Die „grüne Batterie“ feiert 40. Geburtstag
"Kunst und Kraftwerk" mit historischen Fotografien und Werken namhafter Künstler im Berghotel Malta bei der Kölnbreinsperre.
MALTA. Vor 40 Jahren wurde 1977 die Kölnbreinsperre fertiggestellt. Österreichs höchste Staumauer entstand in drei Jahren Bauzeit aus 1,6 Millionen Kubikmetern Beton. Mit einer Sonderausstellung im Berghotel Malta erinnert Verbund an die imposante Pionierleistung.
Vernissage am Freitag
Am Freitag, dem 30. Juni, findet ab 18.30 Uhr die Vernissage mit Werksgruppenleiter Josef Mayrhuber, Karl Wimmer (Verbund Tourismus GmbH) und Kuratorin Anna Stuhlpfarrer. Gezeigt werden Werke von Giselbert Hoke, Bozidar Jakac, Andrej Jemec, Kiki Kogelnik, Maria Lassnig, Paolo Paolini, Arnulf Rainer und viele mehr aus der Sammlung der Verbund Hydro Power GmbH. Außerdem erfahren die Besucher Wissenswertes über die Baugeschichte der höchsten Staumauer Österreichs in historischen Fotografien. Die Ausstellung ist von 1. Juli bis 26. Oktober, täglich von 9 bis 18 Uhr zu sehen.
1977 fertig gestellt
Mit der Errichtung des imposanten Kernstücks der Kraftwerksgruppe Malta – der Kölnbreinsperre – wurde 1974 knapp unterhalb der Einmündung des Kölnbreinbaches begonnen. Im September 1977 erfolgte die Fertigstellung der Staumauer, die in diesem Zeitraum aus 1,6 Millionen Kubikmetern Beton gegossen wurde. Mit dem 1994 abgeschlossenen Stützkörper erhöhte sich der Anteil auf über zwei Millionen Kubikmeter Beton. Erbaut wurde eine horizontal und vertikal gekrümmte Gewölbestaumauer, die gegen den festen Fels verspreizt ist.
Im Gegensatz zur Gewichtsstaumauer setzt die Bogen- bzw. Gewölbestaumauer dem horizontalen Druck des Wassers nicht ihr Eigengewicht entgegen, sondern leitet die Kräfte mittels der Gewölbewirkung nach links und rechts in die beiden Hänge. Mit einer Höhe von 200 Metern und einer Kronenlänge von 626 Metern ist sie nicht nur die höchste Talsperre Österreichs, sondern auch eine der am höchsten belasteten Bogenmauern Europas.
200 Millionen Kubikmeter
Die Kölnbreinsperre bildet das Abschlussbauwerk für den Kölnbreinspeicher. Der Speicher ist so dimensioniert, dass er im Sommerhalbjahr zu etwa 50 Prozent aus natürlichen Zuflüssen gefüllt werden kann, die weitere Füllung erfolgt durch den Pumpbetrieb. Bei Vollstau, den er erstmals 1979 erreichte, beträgt der Inhalt 200 Millionen Kubikmeter und die Wasseroberfläche befindet sich auf einer Höhe von 1.902 Metern; sie kann bis auf 1.750 Meter abgesenkt werden.
Sicherheit zuerst
Österreichs höchste Staumauer gilt heute als das bestüberwachte Bauwerk im Land. Die Staumauer und deren Untergrund werden insgesamt von rund 6.800 Messstellen überwacht, davon sind etwa die Hälfte direkt mit einem Prozessrechner verbunden. Zusätzlich arbeiten ständig zumindest zwei Mitarbeiter von Verbund direkt bei und in der Staumauer. Die Bauwerksbeobachter sind im obersten Stockwerk des Berghotels untergebracht und absolvieren täglich ein festgelegtes Programm mit Messprotokollen durch die Kontrollgänge der Sperre. Auch im Winter, wenn die Malta-Hochalmstraße aufgrund der Schnee- und Lawinensituation gesperrt ist, ist Verbund-Personal ständig vor Ort auf knapp 2.000 Meter Seehöhe. Der Schichtwechsel erfolgt jeweils Dienstags, mitunter auch per Hubschrauber.
Grundablass
Wichtigstes Sicherheitsorgan der Kölnbreinsperre ist der sogenannte Grundablass am Fuß der Staumauer. Damit kann der Wasserdruck auf die Sperre verringert werden, die Funktionstüchtigkeit dieser Sicherheitseinrichtungen wird jährlich behördlich überprüft, der nächste Test des Grundablasses der Kölnbreinsperre ist für die kommenden Tage geplant.
Zur Sache:
Gratis Shuttle-Bus 1 (Reißeck–Mühldorf–Berghotel Malta):
Abfahrt Gemeindeamt Reißeck: 17 Uhr – Gemeindeamt
Mühldorf: 17.15 Uhr
Gratis Shuttle-Bus 2 (Gmünd–Malta–Berghotel Malta):
Abfahrt Gmünd, Busparkplatz West: 16.50 Uhr – Gemeindeamt
Malta: 17 Uhr
Rückfahrt der Shuttle-Busse ca. 21 Uhr
Anmeldung bis 28.6.2017 unter:
katharina.freissegger@verbund.com oder Tel. 05 0313–39363.
Die Benutzung der Mautstraße ist am 30.6.2017 ab 15 Uhr kostenlos.
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