Russlands Import-Stopp trifft heimische Milchbauern

Der Milchlieferungsstopp in Russland trifft die heimischen Milchproduzenten | Foto: KK/Bio Austria/Stephanie Golser
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SPITTAL (ven). Der Import-Stopp von Lebensmitteln nach Russland trifft die heimischen Milchbauern schwer. Die Kärntnermilch mit Sitz in Spittal und ihre 1.350 milchproduzierenden Bauern hoffen auf neue Märkte.

"An dieser Situation erleben wir, dass Österreich nicht nur in der Wirtschaft, sondern auch in der Landwirtschaft ein Exportland ist. In dem Moment sind wir abhängig von wirtschaftlichen und sozialen Entwicklungen in den Importländern, auf die wir zunehmend stärker gesetzt haben", erklärt Johann Mößler, Präsident der Landwirtschaftskammer Kärnten.

Aufschläge sind unbekannt
Österreich bemühe sich nun, aktives Agrarmarketing zu betreiben und eine bundesweite Taks-Force suche neue Märkte. "Wir versuchen, die Produkte über andere Staaten als Zwischenhändler hin zu bringen. Mit einem anderen Etikett drauf", so Mößler. Wenn keine neuen Abnehmer gefunden werden, steigt die Gesamtmilchmenge am Markt, was auch zu einem Preisdruck führt. "Wenn Unsicherheiten entstehen, ist die Verlockung für die Händler groß, den Preis auf der Produktionsseite abzusenken. Es lässt sich niemand in die Karten blicken, wie groß die Aufschläge der Händler sind", ergänzt Mößler.

China neuer Markt
Neue Abnehmer zu finden, gehe laut Mößler nur über die Qualität der Produkte. China sei so ein neuer Markt. "Dort versuchen wir, in die Feinkostläden zu kommen", so Mößler. Mit der Kärntnermilch habe er einen Betrieb in Kärnten, der "extrem innovativ" auf diesem Gebiet sei.

Lebensmittel müssen raus
Auch Josef Wielscher, Obmann der Kärntnermilch, bestätigt: "Natürlich haben wir jetzt eine Überproduktion. Lebensmittel müssen raus, da sie ja ein Ablaufdatum haben. Die Sanktionen treffen uns schon, die Härte wird man erst später sehen", so Wielscher. Er hofft, mit einem blauen Auge davonzukommen. Derzeit würden ungefähr 105 Millionen Liter Milch produziert werden, 2015 soll die Menge noch steigen. "Für das Marketing und den Verkauf ist es unheimlich schwierig. Der Handel nützt das aus und geht mit den Preisen runter", so Wielscher, der selbst Landwirt mit Milchkühen ist.
"Wir brauchen ordentliche Milchprodukte zum Leben. Sonst macht es keinen Spaß, wenn unterm Strich ein Minus dabei raus kommt. Das wäre fatal", schließt Wielscher.

Zur Sache:
Kärntnermilch: Genossenschaft von 1.350 milchproduzierenden Betrieben
Standort: Spittal
Leitung: Josef Wielscher (Obmann), Helmut Petschar (Geschäftsführung)
Milchanlieferung Österreich von 1. Jänner bis 10. August 2014: 1.947.078 Tonnen
Kärnten (jeweils 01.01.-31.07.2014):
Milchlieferung: 68.054 Tonnen
Butterproduktion: 503 Tonnen
Käseproduktion: 2.343 Tonnen
Milchpulverproduktion: 24.078 Tonnen
Durchschnittlicher Milchpreis ab Hof im Juli 2014: 38,20 Cent pro Kilogramm netto
(Quelle: AMA)

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