LandWIRtschaft IN RADENTHEIN - Manfred und Monika Tesch
„Ein Gedanke – ein Ziel“
Manfred Tesch aus Hohensass überlegte sich nach Pensionsantritt, was er nach all den Jahren bei der Veitsch-Radex angehen könnte. Rüstig wie er war, begann er im Jahre 2000 bei Herrn Ing. Herbert Gartner, dem damaligen Leiter des Obst- und Weinbauzentrums in St. Andrä/Lavanttal, Kurse im Bereich Obstbau, Obstverwertung, Kellerwirtschaft und Pflanzenschutz zu absolvieren.
Manfred Tesch verfolgte ein Ziel: Gelingt es, auf unserer Seehöhe (920m) ein gutes und qualitativ hochwertiges Obst zu erzeugen? Auf seinem ein Hektar großen Anwesen durfte ich die volle Pracht in Augenschein nehmen und die Leidenschaft des Hobbygärtners spüren. In seiner mit viel Herz geführten Streu- und Spindelobstanlage hat er unzählige Tipps und Tricks auf Lager und es ist ein wahrer Genuss, ihm zuzuhören. Neben verschiedenen Apfel- und Birnensorten finden sich außerdem die Kärntner Hauszwetschke, Kirschen, Marille, Pflaume, Ringlotte, Pfirsich, Nuss, Kranbirne (Brennbirne), ebenso verschiedene Beeren wie Aronia-, Heidel-, Johannis- und Himbeeren auf seinem Grundstück.
Die Begeisterung ist aber auch bei seiner Frau Monika zu spüren, deren Lieblingsblume die Rose ist. Die verschiedenen Rosensorten ums Haus verteilt, bilden die perfekte Einleitung zu den Apfelbäumen, schließlich gehören diese ja zu den Rosengewächsen. Somit bildet das Gesamte eine schöne Harmonie.
Um in einem Haus- und Hobbygarten zwecks Platzmangels trotzdem eine größere Sortenvielfalt hinein zu bringen, empfiehlt Manfred Tesch sogenannte „Spindel- oder Halbstammbäume“ zu pflanzen. Angedacht sind Sorten wie: Kronprinz, Boskoop, Maschanska, Bohnapfel, wie auch neuere Sorten rund um Topas und Relinda. Auf landwirtschaftlichen Betrieben sollten eher Halb- und Hochstämme gesetzt werden.
Eine wichtige Rolle spielt der regelmäßige Schnitt, der den Obstbaum in die richtige Form bringt und somit den Ertrag positiv beeinflusst. Zu erwähnen sind sog. „Obstbaumfenster“, die man hinein schneiden sollte, um dem Baum genügend Licht und Luft zu geben, d.h. einfach einen größeren Ast herausschneiden, um sonnengereifte Früchte ernten zu können.
Weiteres spielen ein gesunder Unterboden und der Schutz vor diversen Schädlingen, wie Wühlmäusen, Eichelhähern, Rot- und Rehwild eine große Rolle.
Großes Augenmerk legt Herr Tesch auf die Nützlinge im Obstgarten, durch Aufstellen von Nistkästen für verschiedene Meisenarten, Insektenhäuschen und Hummelkästen. Auch ein gewisses Maß an Pflanzenschutz zur Baumgesundheit gegen Schädlinge wie Blattläuse, Apfelblütenstecher, Pflaumenwickler usw. ist notwendig. Ebenso beeinträchtigen Pilze wie Mehltau, Birnengitterrost, Blütenmonillia usw. die Blattgesundheit der Bäume (die Früchte werden ausschließlich von den Blättern ernährt!).
Nach wie vor besucht er weiterbildende Kurse, um sich dabei auch mit Gleichgesinnten auszutauschen. Sein Wissen gibt er gerne an Interessierte weiter. Seine Frau ist voll integriert und unterstützt ihn bei all seinen Vorhaben und Tätigkeiten.
Zahlreiche Auszeichnungen für Obstbau und Weiterverarbeitung schmücken das Hausinnere des Paares und verleihen ihrer Leidenschaft um den Obstbau Ausdruck.
Ein großes Lob an Ing. Siegfried Quendler, dem derzeitigen Leiter des Obst- und Weinbauzentrums Kärntens und seinem Team, die für etwaige Fragen immer ein offenes Ohr haben.
„Ich möchte Obst produzieren, das einen anlacht und in das man gerne hinein beißen möchte. Das war mir wichtig, das wollte ich immer schon! Vielleicht kann ich mit diesem Beitrag aufmerksam machen, wie wichtig ein GESUNDER Obstbaum ist und den Einen oder Anderen zum Nachahmen anregen“, so Herr Tesch.
Einen Tipp gibt er auch noch auf dem Weg: „Zuerst den Obstgarten in Ordnung bringen und dann erst mit der Verarbeitung beginnen“, so die abschließenden Worte von Manfred Tesch.
Mein Fazit lautet: Es ist den beiden gelungen, sich selbst und andere davon zu überzeugen, dass man nicht unbedingt in einer Gunstlage liegen muss, um qualitativ hochwertiges Obst zu erzeugen.
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