Die Seer im Interview: "Unsere Musik ist halt einfach seerisch"
Am 1. Juni kommen die Seer nach Spittal: Die WOCHE bat sie deshalb schon jetzt zum Interview.
SPITTAL (aju/ven). Schon bald ist es so weit und die Seer kommen nach Spittal. Wie sie so ticken und ob sie sich schon auf ihren Auftritt freuen, das erklärte Seer Chef Alfred Jaklitsch.
Viele Parallelen
Ein Grund, warum der Auftritt in Kärnten für die Seer so erfreulich ist, sind die Parallelen zwischen dem Ausseerland und Kärnten. "Die intakte Natur, die Seenlandschaften und die Mentalität, sowie das Lebensgefühl, das mein Heimatgefühl ausmacht. Einziger markanter Unterschied ist wahrscheinlich, dass wir am Nordalpenhauptkamm mit mehr Regen und Schnee gesegnet sind", sagt Jaklitsch.
Besondere Gemeinschaft
Neben ihren ganzen Auftritten ist aber vor allem eine Balance zwischen Privatleben und Bühne notwendig. "Wenn es mal eng wird, gehe ich in den Wald zum Luftholen, obwohl es jetzt schon Salzkammergutluft in Dosen gibt. Würde es mal Routine werden, sollte ich lieber zuhause bleiben, denn nichts ist schlimmer als liebloses Herunterspielen, das hat das Publikum nicht verdient", sagt Jaklitsch. Deshalb ist es sein Anliegen, jeden Abend zu einer besonderen Gemeinschaft für Musiker und Publikum zu machen.
Inspiration ist überall
Die Inspirationen für die Lieder kommen bei der Gruppe nicht selten aus diesem Gemeinschaftsgefühl. "Da wir alle ähnliche Lebenssituationen haben, manchmal auch dramatische, ergibt sich meistens das Thema. Ich halte nichts vom Star- und Fankult, wir gehen gerne auf die Menschen zu und freuen uns, wenn unsere Lieder Teil ihres Lebens werden dürfen, wie bei Hochzeiten, Festen, aber auch traurigen Anlässen." Die Inspiration liegt für ihn deshalb überall, meistens aber in der Stille und Kraft der Natur.
Kein 08/15
Ihre Musik bezeichnet er dabei nicht als neue Volksmusik, sondern als "seerisch". So waren sie auch beim Amadeus Award in der Kategorie Pop/Rock, Schlager und volkstümlicher Musik nominiert. "Das sagt ewas aus über die Ratlosigkeit, was wir da machen. Wie gesagt, es ist seerisch“, am wichtigsten ist es uns, über den Tellerrand zu schauen, Stile kombinieren, neugierig bleiben, das Schlimmste ist 08/15", erklärt Jaklitsch.
Etwas zurückgeben
Dabei hat es für ihn in den ersten Jahren gar nicht so ausgesehen, dass der Amadeus einmal ein Thema für die Gruppe werden würde. "Da half es sehr, dass wir an unsere Musik glaubten, oft mit dem Mut der Verzweiflung auf die Bühne stürmten, aber immer mit Selbstvertrauen. Der Erfolg kam nicht über Nacht, das lässt es uns noch mehr genießen. Es ist ein Privileg, dass die Musik von den Menschen gemocht wird, das heißt es bei jedem Konzert auch zurückgeben", erklärt Jaklitsch. So hofft er auch, dass es ihnen gelingen wird, beim Konzert am 1. Juni im Spittaler Stadtpark ein "Hoamatgefühl" vermitteln zu können.
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