Keine Chance für Feinstaub: Better Air filtert Luft
Anton Kluge konstruierte Feinstaubfilteranlagen und heimst damit Preise ein.
SPITTAL (ven). Das Spittaler Unternehmen Better Air ist innovativ und achtet auf unsere Umwelt. Grund genug, die von ihnen unter Federführung von Anton Kluge konstruierte "Green Box" beim Kärntner Regionalitätspreis einzureichen. Der Sieg in der Kategorie "Energie, Umweltschutz & Mobilität" war ihnen damit sicher.
Weniger Feinstaub
2010 von Anton Kluge, der in Spittal einen Namen als Karosseriebauer und Lackierer hat, gegründet, liegt der technologische Schwerpunkt des Teams in der Entwicklung innovativer und nachhaltiger Umwelttechnologien zur Reduzierung der Feinstaubproblematik.
Jeder Fünfte leidet
"Es war sehr interessant für uns, beim Preis mitzumachen. Es war besonders überraschend und erfreulich für uns, gegen solche Granden wie die Kelag anzutreten und dann auch noch in unserer Kategorie zu gewinnen", so Kluge zur WOCHE. "Hier sieht man, was möglich sein kann - wenn auch noch die Politik mitspielt." Das gäbe dem Team Auftrieb, mit Energie weiter in die Zukunft zu starten. Denn es sei doch noch schwierieg, die Green Boxen auf den Markt zu bringen. "Man meint immer, wir hier in Kärnten bzw. Österreich haben ohnehin gute Luft zum Atmen. Dem ist aber nicht so", so der Experte. In Österreich leide jeder Fünfte unter Feinstaub, das motiviere das Team zusätzlich, hier etwas dagegen zu tun. Ein Pensionist kam mit der Idee zu Kluge, der selbst Pollenallergiker ist. Er fing an, sich mit dem Thema Feinstaub zu beschäftigen und tüftelte an Lösungen.
Auf Fahrzeugen und stationär
In Spittal sind derzeit zwölf Gemeindefahrzeuge mit den mobilen Feinstaubfilteranlagen ausgestattet, Taxi Ebner hat ebenfalls einen PKW damit ausgestattet. Auch stationäre Anlagen, mit Photovoltaik betrieben und durch Werbeflächen auf den Green Boxen finanziert, stehen im Spittaler Stadtgebiet. "Das Land Kärnten hat mit Straßenbaureferent Gerhard Köfer vier Anlagen gekauft, davon stehen drei in Klagenfurt, eine in Wolfsberg", ist Kluge stolz. Für das Projekt wurde er bereits für den Trigos nominiert, die Gemeinde hat damit auch den zweiten Platz beim Hermes-Preis ergattern können.
Arbeitsplätze geplant
Kluge hat große Ziele: "Wenn die Green Box europaweit verwendet wird, wären das immense Arbeitsplätze für Spittal." Zur Zeit belegen sie zur Konstruktion den Werkstattbereich vom Autohaus Novak, Ziel wäre eine Produktionsfläche im ehemaligen Gabor-Gelände. "Zwei Firmen - Eurofilter und Kutec - haben sich bereit erklärt, eine gemeinsame Produktion in Spittal zu starten. Ich hoffe, die Politik hat dafür auch ein offenes Ohr", so Kluge in Richtung Stadtgemeinde.
Alle Modelle patentiert
Sein neuester Clou: Eine Litfaßsäule mit Laufschrift, mit der Filteranlage oben drauf. "Damit könnte man die Anlagen durch die Werbung finanzieren. Außerdem konstruieren wir gerade Anlagen, die man auf Lärmschutzwänden entlang von Autobahnen befestigen kann. Jede Anlage wurde von uns auch bereits patentiert", so Kluge, der seine Anlagen auch bereits nach China exportiert hat. "Dort werden in einem Forschungsgelände fünf Filter getestet", ist er stolz.
Großes Filtervolumen
Dabei sind die Volumenströme der Filterung beachtlich. Während ein Mensch in einer Minute rund acht Liter Luft atmet, haben die Filter der Green Boxen ein Volumen von 41,66 Kubikmetern (stationärer Filter) bis hin zu 183,33 Kubikmetern (Spoiler auf einem Bus).
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