Die benediktinische Bibliothek Millstatt wird virtuell

Connie Ortner aus Millstatt ist im Projektteam mit dabei | Foto: KK/Bem/AAU
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MILLSTATT. Ein großer Teil der Handschriftenbestände aus dem ehemaligen Benediktinerkloster Stift Millstatt befindet sich heute in der Sondersammlung der Universitätsbibliothek Klagenfurt. Eine Gruppe von Studierenden der Alpen-Adria-Universität hat es sich zur Aufgabe gemacht, diese mittelalterlichen Bücher und Dokumente nach wissenschaftlichen Kriterien zu katalogisieren, um so der frühen Wissenschaftsgeschichte des Klosters auf die Spur zu kommen.
Am Freitag, dem 13. April, wird das Projekt im Rahmen der "Langen Nacht der Forschung" zwischen 17 und 19 Uhr in der Sondersammlung der Universitätsbibliothek Klagenfurt der Öffentlichkeit vorgestellt.

Detektivische Kleinarbeit

"Da die wertvollen Buchbestände nach der Klosterauflösung über ganz Europa verstreut wurden, versuchen wir in geradezu detektivischer Kleinarbeit, die alte Klosterbibliothek mithilfe von Digitalisaten und Beschreibungen der Bücher nach modernen Standards wieder sichtbar zu machen. So hoffen wir, eine Grundlage für eine weiterführende Erforschung der frühen Wissenschaftsgeschichte Millstatts zu schaffen", so die Millstätter Studentin Connie Ortner zur WOCHE. 

Bedeutendste Kulturstätte

Das Benediktinerstift Millstatt war im Mittelalter wahrscheinlich die bedeutendste Kulturstätte Oberkärntens. Zur Aufgabe eines jeden Klosters gehörte in der damaligen Zeit das Sammeln und Bewahren von Wissen, indem Bücher geschrieben und handschriftlich mithilfe von Tinte und Federkiel vervielfältigt wurden. Wie genau diese mittelalterlichen Klöster in der Vergangenheit als Räume des Wissens gewirkt haben mögen, kann heute nur unter erheblichem Aufwand rekonstruiert werden. Im Falle des Klosters Millstatt kommt erschwerend hinzu, dass die Bestände infolge der Klosterauflösung in alle Himmelsrichtungen verstreut wurden, sodass von ursprünglich ca. 300 Handschriften heute noch etwa 100 Exemplare erhalten und eindeutig dem Kloster Millstatt zuordenbar sind.

Virtuell sichtbar machen

2015 rief Sabine Seelbach, Professorin am Institut für Germanistik der Universität Klagenfurt, in Kooperation mit der Leiterin der Sondersammlung der Universitätsbibliothek Klagenfurt Christa Herzog ein Projekt ins Leben, das darauf abzielt, die bislang bekannten Buchbestände der Millstätter Benediktiner nach modernen Prinzipien zu erfassen und sie virtuell in einer öffentlich zugänglichen Datenbank geschlossen sichtbar zu machen. Gemeinsam mit Seelbach arbeiten aktuell fünf Studierende an diesem Projekt mit. Das Hauptaugenmerk liegt auf der umfassenden Beschreibung der Handschriften nach modernen Richtlinien sowie der Einordnung derselben in den Gesamtbestand der Klosterbibliothek. Dies soll eine Grundlage liefern für eine eingehende Erforschung der frühen Wissenschaftsgeschichte Millstatts.

Spezielle Technik

„Die Arbeit mit den Handschriften gestaltet sich in der heutigen Zeit wesentlich einfacher, als dies beispielsweise noch vor einigen Jahrzehnten der Fall war“, so Seelbach. Während die bisher vorliegenden Beschreibungen der Bestände noch mit wesentlich weniger Hilfsmitteln erstellt werden mussten, stehen heute öffentlich zugängliche Digitalisate der einzelnen Codices, digitale Kataloge sowie technische Hilfsmittel zur Verfügung, welche die Arbeit wesentlich erleichtern. So machen zum Beispiel spezielle Leuchtfolien, die zwischen die Seiten gelegt werden, die Wasserzeichen von Papierhandschriften sichtbar. Mithilfe eines digitalen Wasserzeichenverzeichnisses, das online öffentlich zugänglich ist, kann so möglicherweise die Entstehungszeit der Handschrift auf wenige Jahre genau ermittelt werden.

Lebenswelt der Mönche

Nicht zuletzt geben die Textsorten, die noch erhalten sind, Aufschluss über die Lebenswelt der Mönche, in deren Besitz sich die Bücher ursprünglich befanden: Vokabularien und Grammatik- Sammlungen lassen beispielsweise auf die Inhalte der Lehrtätigkeit innerhalb der Klostermauern schließen und Gebetbücher geben Auskunft darüber, welche Heiligen und Patrone zu jener Zeit eine wichtige Rolle im Leben der Menschen spielten.

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