"Schon jetzt ist Weihnachten in Radenthein"
Landesrat Christian Benger zur Eröffnung des Kaslab'n Nockberge
RADENTHEIN. "Schon jetzt ist Weihnachten in Radenthein" entfuhr es Landesrat Christian Benger zur Eröffnung der Käsereigenossenschaft Kaslab'n Nockberge. Nach dem Spatenstich im März wurde die erste Bio-Heumilchkäserei in Kärnten nun der Öffentlichkeit übergeben. Bei minus fünf Grad hieß Obmann Michael Kerschbaumer die zahlreichen Besucher mit den Worten willkommen: "Ehrengäste seid ihr alle!" Er betonte den Genossenschaftscharakter der 13 Mitglieder und 18 Milchlieferanten zählenden Einrichtung, denn: "Was einer allein nicht kann, das schaffen viele."
Erhalt der Kulturlandschaft
Der Käsemeister und Bio-Bergbauer nannte als vorrangige Beweggründe für die Kaslab'n-Gründung den Erhalt der Kulturlandschaft und die Schaffung von Arbeitplätzen. Diesen Gedanken griff der nach eigenen Worten von einem "emotionalen Moment" ergriffene Bürgermeister Michael Maier auf. Eingedenk der Radentheiner Pfründe Tourismus und Landwirtschaft biete so eine Käsereigenossenschaft die "einzige Chance, die regionale Stärke zu bündeln".
"Leuchtturmprojekt 2016"
Agrarreferent Benger wiederum erkannte im Kaslab'n Nockberge ein Beispiel dafür, wie viel Kraft im ländlichen Raum stecke. Bei der ersten Begegnung mit Kerschbaumer sei sein erster Gedanke gewesen: "Verdammt noch mal, da hat jemand Visionen." Deshalb rief Benger dazu auf: "Fordert uns Politiker, wir brauchen so innovative Projekte!" Der jetzt verwirklichte Kaslab'n sei das "Leuchtturmprojekt 2016".
Im Anschluss an den von Dechant Krzysztof Miera und Pfarrer Jörg Hiltner konzelebrierten kirchlichen Segen, vokalen Beiträgen des jeweils von Hans Hofer geleiteten Genossenschaftsmitgliederchors und des Lendorfer Quartetts sowie der vier Blechbläser Peter Kosz, Sigi Pleschaunig, Jakob Ebner und Bernhard Vierbach schnitten Benger, Kerschbaumer und Maier den ersten Bergkäse an. Bei Glühwein und -punsch klang die offizielle Feier aus.
Die Daten
1. Kärntner Bio-Heumilchkäserei
1. Holzriegelbau Käserei
13 Genossenschafts-Mitglieder
18 Milchlieferanten
Teilnahme an folgenden Qualitäts- und Herkunftssystemen: gtS Heumilch (geschützte traditionelle Spezialität), Genussland Kärnten, Bio Austria, Demeter
Verarbeitung: 800.000 Liter Milch im Jahr von Ziegen und Kühen
Erzeugte Produkte: Bergkäse, Emmentaler, Schnittkäse, Sauerrahmbutter
Die Gesamtkosten belaufen sich auf 2,5 Millionen Euro, getragen vom Eigenanteil in Form der Genossenschaftsanteile, Bürgerbeteiligungen sowie Förderungen der Gemeinden Radenthein, Bad Kleinkirchheim, Feld am See, Ferndorf und Millstatt, dem Land Kärnten und der EU.
Das weitere Programm
Die Eröffnung wird am Freitag, 9. Dezember, ab 10 Uhr mit Showkochen mit Genussland-Kärnten-Koch Marco Krainer, ab 15 Uhr mit Schaukäsen und um 19.30 Uhr mit der Filmvorführung „Bauer unser“ mit Diskussion mit dem Kärntner Regisseur Robert Schabus fortgesetzt, am Samstag, 10. Dezember, ab 9.30 Uhr mit Schaukäsen und um 19.30 Uhr mit dem Fachvortrag „Fütterung und Trächtigkeit bei Rindern“ von Elisabeth Stöger.
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