Traditionsbetrieb muss wegen Fachkräftemangel schließen

Martina Arztmann aus Spittal muss den Betrieb nach 65 Jahren schließen
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  • hochgeladen von Verena Niedermüller

SPITTAL (ven). Das Spittaler Familienunternehmen Fliesen Arztmann muss im 65. Jahr seiner Firmengeschichte schließen. Geschäftsführerin Martina Arztmann begründet dies unter anderem mit dem Fachkräftemangel. Derzeit hat das Geschäft nur mehr vormittags geöffnet, am 26. Mai wird bei einem Fliesenflohmarkt (8 bis 17 Uhr) der Warenbestand abverkauft. Danach ist für immer Schluss. 

Fachkräfte fehlen

"Es gibt mehrere Gründe, ein wichtiger davon ist aber der Fachkräftemangel", so Arztmann zur WOCHE. "Aber das ist nicht nur in meiner Branche ein Problem", ergänzt sie. Der Betrieb seit auf zwei bis drei Fliesenlegerpartien ausgerichtet, "wir haben einen Fliesenlegermeister und mussten die Kunden wieder wegschicken, da wir die Aufträge so nicht bewältigen können", sagt sie. Es scheitere an der Qualität der Arbeiten. "Wir sind im hochwertigeren Bereich unterwegs und da muss die Qualität auch stimmen." Mit nur einem Facharbeiter laufe das Geschäft einfach nicht wirtschaftlich. 

Neuen Job gefunden

2017 habe sie den 80. Lehrling der Firmengeschichte aufgenommen, 110 Fliesenleger waren im Betrieb tätig. "Der hat zum Glück schon eine Stelle gefunden, bei der er die Lehre beenden kann. Auch unser Fliesenlegermeister wurde mit Handkuss in einem anderen Betrieb aufgenommen." Zu Spitzenzeiten waren 15 Fliesenleger zeitgleich beschäftigt. 

Mehr Verdienst auswärts

Es sei auch ein Beruf, der körperlich sehr anstrengend sei, mit 35-40 Jahren spüre man es bereits in den Knien und im Rücken. Außerdem würden zu wenige Lehrlinge ausgebildet werden. "In den 1980er Jahren gab es in der Berufsschule 30 bis 40 Lehrlinge, letztes Jahr waren es sieben, davon beenden vielleicht drei bis vier die Lehre." Viele würden auch nach Tirol in den Hotelbau gehen. "Dort wird in kürzester Zeit viel abgewickelt, man verdient auch gut." 

Andere Preise

Ein weiteres Problem sei es, dass es immer mehr Ein- bis Zwei-Personen-Unternehmen mit anderem Preisgefüge gebe. "Die haben auch ganz andere Auflage, haben keine so hohen Personalkosten oder auch Mietkosten für Schauräume wie die größeren Betriebe." 

1953 gegründet

Der Betrieb wurde 1953 von Arztmanns Großeltern Thomas und Margaretha Arztmann in der Kirchgasse - damals als reiner Verlegebetrieb - gegründet. Später importierte Thomas Fliesen aus Deutschland, Italien und auch Spanien. Sein Sohn Erich übernahm 1978 den Betrieb.
Am heutigen Firmengelände befand sich damals noch die Molkerei, 1973 siedelte der Betrieb. Bis 2011 hatte Erich Arztmann die Geschäftsführung inne, 2007 bereits ist Martina, die in Wien lebte und dort Architektur studierte, ins Familienunternehmen eingestiegen. "Von Klein auf habe ich mich schon interessiert und gerne geplant", sagt sie. Sie findet es schön, dass Kunden, die bereits vor 35 Jahren bei ihrem Opa ihr Bad gekauft haben, nun zu ihr kamen, um es zu erneuern. Ihre eigene Zukunft lässt sie nun auf sich zukommen. 

Flächen vermieten

Arztmann wird die Lager- und Geschäftsflächen sowie die Wohnung im Obergeschoß vermieten. "Das Geschäft ist rund 112 Quadratmeter groß, die Lagerflächen 700 Quadratmeter, die gut aufteilbar sind." Die zentrale und sehr sichtbare Lage an einer gut frequentierten Kreuzung mit Parkplätzen sprechen für sich. 

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