Dark Fog Rebel: "Auf der Suche nach Freiheit"

Yurie Umamoto zeigt ihr Können in "Dark Fog Rebel" | Foto: KK/Zotter
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MILLSTATT (ven). Am 22. Dezember findet um 20 Uhr im Art Space im Stift Millstatt die Premiere des Tanzstückes "Dark Fog Rebel" statt. Am 28. und 29. Dezember (jeweils 20 Uhr) können Besucher zusätzlich zur aktuellen Produktion auch noch die erste Produktion "I am not the one who you think I am" genießen. Die Choreographin Maria Mavridou, langjähriges Netzwerk AKS-Mitglied, entwickelt, zusammen im Team mit Roman Zotter und der Tänzerin Yurie Umamoto aus Japan, ein eindringliches Tanzsolo, das um das ewige und große Thema physischer und existentieller Freiheitssuche kreist.
Die WOCHE sprach mit Mavridou und künstlererischer Leiterin Andrea K. Schlehwein.

WOCHE: Für jemanden, der sich noch nie mit zeitgenössischem Tanz beschäftigt hat: Wie könnte man ihn beschreiben? Was ist so faszinierend daran? Was kann man damit ausdrücken?
Maria Mavridou: Eine Besonderheit des zeitgenössischen Tanzes ist die Freiheit des Körpers, die Freiheit des Ausdrucks. Der zeitgenössische Tanz ist faszinierend, weil er uns etwas über die heutige Welt erzählen kann. Er ist eine unmittelbare Widerspiegelung der Welt. Wir können sehen, was in der Welt vor sich geht. Unmittelbar, im Hier und Jetzt. Die Art, wie wir die Welt fühlen, wie ein Körper sie fühlt. Es ist überraschend und mysteriös, weil es immer im Jetzt, im Moment geschieht. Es geht auch um den Versuch, mit der Welt im Einklang zu sein. Tanz ist faszinierend, weil er sich ständig in Bewegung, Veränderung befindet, nicht leicht zu fassen ist. Das macht ihn real und zerbrechlich. Gleichzeitig kann er sich außerhalb von Rahmen und Codes bewegen. Wenn wir für eine solche Wahrnehmung offen sind, kann uns Tanz etwas über uns selbst erzählen, darüber wer wir im Hier und Jetzt sind. Er kann uns zeigen, dass das, was wir sind, nicht fixiert, nichts Unveränderliches ist.

Zu Dark Fog Rebel: "Eine Suche nach Freiheit, auf physischer, spiritueller und existenzieller Ebene.“ - Wie wird diese Freiheit erreicht?
Diese Freiheit lässt sich nicht erreichen, zumindest kann man sie nicht behalten. Im Moment, da man glaubt, sie gefunden zu haben, ist sie schon wieder verloren. Es geht um die Suche. Die Suche nach Freiheit bringt einen tiefergehenden Prozess auf allen Ebenen in Gang. Etwas verändert sich, gerade weil du zu suchen beginnst. Im Moment, da man sich auf die Suche begibt und anfängt, Fragen über die Freiheit zu stellen, in dem Moment, da man frei sein will, verändert sich etwas am Verständnis der Welt und daran, wie man sich selbst in der Welt sieht. Es verändern sich auch die Beziehungen zu den Menschen und Dingen. Dabei öffnet sich die Frage immer weiter, es geht ja auch um eine ganz grundsätzliche menschliche Frage – den menschliche Drang nach Freiheit. Aber was bedeutet das eigentlich? Es gibt kein Rezept dafür, Freiheit hat keine Gestalt, es geht um ein sehr persönliches und subjektives Gefühl, es bleibt immer eine subjektive Interpretation. Niemand kann dir sagen, wie du frei sein kannst. Das kann man nur aus sich selbst wissen.

Worauf kann sich der Zuseher freuen?
Der Zuseher kann sich darauf freuen, etwas zu sehen, was er nicht jeden Tag zu sehen bekommt. Ein intensives Erlebnis, unerwartete Wendungen, eine Mischung aus düsteren und lichten Momenten, auch Absurdität und Humor. Auf Tonebene eine Mischung aus Klassik, Post-Rock, Pop und Geräuschkulisse.
Die Performance einer wundervollen Tänzerin aus Japan mit einem höchst artikulierten Körper und einer reichen Imagination, die ständig ihre eigenen Grenzen erkundet und über ihre Grenzen hinaus geht.
Jemand, der es wagt, sich zu verwandeln, sich zu exponieren, jemand, der sich in alle Abstufungen zwischen dunkel und hell begibt. Jemand, der schön, aber auch hässlich sein kann, sich durch nichts festlegen, einordnen lässt. Aufrichtigkeit, Ehrlichkeit und eine gewisse Unschuld.

