Comic-Kunst Festival
Was das Austriatoon Festival so einzigartig macht
Spittal – eine Kleinstadt mit Pfiff
Spittal ist eine Stadt mit ca. 16 000 Einwohnern und liegt in Oberkärnten. Wien ist 120 mal so groß, Graz 18 mal, Klagenfurt 6 mal und Villach ist immerhin noch 4 mal so groß.
Spittal ist also eine Kleinstadt. Aber sie liegt in einer beliebten Urlaubsgegend. Drau-, Möll- und Liesertal, Millstätter See, Nockberge und Hohe Tauern. All diese Gegenden machen Spittal und die umliegenden Dörfer zur Urlaubs-, Wander- und Schiregion. Auch der Großglockner ist nicht weit entfernt: hier und da um Spittal kann man bei klarem Wetter sogar seine weiße Spitze erkennen.
Nicht Smog in der Nase, sondern Schneeduft von grellen Gipfeln
Denken wir also an Spittal, so haben wir keine Hochhäuser mit Häuserschluchten vor Augen, keine verstopften Straßen und andauernde Polizeisirenen. Sondern vielmehr weht uns der Geruch von Schnee, der von den Bergspitzen herunter fließt um die Nase und fast möchte man meinen, man höre das Gebimmel von Kuhglocken. Und in dieser kleinen Stadt mit seinen umliegenden Dörfern machen Menschen in ihrer Freizeit das, was sie überall tun: Sie wandern und sporteln, musizieren, spielen Theater und sind in vielen Vereinen tätig.
„Und was sporteln Sie?“ „Nichts, ich schreibe und zeichne nur so zum Spaß“
Doch was ist mit den Menschen – jung und alt, vital und gebrechlich, geachtet und unbeachtet – die sich in Künsten versuchen, die nicht so üblich sind, vor allem nicht in einer Kleinstadt oder am Land? Mit denen, die gerne zeichnen (Comics, Manga, Cartoons, Karikaturen, …), schreiben, dichten, malen, mit Sounds und Geräuschen experimentieren, Kostüme nähen, Cosplayer sind oder die sich in Videos versuchen möchten. Sie haben zwar die Möglichkeit ihre Arbeit in den Social Media zu präsentieren, doch das ist nicht jedermanns Sache. Oder man wohnt so weit voneinander entfernt, dass gemeinsame Treffen rar sind. Diese kleinen Kunstmacher sitzen oft auf dem Trockenen. Sie werden übersehen, ihre Tätigkeit bleibt unbemerkt und ohne Anerkennung und häufig verläuft sie dann im Sande, landet in Schubladen am Dachboden.
Gemeinsam schaffen, ausstellen, publizieren in geschütztem Raum
Und hier nun kommt das Austriatoon Festival ins Spiel. Das ist der Ort und die Zeit, in der man seine Kunst mit anderen teilt, sie sogar gleich vor Ort schafft, präsentiert und ausstellt. Hier kann man sich in einem gemütlichen, kreativen Raum zusammenfinden und ausprobieren, fröhlich drauf los experimentieren. Es ist vielleicht nicht der Ort, an dem man die großen Stars der Kunstszenen trifft, aber es kann bestimmt der Ort sein, an dem Menschen eine künstlerische Karriere beginnen. Denn zwischen Parkschlössl, behelfsmäßigen Satellitengalerien und Schloss Porcia kann man die Motivation finden, die es braucht, um danach seinen Weg in der Kunst konzentriert und diszipliniert zu verfolgen. Jedes Jahr kann man aufs Neue dabei sein und seine Entwicklung erleben und mit anderen verfeinern. Manch einer spielt lieber in einer Band und nicht so sehr als Solist. Und wir sind so eine ganz spezielle Band mit vielen Künstlern und Künsten.
Gesunder Weg: Das Gemeinsame ist wichtiger als das Einsame
Das Gemeinsame wird hier eher betont, als der Einzelne. Unsere Welt ist voll von lauter Sternchen, die sich und ihr Ding hinausschreien. Die Welt dreht sich um die wenigen, die es geschafft haben – wenn auch vielleicht nur für kurze Zeit. So scheint es zumindest für viele. Die Austriatoon möchte einen anderen Weg gehen. Aus der Gemeinschaft kommt die Kunst. Man inspiriert und hilft sich gegenseitig, schafft gemeinsam. Lehrer werden zu Lernenden, Schüler Lehrer, Könner werden zu Anfängern und umgekehrt, das Publikum wird zum Schaffenden und Stars zum Publikum; das Ergebnis ist offen. Und diese Offenheit ist unsere Kunst – unabhängig davon, ob die Welt es auch so sieht. Wir werden sehen, was sie über uns zu berichten weiß, was sie in ein paar Jahren über uns schreibt. Aber ist das wirklich so wichtig?
Nicht auf andere herabschauen, sondern hinauf
Wir wollen uns auf alle Fälle Mühe geben, konzentriert arbeiten und die Tiefen der Kunst ausloten, doch dabei Spaß und Freude bei unserem Tun haben und wissen, dass es dafür Platz gibt. Hier schauen wir nicht auf den anderen herab, hier sehen wir zu jedem hinauf. Vielleicht ein schöner, passender Schlusssatz: Austriatoon: hier schaut jeder zu jedem auf.
Austriatoon: Die Kunst des Aufschauens…
Das hat vielleicht auch was mit unserer bergigen Gegend zu tun, wo täglich das Licht über einem Gipfel aufgeht …
Nächster Bericht: Wie kann ich nun endlich beim Festival mitmachen?!
Aktuelle News und Fotos auf unserer Website www.austriatoon.com
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