Lieserschlucht-Radweg: Baustart für 2019 geplant
SPITTAL, SEEBODEN (ven). Landesrat Martin Gruber verspricht, noch heuer den Radweg in der Lieserschlucht umzusetzen. In Spittal ist im Budget 2019 dafür aber kein Posten vorgesehen, in Seeboden will man das Budget dafür erst im Nachtragsvoranschlag ausweisen.
Zentrales Projekt für 2019
Der Lückenschluss zwischen Spittal und Seeboden sei eines der zentralen Radwege-Projekte, das Gruber als zuständiger Referent in dieser Periode umsetzen möchte. Er wird daher auch fixer Bestandteil des gemeinsam mit Tourismusreferent Ulrich Zafoschnig beauftragten kärntenweiten Rad-Masterplans sein, der ebenfalls 2019 startet.
Komplexes Projekt
Aus bautechnischer Sicht sei der Radweg ein sehr komplexes Projekt mit Gesamtkosten von rund 3,6 Millionen Euro. Dementsprechend intensiv sind auch die Planungsarbeiten im Vorfeld. "Die Finanzierung der Rad-Verbindung ist aber bereits geklärt. Mit den betroffenen Gemeinden wurden die Vereinbarungen bezüglich der Kostenaufteilung getroffen und unterfertigt. Die Aufbringung erfolgt demnach zu zwei Drittel durch das Land Kärnten, ein Drittel der Kosten ist durch die Gemeinden Spittal und Seeboden beizusteuern." Entsprechende Budgetmittel für 2019 wurden vom Straßenbaureferat im Bauprogramm 2019 reserviert.
Kritik an Finanzstadtrat
Spittals Straßenbaureferent Christoph Staudacher kritisierte anlässlich der Budgeterstellung für 2019, dass die Mittel für den Radwegbau nicht abgebildet wurden. "Leider mussten wir auch feststellen, dass die Finanzierung für den Radweg-Lückenschluss Lieserschlucht nicht im Budget abgebildet ist. Hier gibt es positive Beschlüsse der Radweggemeinden und die mir bestätigte Zusage von Gruber, dass der Radweg 2019 gebaut wird.
Die Stadt Spittal hat ein klares Bekenntnis zu diesem Lückenschluss abgegeben, bildet die finanziellen Mittel jedoch im Budget nicht ab", sagt er in seiner Budgetrede.
"Kosten nicht bekannt"
Finanzstadtrat Christian Klammer gab in der Budgetsitzung an, dass die Kosten "für den Radweg noch nicht bekannt sind", deshalb konnten sie noch nicht berücksichtigt werden. Staudacher verweist hier aber auf einen Grundsatzbeschluss des Gemeinderates vom 19. September 2017, in dem bereits über den Fixbetrag von 374.880 Euro (das sind 31,24 Prozent des Gemeindeanteiles von 1,2 Millionen Euro) mehrstimmig abgestimmt wurde. Im Protokoll zur Sitzung heißt es außerdem: "Die erforderlichen Budgetmittel und deren Finanzierung sind in den Voranschlägen bzw. Nachtragsvoranschlägen aufzunehmen. Die Finanzierung soll in den Jahren 2018 bis 2021 abgewickelt werden." Laut Staudacher gibt es dazu auch keine mittelfristige Finanzplanung.
Nachträgliches Budget
Seebodens Vizebürgermeister Christian Tribelnig sagt, dass es noch Diskussionen bezüglich des Verteilungsschlüssels zwischen den Radweggemeinden Spittal, Seeboden, Radenthein, Millstatt und Ferndorf gebe. Er sieht dem Projekt aber positiv entgegen und will die Mittel im Nachtragsvoranschlag dafür ansetzen.
Grundlagenplanung abgeschlossen
In puncto technische Umsetzung ist die Grundlagenplanung abgeschlossen – die Variantenentscheidung ist von Gruber definitiv getroffen, und zwar soll die bereits mehrfach ins Spiel gebrachte Kragplattenlösung entlang der Mauerkrone in der Schlucht umgesetzt werden. Das heißt, auf einer Länge von circa einem Kilometer soll die bestehende Straße durch eine so genannte Kragplatte verbreitert werden. Sie wird über die Stützmauer zur Lieser hinausragen, sodass der Radweg auf der Platte und über der Lieser entlangführt. Wasserrechtliche Fragen, die diesbezüglich letztes Jahr aufgetaucht sind, konnten von der Fachabteilung Ende 2018 beim zuständigen Ministerium in Wien geklärt werden. Im Jänner sind nun noch Gespräche mit dem Wasserbauamt in Spittal geplant, um alle Details in puncto Wasserschutz abzustimmen, die in der bautechnischen Umsetzung für die Kragplattenlösung zu berücksichtigen sind.
Studien fertig
Der zweite Bereich des Radweges, der hinsichtlich der technischen Umsetzung lange fraglich war, dürfte innerhalb der nächsten Wochen geklärt sein – die Einbindung des Radwegs durch die Schlucht an das bestehende Radwegenetz der beiden Gemeinden. Hier haben die beiden Gemeinden letztes Jahr Studien über mögliche Varianten in Auftrag gegeben, sie liegen nun fertig vor und werden von der zuständigen Fachabteilung beim Land verkehrsrechtlich beurteilt. Nach Vorliegen einer Entscheidung kann für diesen Bereich bereits die technische Detailplanung beauftragt werden.
Baubeginn Herbst als Ziel
Der Ausschreibungsprozess für das Gesamtprojekt startet, sobald auch alle Materienverfahren (Naturschutz, Wasserrecht, Forstrecht, Straßenrecht) abgeschlossen sind, aufgrund der hohen Gesamtsumme ist ein zweistufiges Auftragsverfahren notwendig. Ziel von Gruber ist es aber nach wie vor im Herbst 2019 mit den Bauarbeiten zu beginnen – um diesen Termin einzuhalten, wird auf Hochdruck gearbeitet.
Alle Maßnahmen gesetzt
Gruber dazu: „Es werden in meinem Referatsbereich derzeit alle notwendigen Aktivitäten und Maßnahmen gesetzt, um den Radweg durch die Lieserschlucht nach nahezu zehnjähriger Diskussion im Sinne des Bezirkes Spittal endlich zu finalisieren. Der Baustart soll im Herbst 2019 erfolgen.“
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