"Diabetes - die neue Volkskrankheit"

Dres. James Gredler und Edeltraud Lenhard
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SPITTAL. Über eine Krankheit, die stetig mehr Menschen erfasst, die häufig zu spät erkannt und deren Folgen nicht selten unterschätzt wird, ging es im zweiten Mini Med-Vortrag des Sommersemesters. Die Rede ist von Diabetes. James Gredler, Oberarzt in der Diabetesambulanz der Privatklinik Villach, informierte darüber, wie diese "Volkskrankheit", von der jeder zehnte Österreicher betroffen ist und die weltweit von 285 Millionen im Jahr 2010 schätzungsweise auf 438 im Jahr 2030 ansteigen wird, zu vermeiden beziehungsweise mit ihr umzugehen ist. Weltweit sterben jährlich an Diabetes vier Millionen Menschen, die Lebenserwartung der Diabetiker sinkt um fünf bis zehn Jahre. Nur: Lediglich jeder zweite Diabetiker weiß um seine Krankheit!

Einmal Diabetiker - immer Diabetiker

Ungeachtet der Brisanz des Themas war der Ahnensaal von Schloss Porcia nur schwach besucht - vermutlich dem Regen geschuldet. Das Teuflische an der Krankheit ist, wie der 44-jährige Mediziner ausführte, dass die Symptome nur schwer zu erkennen sind, die Zuckerkrankheit häufig ohne Beschwerden beginnt: "Das rechtzeitige Erkennen ist mitunter schwierig und bedarf gezielter Vorsorgeuntersuchungen." Warnzeichen für eine manifeste Diabetes seien häufiger Harndrang und Durst, Gewichtsverlust sowie Pilz- und Harnwegsinfesktionen und Müdigkeit,. Die große Gefahr der Krankheit ist, dass die Gefäße geschädigt werden, das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall um das Zwei- bis Vierfache steigt. Vor allem: Ist der Blutzuckerspiegel zu hoch, bleibt der Betroffene ein Leben lang Diabetiker!

Zu unterscheiden ist zwischen Typ-1- und Typ-2-Diabetes. Die erste Form der Zuckerkrankheit ist die Folge einer Autoimmunerkrankung, bei der zu wenig oder gar kein Insulin mehr gebildet wird, der Blutzucker (Glukose) nicht mehr in den Zellen aufgenommen wird. Typ-2-Diabetes wiederum ist nach den Ausführungen des Internisten "meist nicht akut lebensbedrohlich". Diese Form von Diabetes tritt deutlich häufiger und vor allem ab dem 30. Lebensjahr auf – von den geschätzten 600.000 zuckerkranken Menschen in Österreich sind über 90 Prozent von Typ-2-Diabetes betroffen.

Risikofaktor Übergewicht

Im Gegensatz zu Typ-1-Diabetes bildet der Körper bei Typ-2-Diabetes zwar noch das Hormon Insulin, allerdings wirkt es auf Grund der so genannten Insulinresistenz weniger, so dass nicht genügend Glukose in die Zellen aufgenommen wird. Als Folge steigt der Blutzuckerspiegel übermäßig an. Ein entscheidender Faktor für die Erkrankung ist – vor allem bauchbetontes – Übergewicht, weil dadurch die Insulinempfindlichkeit in den Muskeln, in der Leber und im Fettgewebe verringert wird. Der Zucker im Blut kann daher nicht mehr ausreichend abgebaut werden.

Was kann der Einzelne tun, um nicht zuckerkrank zu werden? Er sollte zuförderst auf seinen Lebensstil achten, sprich: ausreichend Bewegung (mindestens fünf Stunden in der Woche) sowie verhaltenes Krafttraining (mindestens 30 Minuten/Woche), gesunde Ernährung bei angemessener Kalorienzahl sowie - natürlich - Rauchstopp. Und wenn erst einmal ein zu niedriger Blutzuckerspiegel diagnostiziert worden ist, darf sich der Patient auf keinen Fall mit dem vermeintlich harmlosen Satz "Ein bissl Zucker!" zufrieden gegeben werden. Denn die Gefahren sind: Alle zwölf Minuten kommt es zu einem Schlaganfall (44.000 im Jahr), alle 90 Minuten zu einem Herzinfarkt (27.000 im Jahr).

Auf eine entsprechende Frage von Moderatorin Edeltraud Lenhard, die eingangs die Mini Med-Studenten mit "Mini Med bewegt" körperlich motiviert hatte, informierte James Gredler, dass die Krankenkasse die Kosten für Geräte zur Messung des Blutzuckerspiegels in der Regel trage, ebenso einen täglichen Messstreifen.

Seit 15 Jahren krank

Unter den Zuhörern des gut einstündigen Vortrags waren regelmäßige Besucher wie Isolde Wildpaner und Gudrun Egarter aus Seeboden, aber auch speziell am Thema Interessierte wie Sandra und Herbert de Lorenzo aus Obervellach, in deren Verwandschaft Diabetes häufig vorkomme. Oder der mit Gattin Maria gekommene Spittaler Reinhard Hofer. Einen Monat nach einer Gesundheitsvorsorge, bei der nichts erkannt worden sei, hatte er das Gefühl, zu erblinden. Diagnose: Diabetes Typ-1. Sofort wurde Insulin gespritzt, nach wenigen Tagen waren die Symptome vorbei. Das war vor 15 Jahren, seitdem muss er kontinuierlich mit dem Blutzucker senkenden Stoff versorgt werden.
Weitere Informationen auf www.minimed.at

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