Funkelnde Geschäfte in Rennweg

Für Andrea Kratzwald ist der Beruf zur Berufung geworden
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RENNWEG (ven). Mit Gold, Silber und Edelsteinen kennt sie sich bestens aus: Die Gold- und Silberschmiedin Andrea Kratzwald werkelt nun in ihrer eigenen Werkstatt in Rennweg und lädt am 19. November zum Tag der offenen Tür.

Zweiter Bildungsweg

Zuerst arbeitete sie im elterlichen Betrieb - eine Landwirtschaft, ein Gasthaus und ein Transportunternehmen - mit, ehe sie sich im zweiten Bildungsweg entschied, sich mit Schmuck zu befassen. "Das war vor 27 Jahren. Ich war im Verkauf in einem bekannten Lungauer Unternehmen als Karenzvertretung tätig", erinnert sie sich. Damals ging eine Goldschmiedin im Unternehmen in Pension, der Seniorchef hat ihr eine Chance gegeben, ihr Talent zu beweisen. "Er hat mich angelernt, ich habs einfach probiert", erzählt Kratzwald. Nach drei Jahren hat sie auf Eigeninitiative die Gesellenprüfung absolviert. "Ein Abschluss war wichtig. Ich habe mir selbst die Unterlagen dafür organisiert."

Vom Beruf zur Berufung

Ihr Talent hat sie also bewiesen. "Der Innungsmeister sagte bei der Prüfung 'Zur Meisterprüfung sehen wir uns wieder'!", lacht sie. Als der Juniorchef beschloss, beruflich andere Wege zu gehen und den Betrieb zu schließen, musste sie sich etwas überlegen. "Gemeinsam mit einer Kollegin, die im Verkauf tätig war, haben wir 2002 das 'Schmuckkastl' im Lungau gegründet. Da habe ich auch die Meisterprüfung dann absolviert."
Das Geschäft lief erfolgreich, auch Lehrlinge wurden von Kratzwald ausgebildet. "Der Beruf basiert auf Vertrauen. Man hat zu Schmuck eine emotionale Bindung und es ist ein großer Vertrauensbeweis von Kunden, wenn man ihn individuell anfertigen darf." Der Betrieb wuchs dann auf sechs Frauen an. "Mein Beruf wurde tatsächlich zur Berufung", erklärt sie. "Es ist mein Hobby, sehr vielseitig", so Kratzwald, die Reparaturen aller Art, Umarbeitungen und aus alten Stücken trendige neue macht. "Man kann zum Beispiel einen Ring von der Oma, an dem das Herz zwar hängt, der aber nicht mehr zeitgemäß ist, mit wenigen Mitteln neu in Szene setzen." Jedes Stück, das sie anfertigt, ist ein Unikat. "Genauso wie der Träger."

Werkstatt zuhause

Der Wunsch, von zuhause aus zu arbeiten, wurde immer stärker. Nun hat sich über einen Zubau eine eigene Werkstatt in Rennweg ergeben, so die gebürtige Lungauerin. Ihre Ideen nimmt sie aus der Natur, aus Fachzeitschriften und auch Fach-Messen. "Und dabei versuche ich mich auf den Kunden einzustellen", sagt sie.

Wenig Schmuck für sich

In der Werkstatt fällt uns ein besonderer Ring ins Auge: Der Rennweg-Ring. "Es ist ein schönes Geschenk für Heimatverbundene", sagt sie. Darauf zu sehen sind viele Symbole, die mit dem Ort und dem Katschtal in Verbindung gebracht werden. Für sie selbst macht sie eher wenig Schmuck. "Ich kann mich da noch an eine lustige Anekdote erinnern: Mein erstes Collier aus meiner Lehrzeit war ziemlich schnell mal aus der Auslage verschwunden. Mein Chef sagte mir, es sei verkauft, was mich besonders freute. Einige Jahre vergingen, ich heiratete, und plötzlich schenkte mir mein Mann als Morgengabe genau dieses Collier. Er hätte es fast selbst nicht mehr gefunden, so gut hat er es über die Jahre versteckt", lacht sie.

Handwerk schnuppern

Sie lädt auch immer wieder Schüler ein, bei ihr im Betrieb zu schnuppern, anschließend dürfen sie die Werkstücke mitnehmen. "Viele haben eine völlig andere Vorstellung vom Beruf. Beim Tag der offenen Tür kann man auch sehen, wie Schmuck hergestellt wird." Besonders bei ihr: Halsschließen mit Einlegearbeiten, Jagdschmuck - traditionell und modern. Die derzeitigen Trends? "Lebensbäume, Engel. Derzeit spielt Symbolik bei Schmuck eine große Rolle."

Zur Person:

Name: Andrea Michaela Kratzwald
Geburtstag: 14. August 1966
Wohnort: Rennweg
Geburtsort: Ramingstein
Familie: Verheiratet
Goldschmiedin seit: 1992
Selbstständig seit: 2002
In Rennweg mit Werkstatt: Seit Oktober 2016
Hobbys: Berg, Touren, Reisen (Neuseeland)
Motto: Versuche jeden neuen Tag mit positiven Gedanken zu beginnen

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