Woher der Name? Was steckt dahinter?
Dark Fog Rebel dreht sich um eine Person, die davon träumt, die Welt zu verändern und dabei von den eigenen Schatten, Geheimnissen und dunklen Seiten bewegt wird, mit diesem umgehen und sie meistern muss. Es geht um einen Träumer. Jemanden, der von Freiheit träumt, der auch, wenn alles immer wieder scheitert, weiter träumt.
Es gibt kein wirkliches Erreichen eines Ziels in diesem Stück. Es ist eine reine Widerspiegelung der Welt, meine Wahrnehmung der Welt im Hier und Jetzt, mit all ihrer Dunkelheit. Der Träumer versucht, diese Welt zu verändern, mit allem, was er hat – dem Körper.

Warum die Wiederaufnahme von „I am not the one who you think I am?"
Schlehwein: Es steckt viel Auseinandersetzung und Arbeit im Prozess des Choreographie- des Stückemachens. Für diejenige, die inszeniert, wie für die Tänzerinnen, die sich in den Prozess mit hinein begeben. Je öfter man ein Stück spielt, um so mehr hat man die Möglichkeit die eigene Arbeit aus einer neuen Perspektive zu betrachten, haben sich auf körperlicher Ebene Tanzsequenzen mit der DNA verbunden, so dass Momente, die einmal technisch oder emotional schwierig waren zu tanzen, plötzlich leichter werden. Dafür treten an anderer, unvermuteter Stelle neue Schwierigkeiten auf. Das ist spannend. Außerdem gehört es für eine Tanzcompagnie, die das Netzwerk AKS nun einmal ist dazu, sich ein Repertoire zu erarbeiten und am eigenen Haus, dem Art Space Stift Millstatt, immer wieder zu zeigen. Schlussendlich geht es um unser Publikum. Wir möchten auch denjenigen, die eine Produktion verpasst haben die Möglichkeit geben, sie zu sehen. Mit zwei, drei Vorstellungen allein erreicht man sein Publikum nicht.

Wie beginnt man so eine Produktion? Wie entsteht sie? Woher nimmt man Inspiration und Ideen?
Mavridou: Alles beginnt im Hinterkopf. Eines Tages drückt man etwas aus und es trifft auf jemand anderen, auf einen anderen Geist. Dann beginnen, die Dinge miteinander zu interagieren und Ideen zu formen. Es ist ein mysteriöser Prozess, schwer zu erklären, wie ein chemische Reaktion. Es beginnt mit dem Drang, etwas zu tun. Es geht weiter mit glücklichen Fügungen, Gesprächen, Verhandlungen, harter Arbeit, Ideen zu fassen, sie zu polieren, sie wieder zu verwerfen …
Die darüber stehende Idee kam dieses Mal von Andrea K. Schlehwein, als sie uns vorschlug, an einem Projekt unter dem Namen Letters From The Edge zu arbeiten. Dieser Titel hat etwas in mir aufgeweckt. Seit Jänner dieses Jahres habe ich Ideen durch meinen Kopf gewälzt, mir das Leben rund um mich angesehen, habe intensiv im Studio gearbeitet, mich mit Leuten unterhalten. Langsam ist immer deutlicher geworden, auf welches Thema ich mich konzentrieren wollte. In Austausch mit Andrea Schlehwein und Roman Zotter ist klar geworden, dass es ein Projekt zum Thema Freiheit werden soll. Yurie Umamoto (eine Kollegin aus Amsterdam) war dann die erste Person, die uns dazu in den Sinn gekommen ist, um uns gemeinsam mit ihr in dieses Thema zu vertiefen. Während des Prozesses entstehen weiterhin neue Ideen, nehmen Gestalt an, verändern sich. Vieles kommt aus einer mysteriösen Quelle, dem Hinterkopf, unserem Unterbewusstsein, Dinge, über die wir nicht wirklich Bescheid wissen. Darin liegt die Faszination, das Wunderbare und auch das Schwierige. Die meisten Ideen kommen aus dem Körper: wie er atmet, wie er steht, wie er Dinge berührt, wie er mit der Welt interagiert.

Zur Sache:

Name: Dark Fog Rebel
Tanz-Solo by NETZWERK AKS | Platform for Contemporary Dance + Art
Künstlerische Leitung: Andrea K. Schlehwein
Choreographie: Maria Mavridou
Performance, Kreation: Yurie Umamoto
Produktionsleitung, Technik: Roman Zotter

Preise:
Premiere: 19 Euro (14 Euro), double bill 19 Euro für eine einzelne Vorstellung, 24 Euro für beide Vorstellungen

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