"Projekt muss erst eingereicht werden"

Investoren Heinz Schultz und Hans Peter Haselsteiner | Foto: KK
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FLATTACH (ven). Eine hitzige Diskussion über das geplante "Mountain Resort" samt Talabfahrt fand im Kultursaal Flattach statt. Veranstaltet von der Wirtschaftskammer unter Obmann Siegfried Arztmann, präsentierten die Investoren Heinz Schultz und Hans Peter Haselsteiner ihr Projekt, das aus einem Hoteldorf mit rund 490 Betten und einer Talabfahrt bestehen soll. Mit dabei am Podium auch der Flattacher Bürgermeister Kurt Schober, Landtagsabgeordneter Ferdinand Hueter, sowie Grünen-Landesrat Rolf Holub und Naturschutzbeirat Erich Auer.

Bevölkerung steht hinter Projekt
"Wir müssen überlegen, wer hier das ganze Jahr über lebt. Für die Einwohner ist die Natur wichtig, aber es muss einen Kompromiss geben für Natur und Mensch", begann Siegfried Arztmann den Abend im bis zum Bersten gefüllten Kultursaal. Klaus Zwirner, der TASC Engineering GmbH präsentierte das Projekt und betonte, dass das Hoteldorf ohne Talabfahrt für den Gast unattraktiv und auch für die Investoren nicht wirtschaftlich wäre. Insgesamt müssten 5,1 Hektar an Erdbau und 6,9 Hektar an Pistenpräparierung verwendet werden, im Gegenzug dazu würden Ersatzflächen in der Größenordnung von 194 Hektar in das Naturschutzgebiet eingebracht werden.

Möglichkeit zur Genehmigung geben
Haselsteiner und Schultz pochen auf die Änderung einer Verordnung. Das Naturschutzgesetz müsste dabei gar nicht geändert werden. "Ich würde dazu stehen, wenn nach Abwägung die Behörde Nein sagt, und dass der Naturschutz Vorrang hätte, aber dann soll man das eindeutig sagen. Es geht hier doch nur um eine Verordnungsänderung, die bereits zig Mal gemacht wurde. Es ist eine politische Entscheidung. Die Landesregierung muss entscheiden", so der Investor. Sein Kollege, Heinz Schultz: "Man muss uns machen lassen."

Mölltaler wollen leben
Holub bestätigte, dass er gegen das Hotelprojekt nichts hätte, aber die Abfahrt wäre eben nicht möglich. Bisher sei nur die Talabfahrt eingereicht, diese wäre bis dato nicht genehmigungsfähig. "Wenn Juristen sagen, dass der Naturschutz nicht aufgehoben werden muss, dann wäre das für mich OK", so Holub. Angesprochen wurde auch der Paragraph 24 des Naturschutzgesetzes, indem es heißt: "Eingriffe in ein Naturschutzgebiet dürfen nur dann bewilligt werden, wenn das öffentliche Interesse am (...) Eingriff in das Naturschutzgebiet unter dem Gesichtspunkt des Gemeinwohles höher zu bewerten ist als das öffentliche Interesse an der unversehrten Erhaltung des Naturschutzgebietes und außerdem eine nachhaltige Be-
einträchtigung der mit der Unterschutzstellung verfolgten Ziele nicht zu erwarten ist."

Der Mallnitzer Bürgermeister Günther Novak stellte die Frage, ob die Mölltaler und deren Leben in der Region denn kein "öffentliches Interesse" ist und forderte das "Leben und Überleben."

Projektwerber will Chance
Landesrat Christian Ragger brachte die Situation auf den Punkt: "Reicht die Verordnungsänderung in der Landesregierung ein, ansonsten brauchen wir hier nicht mehr weiterzudiskutieren." Haselsteiner ergänzte: "Wenn die Verordnung aufgehoben wurde, ist ja noch lange nichts genehmigt, aber genehmigbar. Wir unterwerfen uns auch, wenn es tatsächlich nicht gehen sollte."

Der Rechtsexperte des Alpenvereines, Joachim Gfreiner, machte darauf aufmerksam, dass die Verordnung auf einem Gesetz beruht und dass seitens der EU ein Vertragsverletzungsverfahren bezüglich der Alpenkonvention drohen könnte.

Grüne wurden ausgebuht
Buhrufe und Pfiffe aus dem Publikum, das für das Projekt ist, ernteten Erich Auer und Landtagsabgeordneter der Grünen Michael Johann. Für Auer ist keine Variante machbar, Johann meinte, die Stollenbahn hätte nicht die nötige Kapazität, um alle Gäste, die die Talabfahrt nutzen, wieder auf den Berg zu bringen. Außerdem wäre die Piste, die als schwarze Piste ausgewiesen sei, nicht geeignet für alle Schifahrer.

Kein Ergebnis
Ein direktes Fazit war aus dem Abend nicht ersichtlich. Fest steht, dass das Projekt vollständig eingereicht werden müsse, die Frist läuft am 1. September aus. Die Förderungszusage des Landes läuft 2015 aus, bis dahin müsse das Projekt fertiggestellt sein. Haselsteiner wäre bereit, die Verhandlungen zur Ausweitung dieser Frist aufzunehmen. Einig waren sich alle, dass es zumindest Bewegung auf Seiten der Befürworter und Gegner gibt.

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