Herzerkrankungen - wie ihnen vorbeugen?

Dres. Anna Rab und Edeltraud Lenhard
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SPITTAL. Das Herz, das an einem einzigen Tag 100.000 Mal schlägt und 900 Liter Blut befördert, war Thema des zweiten Vortrags im Mini-Med-Wintersemester. Es referierte Anna Rab, Leitende Kardiologin am LKH Villach. Traditionell ging dem gut einstündigen Vortrag im Ahnensaal zu Schloss Porcia die von Moderatorin Edeltraud Lenhard praktizierte Auflockerungsübung "Mini Med bewegt" voraus.

Klar strukturiert und leicht verständlich machte die Ärztin die wesentlichen Herzerkrankungen, deren Behandlungs- und Vorbeugemöglichkeiten an fünf Punkten fest: Angina pectoris - Verengung der Herzkranzgefäße, Klappenerkrankungen, Herzschwäche, Bluthochdruck und Rhytmusstörungen/Vorhofflimmern.

"Volkskrankheit" Durchblutungsstörungen 

Eingedenk der Tatsache, dass Herz- und Hirnerkrankungen die Hälfte aller Todesursachen darstellen, spricht die Kardiologin bei Durchblutungsstörungen von einer "Volkskrankheit", die im schlimmsten Fall zu einem Herzinfarkt führt. Risikofaktoren seien - wieder einmal - Rauchen, Blutfettwerte und Bluthochdruck, der "schlechte" LDL-Cholesterinwert, Übergewicht sowie das Alter. Auch seien Männer früher und häufiger von der Plaquebildung betroffen als Frauen.

Wie stark die Risikofaktoren aufeinander wirken verdeutlichtlich folgende Darstellung: Rauchen, Bluthochdruck und Cholesterin erhöhen die Wahrscheinlichkeit eines Infarkts um das 16-fache. Mit Stents, einem Metallröhrchen, bleibt die Blutzirkulation erhalten.

Unter Herzschwäche/Herzinsuffizienz leiden in Österreich nicht weniger als 250.000 bis 300.000 Menschen, in Kärnten 11.500 bis 19.500. Wie gefährlich diese oft verkannte Krankheit ist, sei daran abzulesen, dass die Wahrscheinlichkeit, an chronischer Herzinsuffiziens zu sterben, höher als bei den meisten Krebsarten sei, betonte die Fachärztin.

Regelmäßig Blutdruck messen

Um dem vorzubeugen seien regelmäßige Blutdruckmessungen ratsam, denn: "Ein hoher Blutdruck ist Gift für ein schwaches Herz!" Weltweit litten eine Milliarde (!) Menschen unter zu hohem Blutdruck, in Österreich zwei Millionen. Beklagt wird, dass eine Million Österreicher keine Ahnung davon hätten, wie hoch ihr eigener Blutdruck eigentlich sei. Von denen, die es wissen, stehe die Hälfte in Behandlung. Nur: Lediglich zehn Prozent von ihnen werde angemessen therapiert. Die Villacher Kardiologin selbstkritisch: "Da müssen wir Ärzte uns an die eigene Nase fassen! Das dürfte eigentlich nicht sein!"

Eine eindeutig erkennbare Ursache für Hypertonie sei allerdings in 90 bis 95 Prozent der Fälle nicht erkennbar. Als Faktoren für Bluthochdruck gelten das zunehmende Alter, Erbanlagen, Übergewicht, zu wenig Bewegung - ratsam sei drei Mal wöchentlich ein halbstündiger Spaziergang -, wieder einmal Rauchen, salzreiche Ernährung und zu viel Alkohol. Nach einer Klassifikation der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist ein Wert unter 120/80mmHg optimal (mmHg ist die Kurzbezeichnung für die Maßeinheit Millimeter Quecksilbersäule, das heißt: ein mm Hg ist der Druck, den eine ein Millimeter hohe Quecksilbersäule ausübt). Normal sei 120-129/80-84 mmHg, noch normal 130-139/85-89 mmHg. Ein milder Bluthochdruck liegt bei 140-1159/90-99mmHg vor, ein schwerer ab 180/ab 110mmHG.

Wer nicht gleich zu einem Medikament greifen will, um den Bluthochdruck in den Griff zu bekommen, kann die Lebensgewohnheiten ändern, nämlich: Rauchstopp, Alkohol- und Kochsalzreduktion, körperliche Aktivierung steigern, Gewicht reduzieren.

Vorhofflimmern nicht spürbar

Zum Schluss ging Anna Rab auf das so genannte Vorhofflimmern ein, eine Herzrhythmusstörung, bei der das Herz zwar schnell, aber nicht ausreichend stark schlägt. Die Crux ist die: Man spürt es nicht. Dabei führt Vorhofflimmern zu einem fast fünffach erhöhten Risiko für Schlaganfälle. Schätzungsweise 20 Prozent aller Schlaganfälle seien auf diese Herzrhythmusstörung zurück zu führen.

Regelmäßige Mini-Med-Studentin ist Ingrid Schmid aus Klagenfurt. Die Humanenenergetik-Therapeutin besucht seit sechs, sieben Jahre alle (!) Mini-Med-Vorlesungen in Klagenfurt, Villach, Wolfsberg und eben auch Spittal.

Der Spittaler Othmar Blattnig, begleitet von Anna-Maria Rohrer, hat bereits drei Herzkatheder und wohnte deshalb dem Vortrag bei. Siegfried Treber aus Spittal, der mit Gattin Dagmar gekommen war, leidet unter Vorhofflimmern.

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