MIT VIDEO: Pfarrer auch auf Facebook aktiv

Fühlt sich in Radenthein zu Hause: Jörg Hiltner
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RADENTHEIN. Pfarrer Jörg Hiltner spürt, dass der Graben zwischen Mensch und Kirche immer tiefer wird. "Es ist nicht mehr selbstverständlich, sonntags den Gottesdienst zu besuchen. Und auch der der soziale Druck nachgelassen hat, wenn man statt des Kirchgangs länger schläft", hat der evangelische Seelsorger erkannt. Also hat sich der 54-Jährige neue Wege gesucht, abseits der Kanzel seine sogenannten Schäfchen zu erreichen. Und in Facebook (FB) samt Videopostings gefunden.

Ode an die Power-Frauen

Regelmäßig überrascht der Deutsche seine mitlerweile 286 FB-Freunde mit Anekdoten, nachdenklichen  Kommentaren, Fotos und Filmen zu ganz unterschiedlichen Themen. Mit Lehrerinnen, die auf Geheiß des Geistlichen zu einem Tschick greifen, wird der Plan erörtert, einen Rauchergottesdienst in der Johanniskirche durchzuführen. Oder zwei Tage vor Heiligabend wird sich in entsprechender Maske für eine Batman-Weihnachtskugel bedankt. Oder Claudia Wandling muss erklären, was eine Power-Frau ausmacht. Dieser Clip mit der 4-Well-Chefin wurde immerhin mehr als 3.200-mal aufgerufen.

"Dabei mochte ich Facebook anfangs überhaupt nicht", räumt der Pfarrer ein, der nach eigenen Worten auch jetzt noch nicht zu 100 Prozent mit diesem Kommunikationsmittel "warm" ist. Sein mediales Talent wurde 2008 geweckt, als er zur Fußball-Europameisterschaft in Österreich/Schweiz für das Nachrichtenportal "Salzburg 24" Filmchen lieferte und einen Blog schrieb.

Wegen "Theologenschwemme" nach Österreich

Nach Salzburg war der mit vier Jahren von Duisburg nach Xanten übersiedelte Hiltner nach der im Anschluss ans Studium angetroffenen "Theologenschwemme" Deutsche gekommen, nachdem er sich in der Alpenrepublik nach einem Posten umgeschaut hatte. "Dabei war mir mein jetziger Beruf gar nicht in die Wiege gelegt worden", erzählt Hiltner. "Zu Hause haben wir nie kirchliche Strukturen gepflegt." Der Vater war Schlosser, die Mutter Hausfrau.

Sein erstes theologisches Buch war "Jesus in schlechter Gesellschaft" von Adolf Holl, der fast 20 Jahre lang als Kaplan in Wien tätig und hat auch an der Universität gelehrt hatte,  bis ihm schließlich wegen des Verstoßes gegen das Keuschheitsverbot die Lehrbefugnis entzogen und er vom Priesteramt suspendiert wurde. "Da hatte ich mir gedacht, als Pfarrer bist du auf der geraden Straße des Lebens gelandet und konnte mir keinen anderen Beruf mehr vorstellen."

Neuanfang mit Anfang 50

"Neun Jahre blieb er in der Mozartstadt. "Als ich Anfang 50 war, stand ich vor der Entscheidung, entweder bis zur Pensionierung zu bleiben oder noch mal etwas Neues zu probieren. So ergab sich für mich die luxuriöse Situation, zwischen sieben, acht freien Pfarrstellen auswählen zu können", berichtet der Kirchenmann schmunzelnd.

In die engere Wahl kamen dann in Kärnten Eisentratten, Pörtschach und Radenhein. "Ich kann mich noch genau erinnern, als ich an einem wunderschönen Sommertag zusammen mit dem damaligen Bürgermeister Martin Hipp vor der Kirche in der Gemeinde Radenthein stand. Ich schaute rechts und links den Berg hinauf und sofort war mir klar, hier ist mein neues Zuhause“, sagte Hiltner zu seiner damaligen Freundin.

"Die Person trägt das Amt"

In der Granatstadt habe er zudem eine weltoffene Gemeinde angetroffen, die positiv auf seine Facebook-Aktivitäten reagiert. "Als Pfarrer werde hier nicht als Clown angesehen, sondern erreiche übers Internet den einen oder anderen jungen Menschen, der sonst keinen Zugang zur Kirche gefunden hätte." Denn: "Nicht das Amt trägt die Person", hat der Geistliche gelernt, "sondern die Person trägt das Amt".

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