Mit MS das MINI-MED-Sommersemester eröffnet

Dres. Reinhard Krendl und Edeltraud Lenhard
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SPITTAL. Zum Auftakt des MINI-MED-Sommersemesters hat der Neurologe Reinhard Krendl über das Nervensystem mit Schwerpunkt Multiple Sklerose (MS) referiert. Sein Fazit: Der chronischen Entzündung des zentralen Nervensystems kann man weder vorbeugen noch ist die Krankheit heilbar. Aber: Sie ist immer effektiver zu behandeln, die Beschwerden sind medikamentös immer besser in den Griff zu bekommen.

Die Spittaler Ärztin Edeltraud Lenhard, die die Veranstaltung im Schloss Porcia wieder moderierte und darauf hinwies, dass der Oberarzt am LKH Villach seinen 90-minütigen Vortrag unentgeltlich hält, stimmte die aus allen Teilen Kärntens gekommenen Zuhörer einschließlich des Spittaler Gesundheitsreferenten und Zweiten Bürgermeisters Andreas Unterrieder mit dem schon rituellen „MINI MED bewegt“ ein.

Erst seit 19. Jahrhundert bekannt

In seinem für Laien gut verständlichen Referat bar jedweden medizinischen Kauderwelsch' sagte der 39-jährige Nervenarzt eingangs, von der erst seit Mitte des 19. Jahrhunderts bekannten Nervenkrankheit seien – bei steigender Tendenz – weltweit zirka 2,5 Millionen Menschen betroffen, in Österreich rund 12.000, in Kärnten knapp 1.000. Als auslösende Faktoren gelten nach Angaben Kendls das Immunsystem, Umweltfaktoren wie Infektionen in den ersten 15 Lebensjahren, mangelndes Licht und zu wenig Vitamin D sowie drittens genetische Ursachen. Zumal auf den Vererbungsfaktor wird zurückgeführt, dass Frauen drei bis vier Mal häufiger an MS erkranken als Männer. Am häufigsten tritt Multiple Sklerose zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr auf.

15 wesentliche Symptome

Auch wenn MS häufig als „Krankheit mit 1.000 Gesichtern“ beschrieben wird, beschränkte sich der Mediziner in seinem ersten MINI-MED-Vortrag auf zehn bis 15 signifikante Symptome wie Taubheitsgefühle in Armen und Beinen, Seh- und Empfindungsstörungen, Konzentrationsschwierigkeiten und Müdigkeit. Ein eindeutiges Merkmal für MS, das in der Diagnose andere Krankheiten ausschließe, sei, dass die genannten Symptome in Schüben von mindestens 24-stündiger Dauer aufteten und erst nach Tagen oder Wochen wieder abklingen.

Um eine endgültige Gewissheit zu erlangen, werde neben dem intensiven Gespräch mit dem Arzt eine Untersuchung im Magnetresonanztomographen vorgenommen. Krendl: „Wird eine MS vermutet, können wir mit dieser Untersuchung im Gehirn und Rückenmark die zugrunde liegenden Entzündungsherde erkennen.“ Abgesichert werden kann die Diagnose noch mit einer Lumbalpunktion – also der Untersuchung des Hirnwassers.

Rasante Therapiefortschritte

Welche rasanten Fortschritte die Therapie macht, ist daran abzulesen, dass erst ab 1960 mit Cortison eine wirkungsvolle Behandlungsmethode Eingang fand, 1995 abgelöst durch den Einsatz von Proteinen. Dabei kommen Interferone und andere Substanzen zum Einsatz, die direkt in das Entzündungsgeschehen an den Nervenfasern eingreifen und so die Zerstörung der Isolierschicht (Myelinschicht) aufhalten können.

Die Spritzen mit ihren schmerzhaften und auch optischen Nebenwirkungen wurden vor zehn Jahren durch Infusionen, zuletzt durch Tableten abgelöst. Während sie in erster Linie darauf abzielen, die Entzündungsaktivität zu unterdrücken sowie Folgeschäden hinauszuzögern oder sogar zu verhindern, werden jetzt verstärkt Medikamente erprobt, die letztlich die schützende Myelinschicht reparieren können.

In der anschließenden regen Diskussion räumte der Referent ein, als Schulmediziner kenne er sich zu wenig in der Alternativen Medizin aus, um Gutes oder Schlechtes über sie sagen zu können. Gleichwohl gestand er ihr einen gleichberechtigten Stellenwert zu.

Viele MS-Betroffene

Unter dem MINI-MED-Studenten im Ahnensaal waren einmal jene, derrn Verwandte oder Bekannte unter MS leiden wie die promvierte Psychologin Hermine Hammerschmid, die mit ihrem Mann Otmar den Weg aus St. Veit nach Spittal gefunden hat, oder Sieglinde Smetanik aus Millstatt und Anni Zlatinger aus Seeboden.
Direkt betroffen sind Martina Lepuschitz aus Paternion und Laura Gruber aus Fresach, seit Jahren Patientinnen von Reinhard Krendl. Die Spittalerin Manuela Laggner, begleitet von Werner Maier, leidet schon seit 18 Jahren unter Multiple Sklerose. Obwohl auch sie bei dem Villacher Neurologen in Behandlung ist, wollte sie den Vortrag nicht versäumen – ebenso wenig wie Wilma Tuppinger, die mit ihrem Gatten Hans aus Kolbnitz angereist war. Sie hat schon seit 40 Jahren mit MS zu kämpfen.

Der Namen Multiple Sklerose leitet sich ab von „viele“ und „hart“, also „Viele Narben“.

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