Krankenhaus Spittal gewinnt Innovationspreis

ei der Preisverleihung (v.l.n.r.): Brigitte Ettl, Präsidentin der Plattform Patientensicherheit, Michaela Wutti, Pflegedirektorin im Krankenhaus Spittal/Drau, Sandra Frauenberger, Stadträtin für Soziales, Gesundheit und Frauen | Foto: KK/Ettl
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  • ei der Preisverleihung (v.l.n.r.): Brigitte Ettl, Präsidentin der Plattform Patientensicherheit, Michaela Wutti, Pflegedirektorin im Krankenhaus Spittal/Drau, Sandra Frauenberger, Stadträtin für Soziales, Gesundheit und Frauen
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SPITTAL. Das Krankenhaus Spittal hat rechtzeitig den Bedarf einer Prävention bei Schluckstörungen erkannt und bereits 2013 eine interne Initiative zur Reduktion des Aspirationsrisikos und Erhöhung der Lebensqualität in der Risikogruppe gestartet. Die Implementierung des „Gugging Swallowing Screen“ (Guss) im Krankenhaus Spittal wurde im Rahmen der Jahrestagung der Plattform Patientensicherheit als Vorzeigeprojekt in der Kategorie „Innovation“ ausgezeichnet.

Hochkomplexer Vorgang

Bei gesunden Menschen aktiviert das Schlucken bis zu 50 Muskelpaare und gehört somit zu den hochkomplexen Vorgängen im menschlichen Körper. Bewusst wahrgenommen wird dieser Bewegungsablauf jedoch erst dann, wenn der Schluckreflex nicht richtig funktioniert und die Gefahr besteht, dass Nahrung oder auch Speichel in die Luftwege gelangt. Das Problem wird in der Fachsprache Aspiration genannt und betrifft derzeit etwa ein Fünftel der Bevölkerung über 55 Jahre.

Patientensicherheit durch Innovation

Aktuellen Schätzungen zufolge wird die Häufigkeit von Schluckstörungen angesichts der immer schneller alternden Bevölkerung in Zukunft weiter ansteigen und medizinische sowie pflegerische Leistungen einer neuen Qualität erfordern. Kärntenweit ist das Krankenhaus Spittal/Drau das einzige Krankenhaus, das das international anerkannte Verfahren zur Erfassung der Aspirationsgefahr Guss nach genauer Analyse für den Eigenbedarf adaptiert und im Routinebetrieb erfolgreich eingeführt hat. Damit steht dem Pflegepersonal ein valides Screening-Instrument zur Verfügung, mit dem dieser Risikogruppe Betreuung auf höchstem Niveau sichergestellt werden kann.

Risiko senken

Erste positive Effekte zeigten sich bereits in der Testphase und bestätigen den Bedarf eines standardisierten Vorgehens: „Es ist uns gelungen, das Aspirationsrisiko zu senken, die Lebensqualität der Betroffenen zu erhöhen und das Risiko der Mangelernährung positiv zu beeinflussen“, fasst Pflegedirektorin Michaela Wutti die klinische Relevanz des Projektes zusammen und weist auf einen zentralen Patientennutzen hin: „Hatten vor dem Einsatz des Guss noch 18 Patienten während des stationären Aufenthaltes Pneumonien im rechten Unterlappen erworben, die nachweislich auf eine Aspiration zurückzuführen sind, so konnte die Zahl der Erkrankten mit Einsatz des Screening-Instrumentes und gezielter Therapie halbiert werden“. Gemeinsam mit der Vermeidung unnötiger Nüchternphasen sorgt dies für eine gesteigerte Lebensqualität in der betroffenen Patientengruppe.

Interne Kompetenzerweiterung

Die erhöhte Patientensicherheit als primäres Ziel des Innovationsprojektes wird begleitet und ermöglicht durch den intensiven Wissensaufbau und optimierte Prozesse auf der Mitarbeiterebene. Das Bewusstsein für das Thema Schluckstörungen wurde gestärkt, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Gesundheits- und Krankenpflege sind nach Projektende handlungsfähiger und sicherer im Umgang mit Risikopatienten.

Einfachere Kommunikation

Durch die Entwicklung eines abgestimmten Therapiekonzeptes hat sich die Zusammenarbeit im interdisziplinären Team verbessert, der Arbeitsprozess kann aufgrund der gründlich überprüften Bewertungskriterien und klar festgelegten Handlungsregeln effizienter gestaltet werden. „Das digitale Testinstrument ist in die Pflegedokumentation eingebunden und ermöglicht durch seine Benutzerfreundlichkeit ein einheitliches Vorgehen, eine einfachere Kommunikation sowie eine bessere Ressourceneinteilung und Qualitätskontrolle. Das bedeutet natürlich eine große Erleichterung im Arbeitsalltag“, beleuchtet Wutti die Relevanz des modernen Verfahrens aus einer weiteren Perspektive abschließend.

Plattform Patientensicherheit

Die Österreichische Plattform für Patientensicherheit ist ein unabhängiges Expertenforum, das 2008 auf Initiative des Bundesministeriums für Gesundheit mit dem Ziel gegründet wurde, aktuelle Themenfelder zur Patienten- und Mitarbeitersicherheit systematisch zu bearbeiten und das Bewusstsein über die Kultur der Sicherheit im Gesundheitswesen mittels Informationsaustausch und der gezielten Förderung von Aktivitäten, Projekten und Veranstaltungen zu stärken. Mit dem Austrian Patient Safety Award (APSA) werden alle zwei Jahre Gesundheitsdiensteanbieter ausgezeichnet, die in Sicherheit investieren und durch ihre innovativen Leistungen maßgeblich zur Qualitätssteigerung im Gesundheitsbereich beitragen.

ei der Preisverleihung (v.l.n.r.): Brigitte Ettl, Präsidentin der Plattform Patientensicherheit, Michaela Wutti, Pflegedirektorin im Krankenhaus Spittal/Drau, Sandra Frauenberger, Stadträtin für Soziales, Gesundheit und Frauen | Foto: KK/Ettl
Die diesjährigen Preisträger des Austrian Patient Safety Award der Österreichischen Plattform Patientensicherheit gemeinsam mit Direktorin Brigitte Ettl und Stadträtin Sandra Frauenberger | Foto: KK/Ettl
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