Region Hohe Tauern bündelt ihre Kräfte
OBERVELLACH. Konzentrierter als bisher will die regionale Tourismusgesellschaft "Hohe Tauern - die Nationalpark-Region in Kärnten" nach außen in Erscheinung treten. Auf dem Tourismustag im Mölltal erklärte Uwe Penker, seit November Geschäftsführer des vor vier Jahren aus der Taufe gehobenen Verbandes im Beisein von Tourismuslandesrat Christian Benger, im Unterschied zu anderen Destinationen wie beispielsweise "Amadé" sei die Region Hohe Tauern nahezu unbekannt. Bis dato, so der 37-jährige Mallnitzer zur WOCHE, habe man es versäumt, über den Kirchturm hinaus zu sehen, sei man zu viele Kompromisse eingegangen, wollte man es jedem Recht machen.
Drei "Erlebnisräume"
Deshalb soll nun stärker die Dachmarke der Nationalpark-Region Hohe Tauern in den Vordergrund rücken, unter der die drei "Erlebnisräume" Großglockner-Heiligenblut, Mölltaler Gletscher-Ankogel sowie Outdoorpark-Oberes Drautal gemeinsam nach außen auftreten. Gemeinsam beworben werden sollen die vier Schigebiete Ankogel, Emberger Alm, Großglockner-Heiligenblut und der Mölltaler Gletscher, der einzige in Kärnten.
26 Wasserfälle und 551 Bergseen
An Pfunden, mit denen die Region wuchern kann, zählte Penker auf: eine Fläche von 1.856 Quadratkilomtern (einschließlich Salzburg und Osttirol, die bereits kürzlich auf der Weltausstellung in Mailand mit eingebunden wurden), über 300 Berge von mehr als 3.000 Metern, 26 Wasserfälle, 551 Bergseen, 279 Bäche und 342 Gletscher von zusammen 130 Quadratkilometern. In diesem Zusammenhang appellierte der Touristiker an die Unternehmer vor Ort, diese Attraktionen auch gebührend bei ihren Gästen zu bewerben.
An konkreten Plänen stehe heuer an: ein Wandergarten in Oberdrauburg, Art-Aqua-Weg in Mallnitz mit Skulpturen und Trinkbrunnen sowie eine Qualitätssteigerung des Mölltaler Radweges.
Um dies auch finanzieren zu können, muss der Verband, der heuer für zehn Monate über ein Budget von nur 686.000 Euro verfügt, Einsparungen vornehmen. So soll die bisher über die Nationalpark-Kärnten-Card finanzierte Fahrt über die Großglockner-Hochalpenstraße vom jeweiligen Vermieter finanziert, der häufig leer fahrende Wanderbus im Sommer durch ein Sammeltaxi abgelöst werden.
Schulden abgebaut
Die Nationalpark-Region GmbH, der zum Startschuss 2012 vom Nationalpark-Fonds mit einem Darlehen von 200.000 Euro unter die Arme gegriffen wurde, hatte 2014 noch ein Minus von 352.000 Euro in ihren Büchern stehen. Beklagt wurde die Abhängigkeit von den Fördermitteln sowie, dass die Tourismusabgabe, mit der sich die Gesellschaft hauptsächlich finanziert, oftmals nur schleppend fließe.
Nach dem Gewinn von 60.000 Euro im Vorjahr haben sich die Schulden auf 292.000 Euro verringert. Penker, dem von den Bürgermeister Günther Nowak (Mallnitz) und Ferdinand Hueter (Berg/Drautal) eine gute Arbeit attestiert wurde, sprach zwar von "schmerzlichen Umstruktierungen", doch befinde man sich auf einem "guten Weg". Sein der WOCHE anvertrautes Motto: "Gemeinsam statt einsam."
Tourismuslandesrat Christian Benger ergänzte: "Mein Vertrauen liegt in Ihrer Kreativität." Die gastgebende Aufsichtsratsvorsitzende und Obfrau des Tourismusverbandes Obervellach-Reißeck, Gerhild Hartweger, und die amtierende Bürgermeisterin Anita Gössnitzer bedachten den Klagenfurter Politiker noch mit einem regionalen Präsent.
Zur Sache:
Der Nationalpark-Region Tourismus Hohe Tauern gehören an: Heiligenblut, Mallnitz, Obervellach, Großkirchheim, Reisseck, Winklern, Rangersdorf, Mörtschach, Stall, Outdoorpark-Oberes Drautal und Kärntner Nationalparkfonds Hohe Tauern.
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