Spittal
VS West: Eltern und Politik wollen Montessori-Zweig erhalten
SPITTAL (ven). Nachdem bekannt wurde, dass es mit kommenden Schuljahr an der Volksschule West keinen Montessori-Zweig und mangels Schülerzahlen auch keine sonstigen Schwerpunkte geben wird (die WOCHE berichtete), üben Politik und Elternvertreter nun Kritik. "Eine fixe Zusage bei der Einschreibung wäre unprofessionell", so die Schulleiterin.
"Versprechen nicht eingehalten"
Gemeinsam mit Eltern und Elternvertreter haben sich die Sprecher der Fraktionen, Stadtrat Franz Eder (Liste Eder + ÖVP), Stadtrat und Landtagsabgeordneter Christoph Staudacher (FPÖ), Gemeinderat Hannes Tiefenböck (Grüne) und Gemeinderat Hermann Bärntatz (Neos) zum Thema Erhalt von Montessori an der Volksschule West in Spittal getroffen.
"Den Eltern wurde zugesichert, dass ab mindestens 15 Anmeldungen der Schulzweig Montessori aufgenommen wird. Bis dato sind es mehr als 15 Anmeldungen und trotz allem wird das Versprechen nicht eingehalten", so der Tenor.
Weiters sei den Eltern zugesichert worden, dass, sollte bis Ende April keine gegenteilige Mitteilung an die Eltern erfolgen, der Schulzweig zustande käme. Erst Ende Juni seien die Eltern vom Nichtzustandekommen des Montessori Zweiges verständigt worden.
"Zusage einhalten"
"Es ist für uns als Vertreter von vier Fraktionen ÖVP, FPÖ, Neos und Grüne der Wunsch der Eltern Auftrag genug, uns für dieses Versprechen einzusetzen. Ebenso sollten die Eltern nicht als Querulanten dargestellt werden, zumal sie sich lediglich die die Weiterführung eines erfolgreichen und pädagogisch wertvollen Schulzweiges zur gedeihlichen Ausbildung ihrer Kinder einsetzen. Wir, die vier Fraktionen, werden den Bürgermeister und die Bildungsreferentin ersuchen, sich ernsthaft für die Kinder einzusetzen und die Zusage einzuhalten", so die Politik.
"Zusage unprofessionell"
Direktorin Johanna Rauter-Verdianz dazu: "Den Eltern wurde bei der diesjährigen Einschreibung keinesfalls die Zahl 15 für die Führung einer Jahrgangsklasse versprochen. Bei einer Anmeldung von 47 Einschreibern wäre es unprofessionell, eine Klasse mit 15 SchülerInnen zuzusagen, ohne zu wissen, wie viele erste Klassen überhaupt am Standort angeboten werden können."
"Angebot, aber keine Jahrgangsklassen"
Die Anzahl der Klassen und die Zuteilung in den Gemeinden obliege dem Land Kärnten und der Bildungsdirektion.
"Da auch die Schulleitungen der Gemeinde Spittal erst vor kurzem die offizielle Klassenzuteilung erhielten, war es auch nicht früher möglich, diese Information an die Eltern der Schuleinschreiber weiterzugeben. Die Montessori-Pädagogik wird am Standort VS West Spittal genauso integrativ weiter angeboten werden, wie alle anderen reformpädagogisch wertvollen Unterrichtsangebote unserer Schule. Es wird aber keine diesbezüglichen Jahrgangsklassen mehr geben", so Rauter-Verdianz zur WOCHE.
Reformpädagogische Volksschule
Die Direktorin wolle den Schulentwicklungsprozess in Richtung reformpädagogische Volksschule mit Mehrstufenklassen (Familienklassen) in der Grundstufe 1 (Vorschulstufe bis 2. Klasse) weiter verfolgen und Vorbereitungen dafür treffen.
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