Asylantenheim in Lendorf ist geschlossen
Betreiber-Ehepaar kündigte Vertrag mit Land, Haus steht nun zum Verkauf.
LENDORF (ven). Gab es im Herbst 2014 noch großen Wirbel um das Asylwerberquartier im Lendorfer Ortssteil St. Peter in Holz, so ist nun endgültig Ruhe eingekehrt. Das Asylheim wurde nämlich aufgelassen, das Haus steht zum Verkauf.
Vertrag gekündigt
Laut Bürgermeisterin Marika Lagger-Pöllinger habe der Besitzer den Vertrag mit dem Land Ende Jänner gekündigt. Davor gab es noch einen Vorfall einer Auseinandersetzung mit Polizeieinsatz.
"Der Besitzer geht einer Arbeit im Ausland nach, ich glaube auch, dass sich seine Frau die Arbeit in einem reinen Männerquartier nicht zumuten wollte", mutmaßt die Bürgermeisterin. Sie habe in den letzten Monaten nur sehr wenig Kontakt mit dem Betreiber-Ehepaar gehabt, "bin also davon ausgegangen, dass alles in Ordnung war. Bis ich dann vom Land informiert wurde, dass der Vertrag im Jänner - Kündigungsfrist endete im April - gekündigt wurde."
Nicht voll ausgelastet
Das Quartier war zum Schluss nicht mehr voll belegt, sie nimmt an, das wäre mit ein Grund gewesen. "Die Betreiber haben ja auch die Kosten mit Vollbelegung kalkuliert, es waren nur mehr 15 bis 20 Asylwerber hier. Diese sind auf andere Quartiere aufgeteilt worden, derzeit herrschen ja in vielen Quartieren freie Betten."
Haus zu verkaufen
Das Haus mit 15 Zimmern auf 440 Quadratmetern Wohnfläche und 1.860 Quadratmetern Grundstücksfläche steht nun auf einer Internetplattform um 380.000 Euro zum Verkauf. Erbaut wurde die Frühstückspension in den 70er Jahren und wurde in den letzten Jahren aufwändig renoviert.
Bewegte Geschichte
Begonnen hatte die bewegte Geschichte der Pension im Herbst 2014. Das Betreiberehepaar Markus und Gabriela Föger stießen mit ihrem Vorhaben, aus der ehemaligen Frühstückspension ein Asylwerberquartier zu machen, auf große Kritik im Ort. Damals (wir berichteten) fand eine hitzige Diskussion im Lendorfer Wirt statt, bei der Anrainer ihre Bedenken und Kritik an mangelnder Information äußerten. Eine Woche zuvor startete Landtagsabgeordneter Christoph Staudacher bereits eine Petition (siehe Bericht), in der er den sofortigen Aufnahmestopp von Asylwerbern forderte. Mittlerweile gibt es nach Informationen von Bürgermeisterin Lagger-Pöllinger sogar unterbelegte Asylquartiere im Bezirk.
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