Über das Aufwachen.

Wir alle sind doch nur Schäfchen

Ach, bist du schon wach? „WACH AUF“ schreien sie und dabei sind die Augen nicht zu. Polarisieren tut dieser Schrei. „WACH AUF“ und das IMMERZU. Konkretisiert wird nicht viel, wofür auch und wozu. Wichtig scheint nur, dass alle aus irgendeinem Traum oder Koma aufwachen sollen und das immerfort und wiederholt. Pläne, Konzepte und Ideen wogegen auch immer gibt es nicht, darauf gebe ich dir mein Wort. Also wozu aufwachen aus dieser Benommenheit, dieser Unschlüssigkeit und Unwissenheit?

Es gibt kein heranwachsen zu einer großen Einheit, keine unaufhaltsame Gemeinschaft, die zusammenhält. Wir befinden uns in einem Stillstand, einer Leere des Denkens und des Handelns. Wir trotzen keinem Übel oder den miesen Konsorten, die versuchen uns unten zu halten, die uns immer wieder niedermachen und gegeneinander aufhetzen. Wir lassen es einfach geschehen und geben unser Bestes sogar dazu bei damit unsere Gesellschafft noch schneller verfällt.

Keiner bräuchte einen Weckruf, bzw. irgendjemanden wachrütteln, würden wir auch nur einen Hauch davon erkennen, was auf unserer gesellschaftlichen, aber auch politischen Ebene gerade geschieht. Würden wir uns und unsere Gesellschaft schätzen, würden wir aufeinander achten und uns gegenseitig respektieren. Und das von und mit und für jedwede Situation. Doch wir befinden uns in einer Phase der Planlosigkeit, der Aussichtslosigkeit, der Antriebslosigkeit, der Rücksichtslosigkeit und damit beginnt jedweder gute Glaube und gutes Herz mit der Zeit zu brechen und in dieser fürchterlichen Masse unterzugehen.

Die gesamte Macht liegt derzeit in den Händen von Menschen, die glauben das Recht zu haben mit dem Schicksal anderer Menschen und der gesamten Welt nach eigenem Ermessen verfahren zu können. Und ja, das können sie auch. Sie liegen damit sogar im Recht. Diese Wenigen haben sämtliche Mittel dazu. Wir alle geben sie ihnen, ganz freiwillig. Die ganze Zeit über. In diesen Tagen obliegt es diesen wenigen Leuten die Zukunft unserer Welt zu formen, nach deren Willen. Wir schreien förmlich danach, betteln darum. Diese Menschen bestimmen. Es ist ihnen heute und morgen auferlegt uns zu lenken, sie sagen an und machen, ob es uns gefällt oder nicht.

Wer sind wir? Schäfchen, ohne Ausnahme. Wir plärren, wir blöken, wir haben zu gehorchen. „Schäfchen mach dies, Schäfchen mach das. Kusch kusch …“ Wir sind in unserer Rolle gefangen, ein Ausweg aus diesem selbstgemachten Gefängnis erscheint für uns nahezu aussichtslos, gar sinnlos. „WACH AUF!“ Wohin also und wofür? Wir drehen uns im Kreis, immerfort. „Gleitet hin in eure Träume. Vergesst. Schlaft weiter. Am besten für immer.“ Es scheint wie ein Albtraum, fast wie ein schlecht gemachter Film ohne Ende. Ein Trash Movie.