AMS Spittal
Johann Oberlerchner: "Positiver Trend sollte anhalten"
SPITTAL (ven). Nachdem im Jahr 2018 die Beschäftigung im Bezirk gestiegen ist (wir berichteten), hat die WOCHE AMS-Bezirksstellenleiter Johann Oberlerchner um eine Prognose für 2019 gebeten.
Positiver Trend soll anhalten
Insgesamt geht Oberlerchner davon aus, dass der Trend der positiven Entwicklung anhalten werde. "Ein wertvolles Zeichen dafür ist die Ansiedelung der Firma Theurl im Drautal." Er und sein Team will weiterhin die Betriebskontakte forcieren. "Das baut die Beziehung zu den Unternehmen auf und je mehr offene Stellen wir anbieten können, umso mehr können wir sie auch passgenau vermitteln." Die Herausforderung dabei bestünde darin, den richtigen Menschen auf den richtigen Arbeitsplatz zu bringen, und zwar dauerhaft. "Sie müssen sich mit ihrem Job auch identifizieren können."
Pflege und Tourismus
Oberlerchner könne sich vorstellen, dass Stellen in der mobilen Pflege in der Region zunehmen werden. "Wir haben hier ja auch eine Ausbildung zur Pflegeassistenz. Auch der Tourismus ist immer Thema, dieser läuft in beiden Saisonen gut." Die Industrie dürfe man hingegen nicht unterschätzen: "Ein großer Betrieb ist für umliegende Klein- und Mittelbetriebe nicht zu unterschätzen."
Für ihn sei spannend, was Manuel Lindner (Lindner Recyclingtech) machen wird. Und: "Wenn die öffentliche Hand weiterhin gut investiert, wird es ein gutes Jahr für die Bauwirtschaft sein."
Vermittlung forcieren
Vorrangig will das AMS aber die Vermittlung forcieren und steigern. "Wir werden uns auch bei der arbeitsplatznahen Qualifizierung bemühen. Die Unternehmen und das AMS tragen gemeinsam die Kosten für die arbeitsplatznahe Ausbildung. Und wir wollen wissen, ob es noch ergänzende Ausbildungen braucht, die man in diesem Rahmen machen kann." Konkret gehe es um eine Einarbeitung direkt am Arbeitsplatz und Erwerben von bestimmten Qualifikationen, die man aber über den Betrieb hinaus verwenden kann. Besonders im technischen Bereich sei dies wichtig.
Qualifizierung vor Ort
Daneben gilt es für das Team, ein Qualifizierungsprojekt in der Region Oberes Mölltal vorzubereiten. "Wenn zum Beispiel Heiligenblut Bedarf an Mitarbeitern im Tourismus, im Verkauf oder in der Seilbahnwirtschaft hat, wollen wir herausfinden, was es dazu braucht. Dann können wir alle Menschen bis zum Beispiel Winklern ansprechen und mit Kurzqualifikationen vor Ort schulen. Hier steht besonders die Frauenförderung im Fokus", so Oberlerchner.
Keine Angst vor Digitalisierung
Ein Thema, dem er sich widmen will, ist die Digitalisierung. "Wir werden hier konkrete Angebote mit niederschwelligem Zugang schaffen, um das Rüstzeug für die Zukunft mitgeben zu können." Damit soll den Menschen die Angst genommen werden, damit zu arbeiten und die Möglichkeiten zur Arbeitserleichterung aufgezeigt werden.
Frauenprojekte
Ein weiteres großes Thema für 2019 ist die Gleichstellung für Frauen mit gut organisierten Vereinen in der Region wie zum Beispiel Vitamin R oder FamiliJa. "Es gilt, auf das Thema hinzuweisen, zu diskutieren und zu sensibilisieren."
Derzeit befindet sich auch ein gemeinnütziges Beschäftigungsprojekt für Frauen mit der LAG Nockregion-Oberkärnten in Vorbereitung.
Förderungen anpassen
"Wir werden unsere Förderstrategien an die Budgetvorgaben anpassen. Das wird sicher eine Herausforderung für uns bleiben." Für die Projekte seien rund 3,5 bis vier Millionen Euro vorgesehen, für Weiterbildungsmaßnahmen sieben bis acht Millionen Euro.
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