Adeg Haller: Ein Kaufmann mit viel Herz
Gerald Haller aus Seeboden hat zwei besondere Praktikanten. Sie sind ihm eine Herzensangelegenheit.
SEEBODEN (ven). Adeg-Kaufmann Gerald Haller aus Seeboden liegt das Miteinander am Herzen. Deshalb gibt er zwei jungen Menschen mit besonderen Bedürfnissen die Möglichkeit, ein Praktikum bei ihm zu absolvieren.
Immer wieder freitags
Stefan Rupnig (18 Jahre) und Marion Adenberger (32 Jahre) unterstützen das Team nun einige Monate lang immer freitags von neun bis zwölf Uhr, helfen, die angelieferte Ware zu sichten und Regale einzuräumen. "Marion ist meistens schon um acht Uhr hier, weil es ihr so gefällt", so Haller zur WOCHE. Seine Mitarbeiterin Kathrin Staudacher begleitet die beiden. "Ich bin sehr dankbar, sie bringt auch viel Geduld auf." Ohne seine Mitarbeiter, die die Idee genauso unterstützen wie er, ginge es laut Haller ohnehin nicht.
Wertschätzender Umgang
Für Haller ist es eine Möglichkeit, seinen Umgang und den der Mitarbeiter untereinander zu überdenken. "Man reflektiert mehr und der Umgang wird für mich und auch für die Mitarbeiter sehr viel wertschätzender", stellte er mit der Zeit fest. Man müsse mehr Rücksicht nehmen, dann man sei selbst oft viel zu sehr im alltäglichen Trott gefangen.
Bewusst Zeit nehmen
Der Freitagvormittag ist auch für Haller selbst eine Art "Auszeit". "Ich nehme mir bewusst Zeit für die beiden, verbringe mit ihnen auch die Kaffeepause. Da werden auch keine anderen Termine eingeteilt." Die drei plaudern und tauschen sich aus, was am Wochenende bei jedem ansteht. Besonders Rupnig sei laut Haller sehr wissbegierig.
Im Betrieb integriert
Rupnig – über die FAB Produktionsschule bei Haller – und Adenberger, ihre Eltern haben privat angefragt, haben viel Freude bei ihrer Aufgabe. "Ich schlichte, schaue auf das Ablaufdatum der Waren und sortiere auch aus, wenn es nötig ist", so Rupnig zur WOCHE. In seiner Freizeit kurvt er mit dem Moped herum und lernt gerade für den Autoführerschein. Ausgleich findet er bei den Tieren am Bauernhof seiner Großeltern. Marion kümmert sich zuhause um die Hennen im Garten.
Erfolgsgeschichte
Eine "Erfolgsgeschichte" für Haller ist die von Franziska Unterlerchner. Sie absolvierte sogar eine Lehre bei Haller, die Mitarbeiter haben in ihrer Freizeit mit dem Mädchen gelernt. "Zuerst war sie so schüchtern, zum Schluss führte sie professionelle Kundengespräche. Es ist unglaublich, was in einem Menschen stecken kann", ist Haller begeistert. Mit Verständnis und Einfühlungsvermögen sei laut Haller, der in Seeboden 18 Mitarbeiter beschäftigt, sehr viel möglich. "Mittlerweile hat sie hier ihren fixen Arbeitsplatz, ist aber derzeit in der Babypause."
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