschaftervertrages der RegionsgmbH gegeben. Der Mühldorfer Bürgermeister Erwin Angerer, Suntinger und auch Günther Novak (Mallnitz) sehen darin eine Absage des Aufsichtsrates an das Mobilitätskonzept und sind erbost. "Wenn öffentlich ausgeschrieben wird, kommt irgend ein ausländisches Busunternehmen zum Zug", sind sie sich einig.
"Kein Sinn"
Hartweger wolle dies dennoch von einem Notar prüfen lassen. "Ich sehe allerdings keinen Sinn dahinter. Wir brauchen nur zwei GmbHs, und die Aufgabe der RegionsgmbH ist einzig und allein das Marketing. Infrastrukturerhaltung nur in Zusammenarbeit mit den Gemeinden. Dem Projekt wurde nicht die Unterstützung untersagt. Wenn die Gesellschafterversammlung dazu ja sagt und eine Änderung des Gesellschaftsvertrages ist möglich, dann werden wir es wohl so machen müssen", so Hartweger zur WOCHE. Am Dienstagabend tagen auch noch die Bürgermeister in der Causa.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.