Ostern als Fest der Tradition
Im Bezirk gibt es die unterschiedlichsten Ostertraditionen, einige davon werden hier vorgestellt.
BEZIRK SPITTAL (aju). Gerade zu Ostern gibt es im Bezirk die unterschiedlichsten Bräuche.
Kugelrollen
In Seeboden zum Beispiel ist es Brauch eine hölzernen Kugel, ähnlich der Kegelkugel, von Ort zu Ort zu rollen. Dabei werden zuerst zwei Mannschaften ausgelost. Die spielen dann gegeneinander. "Die Holzkugel soll dem Brauch nach die Fruchtbarkeit von Dorf zu Dorf bringen", erklärt Hans Zojer aus Seeboden. Kommt die Kugel beim Rollen vom Weg ab, so ist der nächste Spieler dran und startet wieder genau an dem Punkt, wo die Kugel den Weg verlassen hat. So rollen sich die zwei Mannschaften von Kötzing nach Kolm bis nach Pirk.
Wer trifft, zahlt
"In Pirk schließlich wird um eine Runde Getränke im Dorfgasthaus gespielt. Welche Mannschaft als Erste die Kugel in den Brunnen rollt, zahlt die erste Runde", sagt Zojer. Im nächsten Ort wird in gleicher Manier um die Jause gespielt.
Osterfeuer
In Döbriach hingegen hat der Verein der Sauzipfteufel den Brauch des Osterfeuers eingeführt. Dieses Jahr muss dieser aber aufgrund der Witterung und des nassen Bodens ausfallen. "Je nach Witterung veranstalten wir das Osterfeuer eigentlich schon seitdem es den Verein gibt, also seit 2011", sagt der stellvertretende Obmann Wolfgang Baumann. Auch wenn diese Tradition eher in Unterkärnten verbreitet ist, Vorteile für die Bevölkerung hat sie allemal. So kann jeder seinen Baum- und Strauchschnitt vorbeibringen und dieser wird quasi mittels Osterfeuer entsorgt. "Zudem ist es eine nette Veranstaltung, die wichtig für den Verein ist und ein nettes Beisammensein ermöglicht", sagt Baumann.
Der Eierberg
Bekannter sind natürlich die Bräuche am Wolfsberg, auch Eierberg genannt. Hier werden zu Ostern alljährlich Schweinsstelzen amerikanisch versteigert. "Dieses Ritual resultiert aus einem alten Brauch. Früher haben Bauern dem Pfarrer zu Ostern immer eine Stelze gebracht und geweihte Erde dafür mitgenommen. Doch als der Pfarrer nicht mehr wusste, was er mit so vielen Stelzen machen sollte, begann man diese zu versteigern", sagt Hellmuth Koch. Heutzutage kommen die Stelzen immer noch von Landwirten, der Pfarre oder dortigen Gastwirten. Über den Versteigerungstisch geht so eine Stelze dann meistens um 100 bis 180 Euro.
Schwammweihe
Einen besonderen Brauch gibt es auch in Steinfeld. Früher hieß es Feuerweihe, heute heißt es Schwammweihe. "Am Morgen des Osterstamstags wird im Pfarrgarten ein Feuer gemacht und geweiht. Dann kommen vor allem Kinder, aber auch Erwachsene mit ihren Baumschwämmen", erklärt Christa Marketz vom Förderverein Steinfeld. Die Schwämme wurden vorher gesammelt, getrocknet und entweder auf Drähten aufgefädelt oder in eine Eisendose gegeben. Danach wird der Schwamm in das Feuer bzw. über die Glut gehalten, bis er gloßt. Danach geht man mit dem rauchenden Schwamm nach Hause und weiht seine eigenen Räume und meist auch die Häuser des Nachbarn oder von Bekannten. "Meine Oma hat den Schwamm zusätzlich dazu benutzt um ein Feuer zu machen, mit dem dann der Osterschinken gekocht wurde", erklärt Marketz.
Osterfeierlichkeiten im Bezirk
In folgenden Kirchen können Sie Ihre Speisen am Karsamstag, 31. März, segnen lassen:
Spittal:
Pfarrkirche: um 14 und 15 Uhr; Draukirche: um 14 und 15 Uhr; Amlach: 11.30 Uhr; St. Peter: 14.15 Uhr; Edling: 13.30 und 15 Uhr
Hier findet die Osternachtsfeier am Karsamstag statt:
Bad Kleinkirchheim:Pfarrkirche St. Ulrich 19 Uhr
Baldramsdorf: 18 Uhr
Gmünd: 19.30 Uhr
Greifenburg: 19.30 Uhr
Heiligenblut: 18 Uhr
Irschen: 20 Uhr
Kolbnitz: 21 Uhr
Lieseregg: 18 Uhr
Lind: 19.30 Uhr
Mallnitz: 20.30 Uhr
Malta: 19 Uhr
Millstatt, Stiftskirche: 20 Uhr
Molzbichl: 20 Uhr
Mühldorf: 20 Uhr
Oberdrauburg: 17 Uhr
Obervellach: 20 Uhr
Pusarnitz: 19 Uhr
Spittal an der Drau: 20.30 Uhr
Stall: 21 Uhr
Zwickenberg: 19 Uhr
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